Borussia Mönchengladbach darf sich nach der 0:2 Niederlage gegen Borussia Dortmund und einer Saison mit vielen Höhen und Tiefen über Platz fünf freuen. Selbst bei einem knappen Sieg gegen den BVB wäre in der Endabrechnung nicht mehr drin gewesen.
Spätestens nach einer Stunde war am Samstag klar, dass Borussia nicht in die Champions League einziehen wird. Dortmund hatte zu diesem Zeitpunkt bereits zweit Tore geschossen, Leverkusen führte in Berlin mit 3:1. So blieb die Überraschung aus, doch in Anbetracht der schwachen Rückrunde muss man mit dem Einzug in die Europa League mehr als zufrieden sein.
»Waren dem 1:0 deutlich näher«
Die Hoffnung, dass es doch noch mehr werden könnte, lebte mit Beginn der Partie. Etwas Pech kam beim Lattenkracher von Ibo Traoré nach zwölf Minuten hinzu. »In der ersten Halbzeit hat die Mannschaft ein sehr gutes Heimspiel gemacht mit viel Leidenschaft und Engagement. Wir waren dem 1:0 deutlich näher als der BVB«, befand Sportdirektor Max Eberl. Lucien Favre schloss sich dieser Meinung an. »Gladbach hat in den ersten 20, 25 Minuten sehr gut gespielt. Wir mussten richtig gut verteidigen«, sagte Favre. »Dann kam die strittige Szene kurz vor der Pause«, sprach Eberl die Szene an, über die nach Spielende noch eifrig diskutiert wurde, ob der Ball denn nun vor der Flanke von Marco Reus im Aus gewesen sei oder nicht.
Gräfe begründet seine Entscheidung
Schiedsrichter Manuel Gräfe stellte sich nach Spielende und erklärte seine Entscheidung ausführlich. »Für den Assistenten war es so, dass der Ball mit der Rundung noch auf der Linie war, deshalb hat er weiterlaufen lassen. Köln hat das dann auch bestätigt. Für sie war es knapp, aber eben noch auf der Linie«, so Gräfe, der sich die Bilder vor seiner endgültigen Entscheidung auf den Bildschirmen ansah. »Ich wollte es mir später im Bild auch noch mal selbst anschauen, wenn es um so viel geht. Aus unserer Sicht, mit den Fernsehbildern, die wir vorliegen haben, ist die Entscheidung richtig. Wir haben sie für uns auch so bestätigt bekommen, wie wir es auch wahrgenommen haben. Für den Assistenten war der Ball nicht im Aus, für Köln war der Ball nicht im Aus und für mich war der Ball auch nicht im Aus. Es war trotzdem eine knappe Entscheidung«, betonte der Referee.
»Dortmund hat uns auseinandergespielt«
Den Gästen spielte dieser Treffer kurz vor dem Seitenwechsel natürlich in die Karten, während er der Heimelf den Stecker zog. »Nach der Pause haben wir dann keine Chance mehr gehabt«, musste Tobias Strobl feststellen. Christoph Kramer sah es ähnlich. »Dortmund kann man den Zahn ziehen, wenn man so spielt wie wir in der ersten halben Stunde. Wir hatten viel Ballbesitz, danach hat uns Dortmund auseinandergespielt.« Ihr schnelles und freudiges Kombinationsspiel zeigten sie beim 0:2 durch Marco Reus, der die Führung ausbaute. »Anschließend haben wir uns zu sehr nach hinten drängen lassen und nach vorne kaum noch eine Aktion oder Chance gehabt. Dadurch wurde es gegen die Dortmunder schwer, weil sie den Ball sehr gut laufen lassen«, so Jonas Hofmann, der für Neuhaus in die Startelf gerückt war.
Lahme zweite Halbzeit
Die Fohlen konnten im zweiten Durchgang keine Akzente mehr setzen. Offensiv wurden sie kein einziges Mal gefährlich und spätestens mit den Ergebnissen in den anderen Stadien plätscherte die Begegnung nur noch vor sich in. »In der zweiten Halbzeit haben wir nicht gut gespielt. Wir haben Dortmund zu viel Ballbesitz gelassen, waren zu passiv. Dortmund hat es dann gut gespielt. Deswegen war es unter dem Strich ein verdienter Sieg für den BVB«, fasste Dieter Hecking zusammen.
»Ein Auge weint der Champions League hinterher«