»Der Trainer hat vor dem Spiel auf uns gewettet«

Lukas Ullrich zeigte in Stuttgart eine starke Leistung. Foto: picture alliance / Pressefoto Rudel | Robin Rudel

Mit drei Punkten im Gepäck fuhr Borussia Mönchengladbach nach dem Auswärtsspiel beim VfB Stuttgart zurück an den Niederrhein. Die Fohlenelf zeigte offensiv wie defensiv eine souveräne Auswärtsleistung und belohnte sich für die Arbeit der vergangenen Wochen. 

Diszipliniert über die gesamte Spielzeit 

»Wir haben sehr diszipliniert verteidigt, teilweise sehr hoch – mit hohem Anlaufen, Mann-gegen-Mann über den gesamten Platz und mit guten Balleroberungen«, lobte Trainer Gerardo Seoane den Auftritt seiner Mannschaft. Die Fohlen haben es ihrem Gegner schwer gemacht, Räume zu finden und Offensivdruck zu entfalten, gleichzeitig aber das eigene Angriffsspiel aufrechterhalten: »Trotz der defensiven Aufgaben haben wir nie aufgehört, Fußball zu spielen. Wir haben versucht, nach vorne zu spielen und die Tiefe auszunutzen. Wir haben viel Gutes gezeigt und Chancen kreiert.«

Vor dem Spiel habe Seoane bereits das Gefühlt gehabt, dass sein Team die drei Punkte aus Stuttgart mitnimmt, wie Startelf-Rückkehrer Philipp Sander verriet: »Der Trainer hat vor dem Spiel auf uns gewettet, hat er gesagt. Ich glaube, da hat er heute eine erfolgreiche Wette abgeschlossen.«  Auch Sander hob die kämpferische Leistung seiner Mannschaft hervor – ein Element, das den Grundstein für langfristigen Erfolg legt: » Die kollektive Arbeit gegen den Ball, gerade auch nach dem 2:1, wie sich da jeder reingeworfen hat, das zeichnet uns allgemein die letzten Wochen aus. Vielleicht nicht immer mit einem guten Ergebnis belohnt, aber das ist einfach harte Arbeit und deshalb bin ich auch sehr froh, Teil dieser Mannschaft zu sein.«  An so einem Tag bleibt auch eine Unaufmerksamkeit zum Schluss unbestraft, als Undav den vermeidlichen Ausgleich erzielte und Borussia es zuvor verpasste, der Partie den Deckel aufzusetzen:  »Wir hätten auch ein, zwei Momente früher das zweite Tor machen können. Wir haben heute das Quentchen Glück gehabt zum Schluss, was wir uns über 90 Minuten verdient haben«, resümierte Sander die Partie. 

»Eigentlich wollte ich selbst schießen…«

Trotz guter Möglichkeiten fiel der spielentscheidende Treffer erst in der 81. Minute durch einen tiefen Lauf von Lukas Ullrich, der die Übersicht behielt und Tim Kleindienst in der Mitte bediente. »Eigentlich wollte ich erst selbst schießen, dann habe ich Tim rechts gesehen und wusste, dass man selbst nicht draufschießen darf. Da ist Tim vorne und den muss man anspielen, das habe ich natürlich gerne gemacht«, so der 20-Jährige, der hinzufügte: » Er hat ein Tor, ich habe eine Vorlage – da sind wir beide zufrieden.« 

Kleindienst danke es seinem Kollegen mit seinem zwölften Saisontreffer; Borussias Torgarant war stolz auf die kämpferische Leistung seiner Mannschaft: »Defensiv haben wir es sehr gut gemacht – wir waren über die gesamte Spielzeit wach und aufmerksam. Großes Lob an die ganze Mannschaft! Diese Arbeit war enorm wichtig, denn dadurch konnten wir die Umschaltmomente kreieren, die zu den Toren führten.« Auf dieses Kollektiv wird es auch am Samstag ankommen, wenn Eintracht Frankfurt beim Topspiel im Borussia-Park zu Gast ist – und die Fohlen die Chance haben, sich endgültig in Richtung Europa zu orientieren. 

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