Nach eher frustrierenden Jahren auf Schalke startet Breel Embolo bei Borussia Mönchengladbach nun so richtig durch. Doch auch seine Offensiv-Kollegen sorgen für mächtig Aufruhr und demonstrieren die große Qualität im Sturm. Gegen Freiburg stellte Borussia zudem einen neuen Rekord in der Liga auf.
Offensive ist das Herzstück der Fohlen
Mit 16 Treffern führt Robert Lewandowski die Torschützenliste in der Bundesliga deutlich an, kein Stürmer war so erfolgreich wie der Pole vom kommenden Gegner Bayern München. Borussias bester Schütze heißt Marcus Thuram, der Franzose kommt auf sechs Tore und ist im ligaweiten Vergleich auf Platz fünf. Gleichzeitig ist er damit der erfolgreichste Neuzugang in Deutschland.
Die Offensivabteilung der Fohlen ist aber deutlich variabler als von so manchen Vereinen, wenn nicht sogar die Beste in der Liga. Denn insgesamt bringen es Marcus Thuram, Breel Embolo, Patrick Herrmann und Alassane Pléa auf 20 Tore. Borussia erzielte in den bisherigen 13 Spielen 28 Treffer. Pessimisten sagen nun, dass die Fohlen von dem Quartett abhängig sind. Optimisten hingegen finden, dass dieser Sturm sehr flexibel ist und dass das mannschaftliche Gefüge passt.
Die Chemie stimmt
Genau das wurde am Sonntag gegen den SC Freiburg wieder mehr als deutlich, denn alle drei Stürmer erzielten ein Tor, Embolo überragte mit zwei Treffern und einer Vorlage – unabhängig davon, dass es mit einem verwandelten Elfmeter auch ein Tor hätte mehr sein können. Denn damit schnürte der Schweizer erst seinen dritten Doppelpack in seiner Bundesliga-Karriere, den ersten im Dress des VfL. Außerdem war der 22-Jährige erstmals in der Bundesliga an drei Toren beteiligt.
»Als Stürmer will man natürlich immer treffen. Aber ich definiere mich nicht über meine Tore, vielmehr über die Spielweise«, gestand Embolo am Sonntag. Gegen Freiburg begann der Schweizer »mit zwei, drei guten Aktionen, dort holt man sich dann die Pluspunkte« die man braucht. Gleichzeitig bestätigt Embolo auch, dass bei Borussia »eine gute Stimmung herrscht« und spricht auch die Qualität an, die gegen den Sportklub noch auf der Bank saß. »Wir haben einen breiten uns sehr guten Kader und wissen auch, dass wir einen gesunden Konkurrenzkampf haben. Jeder kann sich auf den anderen verlassen und wir pushen uns bei dieser Qualität im Kader gegenseitig«, sagte Embolo.
Borussia stellt Rekord auf
Gegen Freiburg entstand so ein regelrechtes Wettschießen, denn mit 13 Schüssen auf das gegnerische Tor stellte Borussia einen neuen Rekord in dieser Bundesliga-Saison auf. Die beiden Pfostentreffer von Marcus Thuram und Embolo sind in dieser Statistik nicht berücksichtigt. Thuram beendete seine kurze Torpause in der Liga, traf zuletzt in Leverkusen, und stellte auch noch einen neuen Bestwert auf.
In der ersten Halbzeit gab er mit vier Torschüssen nicht nur mehr als der Gegner ab (drei), sondern zog auch noch den bisher schnellsten Sprint an. Der Franzose kam auf einen Topspeed von 35,6 km/h, kein Borusse war in dieser Saison schneller als der Neuzugang. Generell wirkte er etwas befreiter als in den letzten Spielen und bildete mit Embolo und Herrmann ein gewaltiges Sturm-Trio.
Einer für alle, alle für einen
»Momentan sind wir vorne sehr intakt. Wenn einer ganz klar frei steht, ist sich niemand zu schade den Ball quer zu spielen«, gibt Patrick Herrmann Einblicke in das kleine Erfolgsgeheimnis des VfL. Lob gab es auch vom gegnerischen Trainer Christian Streich: »Wenn man solche Stürmer vorne hat wie Borussia, welche die Bälle festmachen können und anschließend ins zweite Loch spielen, ist es insgesamt sehr schwierig zu verteidigen.«
Mit dieser offensiven Power und Wucht müssen sich die Fohlen auch keineswegs am Wochenende gegen den Rekordmeister verstecken, gegen Leverkusen zeigten sich diese in der Defensive nach schnellen Umschaltspiel sehr anfällig. Embolo brachte nämlich gegen Freiburg auch seine ganze Wucht und Explosivität auf den Platz, als er den vierten Treffer für die Fohlenelf selbst einleitete. Am Strafraum der Freiburger sorgte er für den Ballgewinn, wurde per Steilpass auf die Reise geschickt und zeigte sich dann vor dem Tor eiskalt.
»Als Fußballspieler möchte man sich mit den besten messen und diese Mannschaft hat Weltklasse-Format«, sagt Embolo über den kommenden Gegner. Verstecken werden er und seine Kollegen sich aber definitiv nicht, vielmehr wollen sie zeigen, dass Borussia dagegenhalten und auch gegen die Bayern überzeugen kann.