Ein Zeichen der Solidarität. Borussia und die Nationalmannschaft der Ukraine. Foto: Alexander Plum
Im Benefizspiel zugunsten der Menschen in der Ukraine unterlag Borussia Mönchengladbach am Mittwochabend der Nationalmannschaft der Ukraine mit 1:2. Youngster Connor Noß traf für die Fohlenelf. Es war ein gleichermaßen unterhaltsamer und gelungener Fußballabend, an dem vor allem eben die Hilfe im Vordergrund stand.
Borussias Trainer Adi Hütter setzte im Benefizspiel gegen die Ukraine neben Stammspielern auch Rückkehrer Rocco Reitz und Youngster Connor Noß von Beginn an ein. Dazu erhielten Nico Elvedi, für die Liga gesperrt, und Matthias Ginter Spielpraxis. Ansonsten spielten gegen die Nationalmannschaft der Ukraine etablierte Kräfte.
Nicht mitwirken konnten unterdessen Marcus Thuram (Adduktorenprobleme), Christoph Kramer (muskuläre Beschwerden), Tony Jantschke (Knieprobleme), László Bénes (im Aufbautraining) und Jordan Beyer (muskuläre Probleme).
Blitzstart für die Ukraine, Borussia antwortet schnell
Die Partie begann unterhaltsam. Beide Teams suchten schnell den Weg nach vorne. Erstmals gelang das dann richtig gut der Ukraine, die sich dann auch gleich in Führung brachte. Ein langer Ball der Ukraine hebelt die hoch stehenden Borussen aus. Dann lief Mydryk Ginter auf und davon, rumkurvte Sommer und schob zum 1:0 ein (9.). Ein Gegentor der Marke nichtuntypisch für die Borussen in dieser Saison.
Doch auch nicht typisch, gaben sie zügig die passende Antwort. Nach Ballverlust eines Ukrainers im eigenen Strafraum schaltetet Noß blitzschnell, machte einen Schlenker und vollendete zum 1:1-Ausgleich. Ein schönes Tor des Youngsters, der in dieser Bundesliga-Saison zumindest schon einige Male auf der Bank Platz genommen hatte und immerhin drei Kurzeinsätze verbuchen konnte. Zwei Minuten zuvor hatte Sommer mit einer gewohnt starken Rettungstat den zweiten Gegentreffer verhindert (11.).
Sommer zweimal zur Stelle
In der Folgezeit gab es wenig nennenswerte Möglichkeiten, das Geschehen spielte sich eher zwischen beiden Strafräumen ab. Nach einer halben Stunde zappelte die Kugel dann erneut im Netz der Ukraine. Plea hatte eingenetzt, doch der Treffer wurde aufgrund von Abseits des Franzosen zurecht aberkannt (30.). Drei Minuten später versuchte es dann Stindl aus der Distanz, setze die Kugel aber weiter über das Tor 33.).
Sieben Minuten vor der Pause dann mal wieder die Ukraine. Reitz spielte einen riskanten Rückpass auf Sommer, der aber hellwach war und die Situation souverän zu lösen wusste (38.). Die letzte Aktion vor der Pause gehöre dann Stindl, der eigentlich für einen Schuss freie Bahn hatte, sich von einem Ukrainer aber noch stören ließ (40.). In der Nachspielzeit dann erneut Sommer, als er im Eins-gegen-Eins-Duell gegen stark die Oberhand behielt (45.+2).
Tolle Stimmung und ein Sieg der Ukraine
Zur zweiten Halbzeit tauschte Hütter dann fast komplett durch. Unter anderem blieb Stindl draußen und gesellte sich an die Seite zu Wolff Fuss als Co-Kommentator bei ProSieben. Unterdessen dauerte es bis zur 52. Minute, ehe es die erste Möglichkeit gab. Mudryk setzte sich auf der linken Seite durch und war auf dem Weg zur Führung, doch Elvedi hielt noch rechtzeitig den Schlappen hin und klärte zur Ecke, die nichts einbrachte. Später musste der Schweizer dann auch noch angeschlagen raus, Müsel kam in die Partie (69.).
Im weiteren Verlauf war die Ukraine die Mannschaft, die mächtig Dampf machte. Vor allem Mudryk machte weiter auf sich aufmerksam und sorgte für Wirbel bei den Borussen. Für die Borussen gab es nach der Pause eine Chance, die Bennetts aber versammelte (72.). Sieben Minuten vor dem Ende dann der Siegtreffer für die Ukraine. Pikhalionok wurde im Strafraum freigespielt – Neuhaus hatte zuvor einen Fehlpass gespielt – und vollendete für Sippel unhaltbar ins rechte untere Eck (82.).
Das war der Schlusspunkt unter einer Partie, dessen sportlicher Wert sich natürlich in Grenzen hielt. Solidarität. Hilfe und Zuspruch für die Ukraine und deren Menschen stand absolut im Vordergrund. Dahingehend war es ein gelungener Abend bei toller Atmosphäre. Apropos. Es bleibt weiterhin zu hoffe, dass es in der Ukraine alsbald eine Atmosphäre gibt, bei der alle Menschen wieder in Frieden leben können – Stop War!
Die Kurzstatistik zum Spiel:
Borussia Mönchengladbach, 1. Halbzeit: Sommer – Ginter, Friedrich, Elvedi – Herrmann, Reitz, Hofmann, Scally – Stindl, Noß – Plea
Borussia Mönchengladbach, 2. Halbzeit: Sippel – Lainer, Scally, Elvedi, Bensebaini, Netz – Reitz, Koné, Neuhaus – Embolo, Bennetts.
Ukraine: Bushchan (46. Riznyk) – Konoplia, Zabarnyi, Matviienko, Karavaiev – Sydorchuk, Stepanenko (75. Pikhalonok) – Shaparenko (79. Syrota), Buialskyi (46. Popov), Mudryk (69. Buletsa) – Biesiedin (69. Garmash)
Tore: 0:1 Mydryk (9.), 1:1 Noß (13.), 1:2 Pikhalionok (82.)
Bes. Vorkommnisse: Keine
Schiedsrichter: Denys Shurman (Ukraine)
Zuschauer: 20.300 (Borussia-Park)