Neuzugang Kevin Diks überzeugt bisher vollends. Foto: Dirk Päffgen
Drei Wochen vor dem Bundesligastart hat Borussia Mönchengladbach im Test gegen den FC Valencia bereits überzeugt. Welche Prognosen für die Saison getroffen werden können.
Grundformation bleibt gleich
Mit einem 4-2-3-1 schickte Trainer Gerardo Seoane seine Mannschaft in der ersten Halbzeit auf das Spielfeld gegen die Gäste aus Spanien. Vor der Viererkette bildeten Rocco Reitz und Philipp Sander die Doppelsechs – trotz der berechtigten Vermutung, Seoane könnte seine Mannschaft auf ein 4-3-3 mit einem Sechser und einer Doppel-Acht umformieren, um dem Angebot an Zentrumsspielern im Gladbacher Mittelfeld gerecht zu werden.
Stattdessen vertraute der Schweizer auf die Grundordnung der letzten Saison: Kevin Stöger gab den Plea-Nachfolger auf der Zehn, zwischen den beiden Flügelspielern Robin Hack und Franck Honorat und hinter dem klassischen Mittelstürmer Haris Tabakovic. Fraglich bleibt, ob Neuzugang Shuto Machino, sobald er genesen ist von seinen Wadenproblemen, für Tabakovic in die Spitze rückt und den„falschen“ Neuner gibt. Möglich scheint beides – hinterließ Tabakovic einen ordentlichen Eindruck gegen den FC Valencia.
Leaderrolle für Diks
Kurz vor Spielbeginn nahm Seoane eine Änderung in der Viererkette vor: Für den eigentlich in der ersten Halbzeit aufgeführten Kevin Diks kam Joe Scally in die Startelf, sodass der Neuzugang aus Kopenhagen in der zweiten Hälfte begann. Und dort übernahm Diks direkt Verantwortung. Schließlich schnappte er sich den Ball beim Strafstoß und verwandelte souverän vor der Nordkurve ins linke untere Eck – womit der Indonesier zeigt, dass er Verantwortung übernehmen und sich zu Borussias Stammschützen für Elfmeter entwickeln kann.
Auch spielerisch überzeugte Diks mit Sicherheit am Ball und Übersicht im Spielaufbau. Daher ist es wahrscheinlich, dass er im Pokalspiel beim SV Atlas Delmenhorst in der Startelf stehen wird – besonders vor dem drohenden Abgang von (Ex-)Abwehrchef Ko Itakura.
Mohya ist ernsthafte Option
Einen ebenfalls bleibenden Eindruck hinterließ Talent Wael Mohya. Der frisch gebackene U17-Meister durfte in den vergangenen Wochen das Trainingslager der Profis absolvieren und fiel schon im Testspiel bei Erzgebirge Aue im Juli mit seiner Spielfreude auf. So auch gegen Valencia, wo der 16-Jährige sich ins Eins-gegen-Eins traute und den Elfmeter zum 2:0 herausholte.
Damit könnte er in der neuen Saison zu einer ernsthaften Option für die Lizenzspieler-Mannschaft werden – zumindest als Ergänzungsspieler. Zunächst muss Mohya jedoch eine Knieverletzung auskurieren, die ihn wochenlang ausbremsen wird. Doch sollte er in seiner Entwicklung so weitermachen wie bislang, hat er das Potential, das nächste Talent aus dem Fohlenstall zu sein, dem der Schritt in die Bundesliga gelingt.