Das letzte Pflichtspiel des Jahres steht an. Am morgigen Mittwoch will Borussia Mönchengladbach für einen positiven Jahresabschluss sorgen und gegen Bayer Leverkusen ins Viertelfinale des DFB-Pokals einziehen. Borussias Dieter Hecking muss dabei womöglich auch auf Nico Elvedi und Raffael verzichten.
Dieter Hecking über:
…die personelle Lage:
Verletzungsbedingt müssen wir weiter auf Christoph Kramer, Jonas Hofmann, Ibrahima Traoré, Tobias Strobl, László Bénes, Fabian Johnson und Mamadou Doucouré verzichten. Hinter dem Einsatz von Nico Elvedi und Raffael steht ein Fragezeichen. Sollten beide nicht spielen können, wäre es sehr bitter, denn sie waren in der Hinrunde zwei ganz wichtige Spieler – somit wären wir personell geschwächt. Trotzdem habe ich das Vertrauen in die Spieler, die morgen hereinkommen würden, dass sie sie alles versuchen werden, das Spiel zu gewinnen.
…die Rückkehr der Verletzten:
Bei Christoph Kramer hoffe ich, dass er beim Trainingsauftakt am 2. Januar oder wenige Tage später wieder einsteigt. Jonas Hofmann stand bereits jetzt kurz davor, wieder ins Mannschaftstraining integriert zu werden. Aber nach der Ausfallzeit von acht Wochen wollten wir wegen eines Spiels nichts riskieren. Aber auch er sollte am 2. Januar wieder dabei sein. László Bénes ist auf einem guten Weg, ich habe die Hoffnung, dass er uns Ende Januar oder Anfang Februar wieder zur Verfügung steht. Bei Tobias Strobl wird es sicher noch bis März oder April dauern, bei Mamadou Doucouré und Fabian Johnson müssen wir abwarten, wann sie zurückkehren.
…die Unterstützung der Fans:
Wenn die Leistung nicht stimmt, habe ich volles Verständnis dafür, wenn Leute pfeifen. Aber ich fand, dass es gegen den HSV nicht angebracht war, dass Teile der Fans der Mannschaft in einer schwierigen Phase nicht ihre Unterstützung gegeben haben. Es kann sein, dass wir morgen erneut bis zu neun verletzungsbedingte Ausfälle haben werden, und daher wieder viele junge Spieler im Einsatz sind. Daher würde ich mir wünschen, dass wir versuchen, Bayer Leverkusen alle zusammen niederzuringen, um den Traum vom Endspiel in Berlin aufrechtzuerhalten. Ich hoffe, dass wir den Funken vom Platz auf die Tribüne überspringen lassen werden. Genauso hoffe ich aber auch, dass die Jungs in schwierigen Phasen die volle Unterstützung bekommen werden, damit wir am Ende alle gemeinsam eine Runde weiterkommen.
…den kommenden Gegner:
Das jüngste Spiel in Hannover (4:4) hat noch einmal gezeigt, wo die Qualitäten der Leverkusener liegen. Sie haben im Spiel nach vorne unheimlich viel Zug. Gerade wenn man sie einlädt und ihnen Räume gibt, ist das eine enorme Stärke dieser Mannschaft. Dennoch hat Bayer in Hannover auch wieder vier Gegentore kassiert – das zeigt, dass sie defensiv verwundbar sind.
…die 1:5-Niederlage gegen Bayer im Bundesligaspiel:
Wir haben den Leverkusenern damals nach der Pause zu schnell die Räume geöffnet, weil wir zu schnell zu viel wollten und dadurch leichte Ballverluste hatten, die zu Gegentoren geführt haben. Die Niederlage seinerzeit hat sehr wehgetan, aber das Ganze sollte morgen Abend nicht im Vordergrund stehen. Morgen ist Pokal, das Spiel hat einen ganz anderen Charakter. Einer fliegt raus, einer kommt weiter – nur das zählt.
…die taktische Herangehensweise:
Die Mannschaft ist grundsätzlich immer so ausgerichtet, dass sie im Ballbesitz sein will, den Gegner beschäftigen und eine Herausforderung für ihn sein soll. Mal gelingt es sofort, mal gelingt es zu Beginn nicht und es kann zäh werden. Aber jede Partie hat nun mal ihre eigene Dynamik – und so wird es auch morgen sein. Ich erwarte ein offenes Spiel, in dem beide Mannschaften ihre Qualitäten im Spiel nach vorne zeigen wollen und werden.
…den Einfluss der vielen verletzungsbedingten Ausfälle im Laufe der Hinrunde:
Ob wir mit weniger Verletzen mehr Punkte auf dem Konto hätten, lässt sich nicht sagen. Aber die vielen Verletzten haben natürlich Auswirkungen, vor allem auf den Trainingsbetrieb. Es sind oft nur 13, 14 Feldspieler auf dem Platz, da ist an spieltaktische Dinge kaum zu denken. Damit leidet die Qualität der Abläufe, weil man andere Inhalte wählen muss als wenn man Elf gegen Elf spielen würde. Das macht sich hier und da ganz sicher bemerkbar. Trotzdem ist es beachtlich, wie die Mannschaft die vielen verletzungsbedingten Ausfälle aufgefangen und in der Bundesliga 28 Punkte geholt hat.