Borussia Mönchengladbach ist mit einem Sieg aus der Länderspielpause gekommen und hat das rheinische Derby am Ende zwar knapp, aber verdient gewonnen. Der Sieg ist wichtig für die kommenden Wochen und hat vor allem gezeigt, dass der neue Spielstil immer besser verinnerlicht wird. Es hat Spaß gemacht, der Fohlenelf zuzusehen.
Borussia Mönchengladbach war der verdiente Derbysieger, daran gibt es keinerlei Zweifel. Und die Art und Weise, wie sich die Fohlenelf diesen verdient hat, war schon sehr viel von dem, wie es sich Marco Rose vorstellt. Die Borussen haben von Beginn an das Kommando übernommen, waren aktiv und haben den FC mit frühem und druckvollem Pressing kaum zur Entfaltung kommen lassen. Und dann haben sie zumindest einmal eiskalt zugeschlagen, was unter dem Strich gereicht hat.
Dass man am Ende noch zittern musste, hätte man sich sparen können, wenn man in Sachen Chancenverwertung noch effektiver gewesen und gerade im zweiten Durchgang nicht nachlässig gewesen wäre. Doch bestraft wurde das auch deshalb nicht, weil der FC zumindest an diesem Tag nicht in der Lage war, diese Aktionen zu bestrafen und weil die Borussen bis zum Schluss alle hellwach blieben und als Mannschaft dagegenhielten.
Die Richtung stimmt
Dieses Spiel war definitiv ein weiterer Schritt nach vorne und hat gezeigt, dass die Borussen den Rose-Fußball immer besser verinnerlichen. Sowieso war im Vorfeld klar, dass der Hecking-Fußball erst mal aus den Köpfen muss und es Zeit braucht, den neuen Spielstil perfekt umzusetzen. Genau das klappt eben immer besser. Denn so wächst auch innerhalb der Mannschaft der Glaube ans System, sodass sich die Fohlen auch in Zukunft weiterhin mit voller Leidenschaft in die nächsten Aufgaben stürzen.
Offensive macht großen Spaß
Auch die Automatismen und die Laufwege funktionieren immer besser. Man sieht, dass die tägliche Trainingsarbeit im Verbund mit der Wettkampfpraxis Früchte trägt. Die Fohlen sind auf dem besten Weg, sich im neuen System mehr und mehr zurechtzufinden. Bestes Beispiel ist Breel Embolo, den Rose nicht als klassischen Stürmer, sondern auch als Ballverteiler einsetzt. Der Schweizer kommt immer besser in Fahrt.
In Köln zeigte der Offensivmann ein starkes Spiel. Immer wieder holte er sich im Mittelfeld die Bälle und leitete Angriffe ein. Hatte Embolo die Kugel, trieb er sie mit Tempo nach vorne. Seine Vorarbeit zum Siegtreffer war einfach überragend, denn eigentlich war der Kölner-Abwerhspieler schon in der besseren Position auf den Ball. Doch Embolo nutzte seine ganze Wucht und individuelle Klasse und hielt den Ball in seinen Reihen und spielte ihn in die gefährliche Zone. Es scheint, als sei ihm der Neustart in Mönchengladbach geglückt: Sein Kopf jedenfalls ist nach den verkorksten Jahren in Gelsenkirchen frei.
Die Mannschaft hat wieder Typen
Auch mit Kollege Alassane Plea versteht er sich immer besser. Der Franzose hat in den bisherigen Spielen ohnehin einen großen Sprung nach vorne gemacht und geht in der Offensive auch menschlich als Leader voran. Denn wie sich Plea nach seinem Tor provokant vor die Südkurve stellt und auf die Raute zeigt war einfach nur „geil“. Das erinnert an Granit Xhaka und zeigt wie die Mannschaft zum Derby steht, es hat auch für sie eine große Bedeutung. Die Werte des Vereins werden von den neuen Spielern direkt verinnerlicht und gelebt, auch Marcus Thuram zog nach dem Spiel mal eben sein Trikot über die Eckfahne und jubelte drauf los. Szenen, die man in der Vergangenheit etwas vermisst hat und sehr, sehr positiv stimmen.
Mit Rückenwind in die kommenden Wochen
Selbstverständlich ist nach wie vor in allen Teilen der Mannschaft noch Luft nach oben, dass war aber auch so zu erwarten. Doch der Sieg war extrem wichtig für die kommenden Aufgaben: Die englischen Wochen werden am Donnerstag mit dem Europa-League-Heimspiel gegen den Wolfsberger AC eingeleitet, am Sonntag wartet mit Düsseldorf der nächste rheinische Konkurrent. In den nächsten 58 Tagen stehen 13 Spiele an, doch dieser Derby-Sieg kam genau zum richtigen Zeitpunkt und gibt der Mannschaft von Marco Rose ordentlich Rückenwind.
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