Mit 2:1 gewann Borussia Mönchengladbach am Samstag gegen Hertha BSC Berlin und drehte dabei einen 0:1-Rückstand. Salomon Kalou hatte die „Alte Dame“ vor der Pause in Front gebracht, Joker Thorgan Hazard brachte die Fohlenelf mit seinem Doppelpack (ein Elfmetertor) auf die Siegerstraße.
Borussias Trainer Dieter Hecking konnte gegen die „Alte Dame“ wieder auf Ibrahima Traoré, Tony Jantschke sowie auf Denis Zakaria zurückgreifen und nahm im Vergleich zum Remis im Mainz zwei Änderungen in der Startelf vor: Zakaria agierte wieder im defensiven Mittelfeld und verdrängte von dort Michael Cuisance, während der junge Franzose im offensiven Mittelfeld auflief und Thorgan Hazard verdrängte. Der Belgier nahm so erstmals in dieser Spielzeit auf der Auswechselbank Platz.
Ruhiger Beginn im Borussia-Park
Bei traumhaftem Fußballwetter mit Temperaturen um 22 Grad hatte die Partie einen ruhigen Beginn. Beide Mannschaften tasteten sich zunächst ab und hielten sich überwiegend im Mittelfeld auf. Nennenswerte Torabschlüsse gab es so hüben wie drüben in den ersten zehn Minuten nicht zu verzeichnen. Für die Borussen gab es dann die erste Ecke, die jedoch nichts einbrachte (12.).
Auch im weiteren Verlauf blieb es ein höhepunktarmes Spiel was auch daran lag, dass sowohl die Fohlenelf als auch die „Alte Dame“ aufmerksam verteidigte und wenig anbrennen ließ. Der erste vielversprechende Abschluss gehörte dann den Gästen aus der Bundeshauptstadt. Selke fasste sich im Strafraum ein Herz und setzte die Kugel nur haarscharf am langen Pfosten vorbei (19.). Auf der Gegenseite war Gäste-Keeper Jarstein kurze Zeit später beim Flachschuss von Raffael zur Stelle (19.). Drei Minuten später kam Elvedi im Zentrum der Hereingabe von Kalou zuvor (22.).
Berliner Führung aus heiterem Himmel
Für die Fohlenelf ging im weiteren Verlauf nach vorne nicht viel – weil sie entweder keine Ideen hatten und/oder sich an der überwiegend tief stehenden Hertha (40 Prozent Ballbesitz) die Zähne ausbissen. Und dann lagen die Borussen plötzlich auch noch im Hintertreffen. Ein ganz feiner Ball des aufgerückten Stark, der im Rücken von Vestergaard Selke fand. Nach dessen Brustannahme konnte ihm der Däne die Kugel zwar noch vom Fuß spitzeln, doch den Abpraller nahm Kalou dankend an und schob locker zum 1:0 ein (40.).
Ein Tor wie aus im wahrsten Sinne heiteren Himmel, mit dem es in die Kabinen ging. Für die Fohlenelf gab’s dann ein lautes, aber heftiges Pfeifkonzert – weil sie im ersten Durchgang abermals einiges vermissen ließ und nach vorne mehr erblasste als glänzte.
Sommer mit einer Glanztat
So reagierte Hecking zum zweiten Durchgang und brachte in Hazard einen frischen Offensivmann, Zakaria blieb in der Kabine. Und kurz nach Wiederanpfiff verhinderte Sommer mit einer Glanztat das 0:2. Nach Freistoßflanke von der rechten Seite kam Kalou am zweiten Pfosten zu einem wuchtigen Kopfball, den der Schweizer so gerade noch aus dem linken Eck fischten konnte (47.).
Video-Assistent streicht vermeintlichen Ausgleich zu Recht
Sieben Minuten später zappelte die Kugel dann zwar erstmals in den Maschen der Hertha, doch Bibiana Steinhaus erkannte den vermeintlichen Ausgleichstreffer durch Herrmann nach Heranziehen des Video-Assistenten zu Recht nicht an, da Hazard beim Zuspiel auf Stindl im Abseits gestanden hatte (55.). Zwar blieben die Borussen in der Folgezeit bemüht, doch die Hertha stand weiter kompakt und ließ kaum etwas zu. Allerdings stellten die Borussen die Gäste auch kaum vor fordernde Aufgaben.
Hertha verpasst die Vorentscheidung, Joker Hazard sticht
Dann fast die Vorentscheidung, doch Selke köpfte die Kugel sowohl am herauseilenden Sommer als auch am linken Pfosten vorbei (66.). Auf der Gegenseite setzte Hazard die Kugel knapp über die Latte (67.). Dann wieder die „Alte Dame“. Darida bediente Kalou, der einen Haken schlug und den Ball im Anschluss über die Latte löffelte. Das hätte eigentlich das 0:2 sein müssen, dem die Gäste nun deutlich näher waren, als die bis dahin schwache Fohlenelf dem Ausgleich (70.).
Doch genau dieser gelang den Borussen dann eine Viertelstunde vor Schluss. Die Borussia kombiniert schnell um den Strafraum herum, ehe Drmić eine Flanke von rechts im Zentrum eher unfreiwillig nach links verlängerte. Dort lauerte Hazard und vollendete eiskalt zum 1:1-Ausgleich (75.).
Hazard trifft erneut und dreht das Spiel
Und keine vier Minuten später lag die Fohlenelf dann auch noch in Front! Nach Entscheidung des Video-Schiedsrichters gab es Strafstoß für die Borussen, nachdem Lustenberger Elvedi im Strafraum gefoult hatte. Und vom Punkt aus zeigte sich Hazard cool und verwandelte sicher zum 2:1 (79.). Für den Belgier war es der erste Treffer nach zuvor 832 torlosen Minuten.
Die Fohlenelf lag also erstmals in diesem Spiel in Führung hatte noch zehn Minuten, um endlich mal wieder einen Dreier einzufahren. Und der gelang dann schlussendlich auch, weil die Hertha an diesem Tag einfach zu viel liegen ließ. So wie in der Schlussminute, als Wendt mit einer Rettungstat zur Stelle war (90.). So durften sich die Borussen am Ende über einen Sieg freuen, bei dem auch viel Dusel mit im Spiel und der Video-Assistent auch mal auf Seiten der Borussen war. Und positiv: Die Borussen drehten einen Rückstand dank einer Energieleistung in der Schlussphase.
Die Kurzstatistik zum Spiel:
Borussia Mönchengladbach: Sommer – Elvedi, Ginter, Vestergaard – Wendt, Zakaria (46. Hazard), Kramer, Herrmann (80. Hofmann) – Cuisance (69. Drmić) – Stindl, Raffael
Weiter im Kader: Sippel (ETW), Jantschke, Bénes, Traoré
Hertha BSC Berlin: Jarstein – Weiser, Stark, Rekik, Plattenhardt – Maier (85. Ibišević), Lustenberger – Lazaro, Darida, Kalou (81. Esswein) – Selke
Weiter im Kader: Kraft (ETW), Skjelbred, Duda, Pekarik, Torunarigha
Tore: 0:1 Kalou (40.), 1:1 Hazard (75.), 2:1 Hazard (79., Foulelfmeter)
Gelbe Karten: Stindl / Selke, Lustenberger
Bes. Vorkommnisse: Keine
Schiedsrichter: Bibiana Steinhaus (Langenhagen)
Zuschauer: 51.417 (Borussia-Park)