Alassane Plea traf dreifach in Bremen. Foto: picture alliance / kolbert-press | kolbert-press/Burghard Schreyer
Mit 4:2 gewann Borussia Mönchengladbach am 26. Spieltag im Auswärtsspiel bei Werder Bremen. Startelf-Rückkehrer Alassane Pléa traf dreimal und bereitete einmal vor. Für die Fohlenelf, bei der Tim Kleindienst in der Nachspielzeit die Gelb-Rote Karte kassierte, ist es der vierte Auswärtssieg in Folge.

Borussias Trainer Gerardo Seoane musste an der Weser auf Yvandro Borges Sanches (muskuläre Probleme), Niclas Swider (muskuläre Probleme) und Moritz Nicolas (Adduktoren-OP) verzichten. Dafür standen Joe Scally und Ko Itakura, die ihre Gelbsperren abgesessen hatten, wieder zur Verfügung. Auch Franck Honorat und Rocco Reitz fuhren nach überstandenen Verletzungen mit an die Weser, beide saßen jedoch zunächst auf der Bank.
Im Vergleich zur Heimschlappe gegen Mainz gab es drei Änderungen in der Startelf. Abwehrchef Itakura rückte wieder in die Viererkette, neben ihm startete Joe Scally für Stefan Lainer auf rechts und Alassane Pléa kam für Kevin Stöger in die Startelf. Ansonsten vertraute Seoane wieder auf Kapitän Jonas Omlin im Tor, Nico Elvedi und Lukas Ullrich neben Itakura und Scally in der Abwehr hinter Philipp Sander und Julian Weigl auf der Doppelsechs. Nathan Ngoumou und Robin Hack bekleideten die Flügelpositionen neben Pléa auf der Zehn und Sturmspitze Tim Kleindienst.
Frühe Führung für die Fohlen
Beide Teams hatten sich gerade warmgespielt, da brachte Veljkovic Hack im Strafraum zu Fall (5.), Schiedsrichter Timo Gerach zeigte auf den Punkt. Nach kurzem Gerangel an der Strafraumkante, bei dem Kleindienst die gelbe Karte sah, führte Pléa den Elfmeter aus – und verwandelte eiskalt links unten zum 1:0 aus Gladbacher Sicht (7.).
Im Anschluss kühlte die Partie ab. Die erste Großchance für Bremen hatte Anthony Jung, der mit einem Distanzschuss in der 13. Minute an die Latte traf. Glück für die Fohlen, die im Anschluss den einen oder anderen Vorstoß in die Bremer Hälfte wagten, ohne jedoch gefährlich zu werden. So versuchte Pléa es mit einem flachen Versuch aus 20 Metern, doch der Ball kullerte links am Tor vorbei (18.).
Lange zeit geschah offensiv wenig. Doch plötzlich tauchten die Gastgeber vor Jonas Omlin auf: André Silva fand im Strafraum Oliver Burke, dessen Schuss von rechts flach am langen Eck vorbeirollte (25.). Eine gute Gelegenheit für Bremen, durch die Borussia wieder wachgerüttelt wurde.
Der doppelte Pléa
Und daraus schlugen die Fohlen Profit: Durch einen Konter flankte Hack den Ball von links in den Strafraum, wo er direkt zu Pléa verlängert wurde. Der Franzose zog direkt aus der Luft auf das Tor und überwand Zetterer erneut – 2:0 für Borussia (28.)! Am heutigen Nachmittag nutzten die Fohlen ihre Chancen effektiv.
Bremen probierte es immer wieder. Silva fand Burke mit einem hohen Ball im Strafraum, doch der Schotte köpfte den Ball über das Tor (34.). Borussia lauerte derweil auf Konterchancen und überließ den Gastgebern den Ball.
Per Freistoß zum Anschluss
So erarbeitete Werder sich in der 38. Minute einen Freistoß aus guter Position – und erzielte den Anschlusstreffer: Schmid zirkelte den Ball rechts an der Mauer vorbei, die wohl zu weit links aus Sicht des Schützen postiert war. Keine Chance für Omlin, der Ball schlug direkt neben dem Pfosten ein.
Beinahe hätte Bremen sogar doppelt zugeschlagen. Nur zwei Minuten später erreichte Agu links vor dem Tor eine halbhohe Flanke, der Stürmer traf den Ball jedoch nicht richtig, sodass Borussia einen Moment lang durchatmen konnte.
Kurz vor der Pause erhöhten die Gastgeber die Schlagzahl. Und kam sogar noch zum Ausgleich: Ullrich brachte seinen Gegenspieler am eigenen Strafraumkante zu Fall. Zunächst wurde auf Freistoß entschieden, doch nach Überprüfung durch den VAR zeigte Timo Gerach erneut auf den Punkt, diesmal zu Gunsten Werders. SIlva trat an und verwandelte mit einem zentralen Schuss zum 2:2 (45.+1).
Nach einer turbulenten ersten Halbzeit ging es dann in die Kabine. Borussia nutzte eiskalt seine Möglichkeiten und verschaffte sich mit zwei Toren ein gutes Polster, doch Werder ließ sich nicht beirren und schlug zweimal per Standard zurück.
Borussia mit Blitzstart in Halbzeit zwei
Wer dachte, dass die Fohlen verunsichert aus der Halbzeit kommen würden, wurde schnell eines besseren belehrt. Nur zwei Minuten nach Wiederanpfiff schickte Hack Pléa in den gegnerischen Strafraum, der Franzose blieb vor Zetterer ruhig und schob den Ball zur erneuten Führung ein (47.). Dreierpack für den Stürmer, der seine Startelfnominierung schon jetzt zurückzahlte.
Diesmal überließ Gladbach seinen Gegnern nicht das Feld und machte weiterhin Druck. Weigl probierte es aus der Distanz, sein Schuss flog jedoch weit über das Tor (51.). Zwei Minuten später zog Ngoumou vom rechten Strafraumrand auf den Bremer Kasten, diesmal hielt Zetterer den Ball jedoch fest.
Stage verfehlt nur knapp – Omlin verletzt runter
Zehn Minuten später meldeten sich die Gastgeber. Nach Flanke in den Strafraum köpfte Stage den Ball nur knapp über das Tor (62.). Das war die Erinnerung an die Fohlen, dass dieses Spiel noch lange nicht entschieden war, denn jetzt erhöhte Werder den Druck und hatte wenig später durch einen Distanzschuss von Schmid die nächste Chance.
Dann gab es eine längere Verletzungsunterbrechung, bei der zunächst Veljkovic und Pléa behandelt wurden. Plötzlich zeigte jedoch Omlin Probleme an der Leiste an, der Schweizer musste verletzt ausgewechselt werden (72.). Nun war also wieder der 18-jährige Tiago Pereira-Cardoso gefragt, der zu seinem zweiten Einsatz in der Bundesliga kam.
Kleindienst setzt den Deckel drauf
Und seine Vorderleute gaben ihm die nötige Sicherheit. Nach einer halbhohen Hereingabe von Pléa aus dem Halbfeld strecke Kleindienst am Fünfmeterraum sein Bein aus und versenkte den Ball im Bremer Tor (81.). Die 4:2-Führung, mit der sich die Fohlen einen komfortablen Vorsprung verschafften und den drei Punkten nahe kamen.
Zum Schluss probierten die Gastgeber es immer wieder, doch Borussia ließ sich die Führung nicht mehr nehmen und gewann nach sechsminütiger Nachspielzeit mit 4:2. Einen Wermutstropfen gab es am Ende jedoch für die Mannschaft von Gerardo Seoane, denn Tim Kleindienst holte sich kurz vor Schluss die Ampelkarte ab und wird Borussia in zwei Wochen gegen Leipzig fehlen.
Unter dem Strich überwiegt die Freude über den Sieg. In einer turbulenten Partie setzten sich die Fohlen gegen spielfreudige Bremer durch. Besonders in der zweiten Halbzeit verdiente sich Borussia die Führung und holte damit den vierten Auswärtssieg in Folge. Spieler des Spiels war Alassane Pléa, der dreimal traf und einmal vorbereitete. Damit sind die Fohlen vor der Länderspielpause in einer komfortablen Ausgangslage.
Die Kurzstatistik zum Spiel:
SV Werder Bremen: Zetterer – Pieper, Veljkovic (82. Friedl), Jung -Agu, Lynen (67. Bittencourt), Kaboré (82. Topp) – Stage, Schmid – Burke (82. Ducksch), Silva (67. Njinmah)
Weiter im Kader: Backhaus (ETW), Köhn, Malatini, Grüll
Borussia Mönchengladbach: Omlin (72. Pereira-Cardoso)– Scally, Itakura, Elvedi, Ullrich (69. Netz) – Sander (90. Reitz), Weigl – Ngoumou (69. Čvančara), Pléa (84. Friedrich), Hack – Kleindienst
Weiter im Kader: Lainer, Honorat, Stöger
Tore: 0:1 Plea (7.), Foulelfmeter), 0:2 Plea (28.), 1:2 Schmid (38.), 2:2 Silva (45.+1, Foulelfmeter), 2:3 Plea, (47.), 2:4 Kleindienst (81.)
Gelbe Karten: Lynen / Kleindienst
Gelb-Rote Karten: Kleindienst (90.+2, wiederholtes Foulspiel)
Bes. Vorkommnisse: Keine
Schiedsrichter: Timo Gerach (Landau)
Zuschauer: 42.100 (Weserstadion, ausverkauft)