Viel wurde in den letzten Wochen geschrieben über Patrick Herrmann. Geht er, oder bleibt er? Bei Borussia Mönchengladbach wollte man den 27-Jährigen nicht abgeben. Beim 2:0-Heimsieg gegen den FC Augsburg hat ‚Flaco’ gezeigt, warum.
Es war wie so oft in dieser Spielzeit für Patrick Herrmann. Auch im Spiel gegen den FC Augsburg verfolgte der Flügelflitzer das Geschehen zunächst von der Bank aus. So wie 7-mal zuvor. Darüber hatte sich der 27-jährige natürlich seine Gedanken gemacht n der Winterpause und dann mit den Verantwortlichen um Max Eberl und Dieter Hecking das Gespräch gesucht.
»Erst mal hab ich Urlaub gemacht. Es war wichtig, Weihnachten mit der Familie zu verbringen und den Kopf von Fußball ein bisschen frei zu bekommen. Dann habe ich Anfang Januar mit Max und dem Trainer geredet wie die Situation aussieht«, erläuterte Herrmann. »Es ist kein Geheimnis, dass die Situation nicht ganz zufriedenstellend ist, wenn man ein paar Spiele auf der Tribüne sitzen muss. Das haben wir besprochen. Aber in Gladbach herrscht das Leistungsprinzip. Ich versuche mich weiter anzubieten. Ob es heute im Spiel oder im Training ist.«
So richtig weg wollte der 27-Jährige, der gegen den FCA sein 232. Bundesligaspiel für die Borussen absolvierte und damit in der Statistik an Vize-Präsident Rainer Bonhof vorbeigezogen ist, jedenfalls nie. »Ich habe gesagt, dass ich weiter Gas geben werde und wir die Rückrunde weiter positiv bestreiten wollen. Wenn ich der Mannschaft helfen kann, versuche ich das Bestmögliche«, so Herrmann.
»Mit dem Spiel hat er sich weiter in den Fokus gespielt«
Gegen Augsburg ist ihm das nach seiner Einwechslung in der 77. Spielminute gelungen. In der dritten Minute der Nachspielzeit fasste sich ‚Flaco’ ein Herz und betonierte die Kugel aus der Distanz im linken oberen Eck. »Ich frag ihn noch, ob er flanken oder wirklich schießen wollte. Ich hätte geflankt an seiner Stelle«, grinste Max Eberl. »Es war ein grandioses Tor. Es freut mich für Patrick, weil es auch keine einfache Zeit ist. Aber er und auch Christoph Kramer stellen sich in den Dienst der Mannschaft, akzeptieren das und geben Gas im Training. Wenn sie dann so belohnt werden, ist das schön.«
»Wenn dass das eine Spiel war wo wir gesagt haben, wie brauche ihn, dann hat es schon geholfen«, fuhr Ebel fort und vermutete: »Aber ich glaube, mit dem Spiel hat er sich weiter in den Fokus gespielt.«
»Champions League? Das nehme ich nicht in den Mund«
Gewiss. Macht Herrmann so weiter, ist eine Vertragsverlängerung bei den Borussen sicherlich nicht ausgeschlossen. Das ist aber noch Zukunftsmusik. Genauso wie die mögliche Teilnahme am internationalen Geschäft in der nächsten Saison. Vielleicht ja sogar Champions League?
»Das nehme ich nicht in den Mund. Es ist natürlich klar, dass man da wieder hin will, wenn man da mal gespielt hat. Das sind einfach schöne Spiele und schöne Reisen. Aber das sollten wir jetzt nicht an die große Glocke hängen oder sonst was«, mahnt Herrmann. »Wir sollten weiter das machen, was wir heute gemacht haben. Konzentriert Fußballspielen und Punkte holen. Alles andere wird man dann am Ende sehen.«
»Das ist natürlich riesig. Wir haben das auch gelesen und es war uns vor dem Spiel bewusst. Es ist unfassbar, jetzt so viele Siege gelandet zu haben«, freute sich auch Herrmann über die Einstellung des Vereinsrekordes von 12 Heimsiegen in Serie. »Wir treten zuhause aber auch sehr gut auf. Gerade mit den Fans im Rücken. Das hat man am Ende des Spiels wieder gesehen. Das pusht einen nochmal extrem. So kommt dann eine Serie zustande, die vielleicht noch nicht zu Ende ist…«