David Zibung ist Sportkoordinator bei Borussia und nah an der Mannschaft. Foto: Dirk Päffgen
Seit rund vier Wochen ist David Zibung nun bei Borussia Mönchengladbach tätig. Der Schweizer übernahm die Funktion als Sportkoordinator Lizenz und trat indirekt die Nachfolge von Nils Schmadtke an. Im Trainingslager am Tegernsee hob Roland Virkus, Geschäftsführer Sport, jedoch hervor, dass Zibung eine ganz andere Funktion als Schmadtke hat. Und auch Gerardo Seoane erklärt die Personalie.
Nach dem Testspiel zwischen Borussia Mönchengladbach und Ipswich Town wird es Zeit für ein erstes Fazit in der Vorbereitung auf die neue Saison. Die Fohlen schwitzten am Tegernsee und machten sich fit für die nächsten Aufgaben. Ein erstes Zwischenfazit wird auch Zibung fällen: Der 40-Jährige ist frisch im Verein angekommen und absolvierte seine ersten Wochen an neuer Arbeitsstätte.
Durch den Abgang von Schmadtke wurde der Posten vakant und mit dem ehemaligen Schweizer Torhüter präsentierten die Fohlen den neuen Sportkoordinator Lizenz. Zibung und Borussias Trainer Gerardo Seoane waren einst Teamkollegen und Seoane coachte seinen neuen Arbeitskollegen sogar ein halbes Jahr beim FC Luzern. Zibung sammelte in Luzern hingegen seine ersten Erfahrungen als Scout und soll dem Verein jetzt frische Impulse geben. »Wichtig ist, dass der Trainer ihm vertraut. Sie haben ja schon zusammengearbeitet damals in Luzern. Wenn dir ein Vertrauter sagt, dass du auf gewisse Dinge achten sollst, ist die Tür doch gleich viel offener. Das ist wichtig«, erklärte Virkus am Tegernsee.
Neue Rolle für Zibung
»Das Aus von Nils hatte rein sportliche Gründe«, betonte Virkus. Gleichzeitig stellte der 57-Jährige auch klar, dass Zibung kein direkter Ersatz für Schmadtke ist. »Er ist jetzt nicht Nils Schmadtke 2.0, sondern er hat eine komplett andere Funktion. David koordiniert zwischen den sportlichen Bereichen. Ob das Medizin ist, ob das Athletik ist, aber auch im Trainerbereich. Wenn irgendwo was anfällt, kannst du ihn fragen. Wenn ihm was auffällt, dann geht er auf die Leute zu, so dass wir vielleicht da, wo wir auch noch Prozente liegen lassen, auch nochmal explizit darauf hingewiesen werden. Er geht auch in die Gruppen rein und schaut, wo man noch unterstützen kann. Er ist ein positiver Typ.«
Nach der verkorksten Saison soll Zibung also durchaus den Finger in die Wunde legen und die internen Abläufe kritisch auf den Prüfstand stellen. »Wir können nicht von uns sagen, dass wir alles richtig machen. Aber es ist wichtig, dass du nochmal einen hast, der vielleicht schaut, wo man noch optimieren kann. Wenn es zum Beispiel Abläufe im Bereich der Athletik gibt, die vielleicht unlogisch sind, dann spricht er das an. Dann wird das diskutiert. Er geht dann auch auf den Trainer zu und fragt ihn auch, wie hast du dir das gedacht. Wir diskutieren das dann in der Gruppe und treffen dann eine Entscheidung«, erläuterte Virkus.
»Es ist notwenig, jemanden zu haben, der zwischen dem Trainerteam und der sportlichen Führung koordiniert und es ist wichtig für den Verein, dass eine klare und transparente Kommunikation herrscht«, beschreibt Gerardo Seoane die Aufgaben von Zibung und ergänzt.: »Zusätzlich ist er in der täglichen Arbeit dabei. Das dann nicht überwachend, sondern in der Mitentwicklung der Abläufe, der Reflektion der Trainingseinheiten und bei Überlegungen der Spielanalyse.«
Planung des Kaders liegt bei Virkus
Zibung wird also überwiegend in das Tagesgeschäft eingebunden werden und als eine Art Bindeglied fungieren. Die Kompetenzen, und das ist durchaus als positiv zu bewerten, sind klar geregelt. Virkus hingegen wird sich voll auf die Kaderplanung konzentrieren, bei der er noch einige Baustellen zu bewältigen hat. So muss eine Lösung für Christoph Kramer gefunden werden, denn sportlich wird er unter Seoane wohl keine große Rolle mehr spielen. Auch hinter Manu Koné steht noch ein Fragezeichen. Ein Transfer des Franzosen könnte frisches und benötigtes Geld in die Kassen spülen. Auch, wenn das Trainingslager vorbei ist, gibt es noch einige Hausaufgaben zu erledigen…