Der Derbysieg ist abgehakt, der Blick richtet sich auf den FC Augsburg, bei dem Borussia Mönchengladbach am Samstag antreten muss. Im siebten Anlauf soll es endlich mit einem Auswärtssieg beim FCA klappen. Raúl Bobadilla wird wie Anfang der Woche angekündigt, aufgrund einer Vereinbarung beider Klubs, nicht auf dem Platz zu sehen sein.
Max Eberl äußerte sich bereits in den vergangenen Tagen zu der Thematik, dass ein Einsatz von Publikumsliebling Bobadilla im direkten Aufeinandertreffen mit Augsburg nicht gewünscht sei. Auf der Pressekonferenz am Donnerstag ergänzte er zu der: »Wir wollten Raúl Bobadilla zügig im Kader haben, auch für das Spiel gegen Köln. Deswegen haben wir den Wunsch vom FCA akzeptiert«, erklärte der Sportdirektor und ließ durchsickern, dass man die Verpflichtung ansonsten erst am kommenden Montag hätte fix machen können. Das sei es Eberl nicht wert gewesen und er stimmte der Klausel zu.
Bobadilla darf nicht den Hinteregger spielen
Eigentlich schien man in Augsburg froh zu sein, den Stürmer kurz vor Transferschluss noch abgegeben zu haben, denn FCA-Präsident Hofmann hatte laut eigenen Worten genug von den „Extrawürsten“ seines Spielers. Und nun soll Bobadilla, nur weil es direkt am zweiten Spieltag zum Duell mit seinem Ex-Klub kommt, seinem neuen Team nicht helfen dürfen? Das wird Eberl bei seinem Gegenüber Stefan Reuter wahrscheinlich nur zähneknirschend abgenickt haben.
Denn war es nicht ein gewisser Martin Hinteregger, der im Dezember 2016 das Siegtor gegen seinen vorherigen Arbeitgeber aus Mönchengladbach schoss? Nun gut, Hinteregger war am Niederrhein kein Publikumsliebling und der Transfer ging einige Monate zuvor über den Tisch. Trotzdem – zu gerne hätte man Raúl Bobadilla erneut in der Jokerrolle gesehen.
Augsburg unter Druck
Der FC Augsburg steht nach dem Pokalaus und der Niederlage beim HSV schon am zweiten Spieltag gehörig unter Druck. Das Ergebnis in Hamburg täuscht allerdings über die Leistung der Augsburger ein wenig hinweg, das hat auch Dieter Hecking gesehen: »Sie waren in Hamburg die bessere Mannschaft mit klareren Chancen. Das sollte Warnung genug sein«, mahnte der Coach.
Und gegen Mönchengladbach spielt man in Augsburg schließlich gerne, denn bei allen bisherigen sechs Heimpartien im Oberhaus gegen die Borussia verlor der FCA kein einziges Mal. Aus Gladbacher Sicht lief in bei den Fuggerstädtern nie viel zusammen. Der letzte Sieg ist auf die Zweitligasaison im Jahr 2008 datiert. Im Mai kam man zum späten Ausgleichstreffer durch Fabian Johnson, das Spiel endete 1:1. Doch Dieter Hecking zeigt sich von der bisherigen Statistik völlig unbeeindruckt: »Natürlich kann es sein, dass wir auch diesmal nicht gewinnen, aber dann liegt es nicht an den vergangenen Jahren«.
Ankommen wird es auf die eigene Leistung. »Wir müssen dagegenhalten und unsere spielerische Qualität einbringen«, fordert der 52-Jährige und ergänzt: »Die ganze Mannschaft hat gegen Köln hervorragend gearbeitet. Zudem müssen wir die kämpferische Note einbringen. Wir können nicht nur über das Spielerische kommen«.
Mit einem Erfolgserlebnis in die Pause
Vor der anstehenden Länderspielpause wäre es wichtig, dass der positive Saisonstart keinen Dämpfer erhält. Das Selbstvertrauen sollte bei den Borussen vorhanden sein, wenn man auf verunsicherte Augsburger trifft. »Keine Mannschaft hat sich so viele Chancen herausgearbeitet wie wir am Wochenende gegen Köln. Das bewerte ich erst mal sehr, sehr positiv«, stellte Hecking fest. Daran will er mit seiner Mannschaft natürlich anknüpfen.
Die Tatsache, dass die Augsburger fast schon gezwungen sind, abzuliefern und ein Tor zu erzielen, kommt den Borussen entgegen. Die Heimelf kann es sich nicht erlauben, tief hinten drin zu stehen. Sie sind unter Zugzwang und das wird dem VfL genügend Räume geben, um vorne für Gefahr zu sorgen.
Johnson wieder eine Option
Neben Raúl Bobadilla werden Tobias Strobl, Josip Drmic, Tony Jantschke und Vincenzo Grifo ebenfalls nicht mit ins bayrische Schwabenland reisen. Fabian Johnson wird am Nachmittag ins Mannschaftstraining einsteigen und wäre laut Hecking »dann eine Option für den Kader«. Bei Timothée Kolodziejczak soll es ebenfalls voran gehen, er trainiert heute individuell und könnte am Samstag zur Verfügung stehen.
Generell gilt für alle am Samstag zur Verfügung und zunächst auf dem Platz stehenden Borussen: Den Schwung des Derbysiegs mit nach Augsburg nehmen und versuchen, das verflixte siebte Jahr zu besiegen – damit man mit einem guten Gefühl in die Länderspielpause gehen und auch ohne die Nationalspieler weiter in Ruhe arbeiten kann.