
Borussia Mönchengladbach hat in der Champions League eine echte Hammer-Gruppe erwischt und trifft auf Real Madrid, Shakhtar Donezk und Inter Mailand. Die Verantwortlichen am Niederrhein freuen sich jedenfalls auf die Spiele in Europa und formulieren schon erste Ziele. Hoffnungen macht die Uefa derzeit auch auf Fans im Stadion: Geplant ist eine Auslastung von 30 Prozent.
Eberl und Rose voller Vorfreude
Lange Zeit sah es bei der Auslosung so aus, als könnte Borussia noch in Gruppe D rutschen. Dort wäre mit dem FC Liverpool, Ajax Amsterdam und Atalanta Bergamo zu einer echten Traum-Gruppe gekommen. Letztlich warten in Gruppe B aber ebenso namhafte Mannschaft und echte ‚Brocken‘.
Die Fohlenelf darf sich in der recht kurzen Gruppenphase auf Real Madrid, Shakhtar Donezk und Inter Mailand freuen. »Ich finde, unsere Gruppe klingt richtig nach Champions League. Real und Inter sind zwei Vereine, mit denen sich Borussia schon in der glorreichen alten Zeit hat gemessen«, freut sich Marco Rose auf die Begegnungen in der Königsklasse.
Duelle aus vergangene Tagen
Auch Max Eberl ist jetzt schon voller Vorfreude: »Es ist ein geiles Los. Man kann nicht erwarten, dass man in der Champions League Fallobst bekommt, sondern es ist die Creme de la Creme Europas. Wir freuen uns jetzt auf die Herausforderung.« Vor allem das legendäre Spiel gegen Inter Mailand ist bei allen Borussen noch in bester Erinnerung. »Den Büchsenwurf kennen wir alle, diese Geschichte schwirrt immer herum und gehört zu Borussia«, so Borussias Sportdirektor am Mikrofon von ‚Sky‘.
Auch die Duelle gegen die ‚Königlichen‘ sind Eberl noch bekannt. »1976 haben wir gegen Real zwei Mal Unentschieden gespielt, es gab geschichtsträchtige Spiele. ’85 hat Gladbach Zuhause ein rauschendes Fußballfest gefeiert und 5:1 gewonnen. Das alles ist viel Geschichte, aber wir wollen die Aktualität anpacken. Das ist Champions League, was wir jetzt haben.«
Dazu gab der 47-Jährige auch ein klares Ziel aus: Die Fohlen wollen in Europa überwintern, nach Möglichkeit sogar in der Königsklasse. »Vor der Auslosung habe ich gesagt, dass wir in der letzten Gruppenphase Vierter und danach Dritter geworden sind. Der nächste Schritt ist also Platz zwei«, grinste Eberl. »Jetzt kommt etwas Großes und trotzdem werden wir versuchen jedes Spiel zu gewinnen und im besten Fall in Europa zu überwintern.«
Uefa macht Hoffnung auf Fans in Stadien
Riesiger Wermutstropfen: Die Fans dürfen sich wohl keine allzu großen Hoffnungen auf Reisen machen, denn Donezk und Madrid sind aktuell als Risikogebiete ausgewiesen, lediglich Mailand bleibt bisher davon verschont. »Momentan sieht es so aus, als finden die Spiele ohne Zuschauer statt. Aber die Uefa ist in ständigen Gesprächen. Von unserer Seite aus werden wir alles versuchen, um Fans in unserem Stadion zu haben«, machte Eberl wenigstens ein bisschen Hoffnung.
Parallel kam von der Uefa aber schon eine positive Meldung: Der europäische Fußballverband erlaubt bei einer Stadionauslastung von 30% eine Rückkehr der Fans, sofern die örtlichen Behörden die Genehmigung erteilen. Insofern können sich Anhänger der Fohlen also berechtige Hoffnungen machen, die Königsklasse im Borussia-Park zu erleben.
Fokus auf das Derby
Trotz all der Freude über die tolle Gruppe richtete Borussias Trainer am Donnerstagabend schon den Fokus auf das nächste Spiel, nämlich das Derby am kommenden Samstag. »Es ist jetzt wichtig, dass wir uns auf die anstehenden Aufgaben fokussieren, die heißt nämlich Köln am Wochenende.« Gegen die Domstädter muss Borussia weiterhin auf Valentino Lazaro (muskuläre Verletzung in der Wade), Andreas Poulsen (Schulter-OP) und Jordan Beyer, der positiv auf das Corona-Virus getestet worden ist und sich in Quarantäne befindet, verzichten. László Bénes und Julio Vilalba befinden sich zumindest wieder im Aufbautraining. Dafür kann aber Breel Embolo voraussichtlich wieder ins Geschehen eingreifen, wenn auch nicht von Beginn an.