Nach einer starken Vorbereitung erhielt Jordan Beyer am Sonntag die Belohnung von Hecking – der 18-jährige kam zu seinem Pflichtspieldebüt für die Fohlen. Diese Aufgabe löste er mit Bravour und hofft nun, dass er sich auch gegen Bayer 04 Leverkusen beweisen darf.
Besser hätte die Pflichtspielkarriere von Jordan Beyer gar nicht starten können. Es waren noch keine zwei Minuten beim BSC Hastedt gespielt, als er einen langen Pass auf Florian Neuhaus schlug, der daraufhin vom gegnerischen Torwart zu Fall gebracht wurde. Der fällige Strafstoß sorgte für die frühe Führung und Beyer war gleich entscheidend daran beteiligt.
»Ein Riesenerlebnis«
Bis zum Schlusspfiff agierte der Kempener unaufgeregt und schaltete sich immer wieder ins Offensivspiel der Borussia ein. Nach 90 Minuten war es dann geschafft und Beyer zeigte sich gegenüber den Journalisten überglücklich. »Das war natürlich ein super Gefühl und ein Riesenerlebnis, das erste Mal für Borussia ein Pflichtspiel bestreiten zu dürfen. Ich habe da die sieben Wochen drauf hingearbeitet. Jetzt freue ich mich umso mehr, dass es geklappt hat«, so der Rechtsverteidiger.
Es gibt wohl nur wenige Zweifel daran, dass er zum Bundesligaauftakt wieder in der Startelf stehen wird. Dann werden rund 50.000 Borussen hinter ihm stehen. Dass da die Anspannung wesentlich höher sein wird, bestreitet er nicht. Doch da gibt er sich gewohnt gelassen. »An Aufgaben wie gegen Leverkusen wächst man«, sagt er. »Deswegen freue ich mich, wenn es dieses Jahr, also demnächst, mit der Bundesliga klappen sollte«, betont er bescheidend, obwohl er genau weiß, dass die Chance nie größer als jetzt war, sich bereits in wenigen Tagen ”Bundesligaspieler” nennen zu dürfen.
Gutes Zeugnis von Hecking
Dieter Hecking hat Beyer in diesem Sommer Schritt für Schritt herangeführt. Profilieren konnte sich Beyer bereits seit dem Winter. Ab diesem Zeitpunkt war er regelmäßig im Training der Profis dabei. In den letzten Wochen hat er dann den nächsten Schritt gemacht und vor allem von der Verletzung von Michael Lang profitiert und entsprechend viel Spielzeit in den Tests bekommen. »Louis hat eine sehr gute Vorbereitung gespielt. Das ist nicht selbstverständlich. Er war noch A-Jugendspieler und hat es in den Spielen gegen Southampton und Augsburg sehr, sehr gut gemacht. Auch heute hat er sehr konzentriert gespielt, das ist ja auch nicht selbstverständlich. Der Junge ist vor seinem ersten Pflichtspiel nervös und dann muss man das erstmal so souverän angehen und keine Fehler machen und ein sauberes Passspiel haben«, attestiert Hecking seinem Schützling ein gutes Zeugnis.
Sportdirektor Max Eberl zeigt sich ebenfalls erfreut darüber, dass ein junges Fohlen wieder auf dem Sprung ist, es in die Profimannschaft zu schaffen. »Wir haben unsere Philosophie darauf ausgelegt, dass wir immer wieder Talente im eigenen Stall finden wollen. Wir haben in den letzten zwei Jahren mehr extern gefischt, jetzt haben wir wieder ein eigenes Talent mit dabei und das ist schön«, betont er. Für Beyer geht es darum, dass aus ihm keine ”Eintagsfliege” wird, die ähnlich wie Marcel Benger oder Ba-Muaka Simakala zwar ein Bundesligaspiel absolvierten, danach jedoch wieder vollkommen von der Bildfläche verschwanden. Verbessert sich Beyer weiterhin so konsequent, wird er in Zukunft nicht nur einmal das Trikot von Borussia Mönchengladbach in der Bundesliga tragen dürfen…