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»Das wird auf Dauer nicht so angenehm in der Bundesliga«

Zum zweiten Mal hintereinander kassierte die Borussia ein frühes Gegentor. Dieses Mal schafften die Fohlen es nicht, den Rückstand zu kompensieren. Das lag vor allem am zweiten Tor der Leipziger, das der VfL mit einem naiven Fehlpass selbst einleitete.

»Es ist immer schwierig, wenn du gegen RB Leipzig spielst und nach zwei Minuten 0:1 hinten liegst«, so Dieter Hecking nach Spielende. Warum sein Team bereits zum dritten Mal in dieser Saison einen frühen Rückstand hinnehmen musste, dafür hatte der Cheftrainer keine Erklärung. »Es ist einfach so im Moment. Das wird sich auch wieder abstellen«, sagte Hecking.

»Können drei- oder viermal klären«

Das Gegentor nach zwei Minuten kommentierten die Borussen, die nach Abpfiff schnell in der Kabine verschwanden, alle gleich. »Beim ersten Tor können wir drei- oder viermal davor klären, das haben wir nicht gemacht«, monierte Tobias Strobl, der in dieser Situation wie die gesamte Defensive nicht gut ausgesehen hatte. »Das spielt einem gegen einen Gegner, der defensiv gut steht und mit den schnellen Stürmern kontert, nicht in die Karten«, unterstrich Tony Jantschke, der den verletzten Matthias Ginter in der Innenverteidigung vertrat und 75 Prozent seiner Zweikämpfe für sich entscheiden konnte. »Es ist sicherlich nicht gut gemacht von uns. Wir müssen es abstellen. In der Bundesliga wird es auf Dauer nicht so angenehm, immer ein 0:1 aufholen zu müssen«, brachte es Jantschke auf den Punkt. »Wir hatten es dann gut im Griff, es waren ein paar gute Passagen dabei und wir kamen zu Torchancen«, befand er.

Naives Gegentor 

»Mit der Führung haben sie ein gutes Spiel aufgezogen. Im Verlauf der ersten Halbzeit konnten wir uns befreien, haben das Pressing gut überspielt und sind selbst zu guten Aktionen bekommen. In der Phase musst du dann mal das Tor machen. Wenn es mit 1:1 in die Halbzeit gehst, sieht es anders aus«, betonte Hecking, der kurz vor dem Pausenpfiff mit ansah, wie Yann Sommer das zweite Mal hinter sich greifen musste. Denn sowohl Stindl, der zunächst im Eins-gegen-Eins an Keeper Gulacsi und später mit einem Kopfball scheiterte, als auch Neuhaus und Hazard hatten kein Abschlussglück und verpassten den Ausgleichstreffer.

»Das war dann ein Genickbruch«

In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit folgte der nächste Leipziger Treffer, der ausgerechnet aus einem Konter entstand. »Das war dann ein Genickbruch«, fasste Strobl treffend zusammen. »Eigentlich wollten wir auf Ballbesitz spielen. Dann spielen wir doch nochmal einen Ball ins Mittelfeld und waren dann hinten ein bisschen überrascht«, gestand Jantschke. Michael Lang wollte den Ball kurz hinter der Mittelinie zu Thorgan Hazard durchstecken, doch die Leipziger kamen dazwischen und zündelten über Poulsen ihre Tempomaschine an. »Das war natürlich in dem Sinne ein bisschen naiv von uns«, haderte Jantschke, der noch ergänzte: »Ich probiere ihn noch irgendwie umzugrätschen. Er macht es gut, kann noch gerade auf einem Bein stehen bleiben. Das ist natürlich ein saudummes Gegentor für uns, einfach naiv.«

»Es darf nicht passieren, dass wir mit 2:0 in die Halbzeit gehen und in der Vorwärtsbewegung so einen Fehlpass spielen. Das öffnet natürlich sofort den Raum in die Tiefe. Der Fehlpass war das, was es ermöglicht hat«, merkte Hecking kritisch an. 

»Leipzig hat es gut verteidigt«

Der Zwei-Tore-Vorsprung war für die Leipziger wie gemacht im eigenen Stadion. Trotzdem blieb das Spiel ergebnistechnisch offen, denn die Borussen spielten bedacht weiter. »Wir wollten es kontrolliert weiterspielen. Das ist uns auch gelungen, wir haben nicht so viel zugelassen. Sie haben aber auch nicht viel zugelassen, wodurch wir auch nur halbe Chancen hatten und nicht richtig durchgekommen sind«, analysierte Hecking den zweiten Durchgang.

»Leipzig hat es sehr gut verteidigt. Wir haben alles probiert und mussten aufpassen, dass wir nicht das dritte kassieren«, beschrieb Strobl den schmalen Grat des zu frühen Risikos. Das wollte auch Dieter Hecking nicht eingehen, um erstens keine Klatsche zu kassieren und zweitens das Spiel nicht schon zu früh aus der Hand zu geben. »Man muss gucken, wie man die Statik eines Spiels verändert. Darum ging es, dass wir nicht sofort das dritte Gegentor bekommen wollten Die letzten 20 Minuten wollten wir mit frischen Kräften nochmal Druck aufbauen«, erklärte er die Umstellung auf Dreierkette, nachdem Raffael und Cuisance ins Spiel kamen. 

»Haben gesehen, woran wir arbeiten müssen« 

Am Ende half das jedoch auch nichts mehr und so muss die Elf vom Niederrhein nun mit der dritten Saisonniederlage leben. »Es war unter dem Strich ein verdienter Sieg für Leipzig. Wir müssen die Niederlage heute akzeptieren. Jetzt schütteln wir uns und dann geht es nächste Woche weiter«, blickte Hecking auf das Heimspiel am kommenden Sonntag gegen den VfB Stuttgart.« Bis dahin hat der Übungsleiter fünf Trainingseinheiten angesetzt. »Wir haben gesehen, woran wir abreiten müssen«, so Hecking. 

Durch die anderen Ergebnisse und die Tatsache, dass Eintracht Frankfurt ebenfalls verloren hat, bleiben die Borussen weiterhin auf dem zweiten Tabellenplatz. »Natürlich wollen wir zum einen oben dran bleiben und zum anderen jedes Spiel gewinnen. Die Niederlage ist für mich aber kein Beinbruch. Wir konzentrieren uns jetzt auf Stuttgart und haben wie die Leipziger noch kein Heimspiel verloren. Deshalb wollen wir natürlich gegen Stuttgart wieder gewinnen«, gab Jantschke am Sonntagabend die Marschroute vor.

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