Borussia Mönchengladbach hat den ersten Abgang zu verzeichnen. Thorgan Hazard verlässt die Fohlen nach fünf Jahren und schließt sich wie erwartet Borussia Dortmund an. Bei den Schwarz-Gelben erhält der Belgier einen bis Sommer 2024 gültigen Fünfjahresvertrag.
Was die Spatzen in den letzten Tagen längst von den Dächern gepfiffen hatten, ist nun Fakt. Thorgan Hazard verlässt die Fohlen Richtung Dortmund. Bereits mit Blick auf den bevorstehenden Transfer war Hazard nicht mit dem VfL-Tross nach China gereist.
Generell ein Wechsel, der spätestens seit dem Aufeinandertrafen beider Klubs am letzten Spieltag der gerade abgelaufenen Spielzeit konkrete Formen annahm. Sowohl Max Eberl als auch BVB-Manager Michael Zorc hatten dort durchblicken lassen, bei den Verhandlungen nicht mehr allzu weit weg zu sein. Und genau diese kamen nun zu einem positiven Abschluss.
Eine große Überraschung ist der Abgang des Belgiers derweil nicht. Bereits im Wintertrainingslager der Borussen in Jerez de la Frontera im Januar hatte man nach dem Pressegespräch mit dem Belgier das Gefühl, dass es seine letzte Halbserie am linken Niederrhein sein könnte. Ein Gefühl, dass nicht täuschen sollte.
Zwar ließ er da verständlicherweise (noch) nicht die Katze aus dem Sack und bezeichnete noch alles als offen. Doch er ließ zwischen den Zeilen lesen, dass vor allem »die Champions League immer ein Plus« für ihn sei.
Dass man die bekanntlich verpasste, schien dann am langen Ende aber relativ egal zu sein, denn Anfang April hatte der Belgier in einem Interview mit dem belgischen TV-Sender ‚VTM Nieuws’ »eine persönliche Vereinbarung« mit dem BVB bekanntgegeben – was Max Eberl dann auch postwendend bestätigte. Ein weiterer Bericht des ‚Kickers’, er würde „zur Not“ auch nach Ablauf seines bis Sommer 2020 gültigen Vertrags ablösefrei die Borussia wechseln, hatte gerade unter einigen Anhängern nachvollziehbar für Unmut und Kopfschütteln gesorgt. Alles andere als die feine „englische Art“, aber im heutigen Fußball-Geschäft nicht gänzlich neu.
Wie dem auch sei. Schlussendlich verlässt mit Thorgan Hazard nun eine weitere Säule der Mannschaft die Fohlen, das ist man bei dem Klub gewohnt. Max Eberl bekommt für den Wechsel ein Wert (kolportiert sind 25 Millionen Euro plus weitere Bonuszahlungen), den Hazard gerade in der abgelaufenen Rückrunde zwar nicht bestätigt hat aber einen, der einem solchen Spieler schon entspricht – gerade in Anbetracht der nur noch kurzen Vertragslaufzeit von einem Jahr.
In der Hinrunde war Hazard einer der Garanten für eine mehr als gute Serie. In der Rückrunde fiel die Leistung des Belgiers dann deutlich ab – übrigens so wie beim größten Teil der gesamten Mannschaft. Ob in seinem Kopf da bereits der BVB eine Rolle spielte, kann nur gemutmaßt werden, ist aber auch nicht allzu weit hergeholt. Wenngleich man alles andere als vermuten darf, er hätte „absichtlich“ einen Leistungsabfall vollzogen. Unabhängig davon war das gellende Pfeifkonzert bei seiner Auswechslung beim letzten Spiel nicht stilvoll.
»Ich bin dankbar für fünf tolle Jahre bei Borussia Mönchengladbach und sehr schöne Erinnerungen. Jetzt war genau der richtige Zeitpunkt, um den nächsten Schritt in meiner Karriere zu gehen«, wird Hazard auf der Webseite des BVB zitiert. »Ich bin stolz, für Borussia Dortmund spielen zu dürfen. Das ist ein Top-Verein mit unfassbaren Fans«.
Unterdessen ist Max Eberl nun in Zusammenarbeit mit Neu-Coach Marco Rose abermals gefordert, den Transfererlös in die Mannschaft zu investieren und einen Spieler zu finden, der die Lücke, die Hazard zweifelsohne hinterlässt, bestmöglich zu schließen. Dahingehend darf man zwar gespannt, aber auch zuversichtlich sein. Und wenngleich man über den Abgang und Wechsel durchaus diskutieren kann, so ist Thorgan Hazard auf jeden Fall zu danken und alles Gute zu wünschen.