Enttäuschte Borussen nach der Niederlage bei der Eintracht. Foto: Dirk Päffgen
Nach der Heimniederlage gegen den VfB Stuttgart unterlag Borussia Mönchengladbach diese Saison erstmals in der Fremde. Die 0:2-Niederlage bei Eintracht Frankfurt war aus Sicht der Fohlen erneut vermeidbar, da die Leistung in der zweiten Halbzeit für mindestens einen Punkt gereicht hätte. Es fehlte jedoch an Durchschlagskraft im letzten Drittel.
Parallelen zu bisherigen Auftritten
Wie beispielsweise beim vergangenen Heim-Auftritt gegen Stuttgart zeigte Borussia über weite Teile des Spiels eine mutige Leistung. Besonders in der zweiten Halbzeit machten die Fohlen es den Frankfurtern schwer, in ihr Spiel zu kommen. Doch ähnlich wie vor einer Woche scheiterte es an Details: »Gefühlt werden wir gerade für kleine Fehler sehr abgestraft. Wir müssen weiter arbeiten, um die letzten Prozente herauszuholen«, befand Gerardo Seoane nach der Partie.
Nathan Ngoumou brachte der Mannschaft Tempo über die Flügel, der Franzose kam gelegentlich sogar zum Abschluss, zwingend wurde es allerdings nicht. Diesen Eindruck hatten auch die Akteure auf dem Spielfeld: »In der zweiten Halbzeit haben wir sie hinten reingedrückt, da hatten wir eine gute Phase. […] Aus dem vielen Ballbesitz haben wir uns zu wenige echte Chancen erarbeitet. Es ist insgesamt nicht der Start, den wir uns vorgestellt haben«, urteile Kapitän Julian Weigl und verband damit die Forderung, die kämpferisch und spielerisch guten Auftritte »auch in Punkte um[zu]münzen.«
Schließlich fragt am Ende niemand mehr nach guten Leistungen, wenn die Tabelle das Gegenteil widerspiegelt. Dennoch gibt es genügend Anhaltspunkte, die Hoffnung auf Zählbares in der Zukunft machen. So sah es auch Kevin Stöger: »Es ist schade, nur eins der ersten vier Spiele gewonnen zu haben, aber ich bin mir sicher, dass die Ergebnisse kommen, wenn wir so weiterspielen.«
Auftaktprogramm hatte es in sich – Gradmesser folgen in den kommenden Wochen
Mit Vorjahresmeister Bayer Leverkusen, Vizemeister VfB Stuttgart und Europa-League-Teilnehmer Eintracht Frankfurt musste Borussia an drei von vier Spieltagen echte Schwergewichte aus dem Weg räumen. Gegen Leverkusen hätte es fast zu einem Punkt gereicht, gegen Stuttgart und in Frankfurt zeigte die Mannschaft vielversprechende Ansätze. Die vermeidliche „Pflichtaufgabe“ gegen den VfL Bochum gewann die Fohlenelf souverän und auch im Pokal in Aue überwand das Team Widerstände und zog in die nächste Runde ein.
Die Fortschritte zur vergangenen Saison sind klar erkennbar: Resilienz, Spielstärke und der Mut, gegen namhafte Gegner das Spiel zu gestalten. »Unser Weg ist der richtige: Wir stemmen uns gegen Widerstände und Rückstände. Es ist eine echte Mannschaft zusammengewachsen. Wir müssen unseren Weg weitergehen und die Schwächen minimieren«, so Weigl.
In den kommenden Wochen wird sich zeigen, wie gut Seoane und Co. die letzten Prozent aus dem Team herausholen können. Mit Union Berlin, dem FC Augsburg und dem FC Heidenheim warten drei Gegner, die mit Borussia weitgehend auf Augenhöhe sind. Dann kann ein Zwischenfazit gezogen werden – dann wird man sehen, inwiefern die Durchschlagskraft im letzten Drittel erhöht und die nötigen Punkte geholt werden konnten.