Borussias Niederlage in Stuttgart – »Gute Leistung mit einem ärgerlichen Resultat«

Kevin Stöger hatte die wohl größte Chance für die Fohlenelf. Foto: Dirk Päffgen

Borussia verlor die Partie in Stuttgart mit 0:1, obwohl die Fohlen beste Chancen auf einen Auswärtssieg hatten. Zwar zeigte sich die Defensive, wie schon gegen den HSV, stabil, doch die Bilanz im Spiel nach vorne ist erschreckend. Die Fohlenelf blieb saisonübergreifend in den letzten vier Partien ohne Tor. 

Das Dilemma in der Offensive 


Mindestens bis Oktober fällt Tim Kleindienst mit einer Meniskusverletzung aus. Es könnte sogar bis November dauern, ehe der beste Torschütze von Borussia Mönchengladbach der Saison 2024/ 25 wieder fit wird. Wie schmerzlich der 29-Jährige fehlt, wurde erneut bei der Auswärtssniederlage beim VfB Stuttgart ersichtlich. Eben auch, weil Leihgabe Haris Tabaković krank fehlte und bislang auch noch nicht vollständig am linken Niederrhein angekommen ist. Mit insgesamt 15 Torschüssen und einem xGoals-Wert von 1,82 war die Fohlenelf den Schwaben überlegen. Doch vorne stand wie schon am ersten Spieltag die Null. 


Die größte Chance auf Seiten der Gladbacher ging auf das Konto von Kevin Stöger. »Der Torwart kommt schnell raus und macht den Winkel klein. Ich will den Ball in die kurze Ecke schießen und ziele einen halben Meter zu weit nach links«, beschrieb der Österreicher die Szene kurz nach der Halbzeit. Der 32-Jährige wusste auch: »Wenn der Ball reingeht, läuft die Partie ganz anders.« Bekanntlich kam es aber anders und der VfB schlug nach einer Druckphase eiskalt zu. Und das, obwohl laut Stöger »von den Stuttgartern trotz ihrer enormen Qualität nicht so viel kam, weil wir defensiv sehr gut standen.« Deshalb war es schade, dass sich die Borussen »am Ende nicht belohnt haben.«


Eine Leistungssteigerung ohne etwas Zählbares 


Kapitän Rocco Reitz sah im Vergleich zur Vorwoche trotz der unnötigen Niederlage Verbesserungen. »Mit der Art und Weise, wie wir gespielt haben, können wir zufrieden sein, mit dem Ergebnis aber natürlich nicht. Wir haben einige Dinge besser gemacht als zuletzt gegen Hamburg, dennoch überwiegt die Enttäuschung über die Niederlage. Es war ein enges Spiel. Wir sind mehrfach gut in den gegnerischen Strafraum gekommen, hatten unsere Chancen, haben am Ende aber das Tor nicht gemacht. Letztlich hat dann eine Unaufmerksamkeit das Spiel zugunsten des VfB entschieden«, resümierte Reitz. 

In seiner Bewertung fehlte Gerardo Seoane für ein abschließendes »sehr gut, dass wir unsere vielen Torchancen hätten besser nutzen müssen.« Ansonsten fand Borussias Trainer, dass sich seine Mannschaft »von einer guten Seite präsentierte und ein gutes Auswärtsspiel zeigte. Wir waren aktiv und haben viele gute Phasen in unserem Auftritt gehabt. Schade ist, dass wir bei dem Standard, der zum entscheidenden Tor geführt hat, etwas zu spät reagiert haben. Insgesamt war es eine gute Leistung, mit einem sehr ärgerlichen Resultat.«


Was geht noch auf dem Transfermarkt? 


Unglücklicherweise haben die Fohlen aufgrund der Länderspielpause auch noch eine Woche länger Zeit, um sich über die Niederlage zu ärgern. Diese Zeit muss unbedingt genutzt werden, um die Torgefährlichkeit zu erhöhen, ansonsten wird es eine zähe Saison. Alles auf die Karte Kleindienst zu setzen, wäre angesichts seiner Ausfallzeit ohnehin vermessen. So kommt man dennoch zu der Erkenntnis, dass die Fohlen im Sturm etwas dünn besetzt sind. Tabaković ist noch nicht in Fahrt und auch Neuzugang Shūto Machino muss sich erstmal bei seinem neuen Arbeitgeber zurechtfinden. Ob Roland Virkus auf dem Transfermarkt tätig werden kann, hängt möglicherweise auch von Julian Weigl ab. Der 29-Jährige soll in Gesprächen mit einem Klub aus Saudi-Arabien stehen, im Raum steht ein Leihgeschäft. Mit dem eingesparten Jahresgehalt könnte Borussia aktiv werden. Viel Zeit bis zum Ende der Transferperiode am Montag bleibt jedoch nicht mehr.