Am Ende ging alles ganz schnell. Bereits zwei Tage nach dem Gewinn des ConfedCups hat Borussia Mönchengladbach Matthias Ginter wie erwartet unter Vertag genommen. Nach dem erfolgreich absolvierten Medizincheck am Dienstag, wurde der 23-jährifge Neuzugang von Borussia Dortmund im Borussia-Park offiziell vorgestellt.
Matthias Ginter über:
…die Gründe für seinen Wechsel:
Ich hatte sehr gute Gespräche mit Dieter Hecking und Max Eberl, mit dem ich mittlerweile sogar schon per Du bin (lacht). Mir wurde die Perspektive mit dem Klub und der jungen Mannschaft aufgezeigt. In der Truppe steckt wahnsinnig viel Potenzial – und hier als Führungsspieler und Leistungsträger voranzugehen, war einer der ausschlaggebenden Gründe, nach Mönchengladbach zu wechseln. Hinzu kommen die großartigen Fans. Immer wenn ich hier im Borussia-Park gespielt habe, war die Stimmung sensationell. Im Hinblick auf die WM 2018 haben mir zudem sowohl der Bundestrainer als auch Leute aus meinem engeren Umfeld zum Wechsel geraten. Eigentlich hat am Ende alles für Borussia Mönchengladbach gesprochen. Deswegen bin ich sehr froh, jetzt hier zu sein.
…die Hartnäckigkeit von Borussia:
Borussia hat bereits zum dritten Mal versucht, mich zu verpflichten, und auch Dieter Hecking war schon das zweite Mal an mir interessiert. Dieser Rückhalt und dieses Vertrauen haben mich beeindruckt, und sprechen für sich. Wenn ein Sportdirektor und ein Trainer so hartnäckig sind, ist das schon etwas Besonderes. Deswegen war es eine Herzensentscheidung, zu Borussia Mönchengladbach zu wechseln.
…den Gewinn des Confed Cups:
Die Brust ist durch den Titelgewinn natürlich etwas gewachsen. In der Vorrunde hat man die Bedeutung dieses Turniers noch nicht gespürt, da haben wir vor halbleeren Rängen gespielt, die Stimmung war auch nicht sonderlich gut. Ab dem Halbfinale wollten wir aber alle unbedingt den Pokal holen. Und im Endspiel haben wir in Chile einen der WM-Favoriten bezwungen. Länderspiele zu absolvieren ist auf keinen Fall etwas Alltägliches, und ein Titel gibt natürlich auch noch mal Selbstvertrauen.
…die Gespräche mit Lars Stindl:
Ich kenne Lars und ein paar andere meiner zukünftigen Teamkollegen schon von der Hochzeit von Jonas Hofmann, auf der ich vor wenigen Wochen eingeladen war. Beim Confed Cup habe ich mich mit Lars in erster Linie über Immobilien unterhalten, und ich habe jetzt auch schräg gegenüber von ihm etwas gefunden. Natürlich hat Lars mir viel über den Verein und die Fans erzählt. Marc-André ter Stegen und auch Amin Younes haben ebenfalls nur Positives über den Verein erzählt. Das hat mich noch mehr bestärkt.
…den verspäteten Start in die Vorbereitung mit der Fohlenelf:
Dass ich später in die Vorbereitung einsteigen werde, ist kein Problem für mich. Ich bin es aus den letzten Jahren gewohnt, mit wenig Urlaub klarzukommen, weil im Sommer immer irgendein Turnier anstand. Ich bin kein Mensch, der sich verschließt, und werde nach meiner Rückkehr versuchen, als Führungsspieler auf die neuen Mitspieler zuzugehen.
…die Rolle des Führungsspielers:
In erster Linie muss man durch Leistung überzeugen. Ansonsten muss man offen auf die Mannschaftskollegen zugehen und sich schnell integrieren. Auf dem Platz muss man auch in schwierigen Situationen vorangehen und die Jungs mitreißen. Das habe ich vor.
…die Saison ohne die Teilnahme an einem europäischen Wettbewerb:
Jeder Fußballer möchte gerne international spielen. Aber die Bundesliga ist sehr ausgeglichen, und in der vergangenen Saison waren andere Teams vorne. In Gladbach sind aber alle Voraussetzungen gegeben, um auch in Zukunft wieder europäisch zu spielen. Natürlich wird es mir in dieser Saison nicht leicht fallen, nur im DFB-Pokal und in der Bundesliga zu spielen, doch wir werden alles dransetzen, um das zukünftig wieder zu ändern.