Mit 6:0 gewann Borussia Mönchengladbach am Freitagabend souverän das Testspiel gegen den Wiener Sport-Club. In Abwesenheit zahlreicher Stammspieler gab Borussias Trainer Dieter Hecking in Österreich vor allem den Spielern Einsatzzeit, die bis dato nicht so zum Zuge gekommen waren. Julio Villalba, Jonas Hofmann, Patrick Herrmann, Josip Drmić, Keanan Bennetts und Fabian Johnson trafen für die Fohlen.
Borussias Trainer Dieter Hecking nutzte das Testspiel in Wien wie gewöhnlich vor allem dazu, um den Spielern Wettkampfpraxis zu geben, die zuletzt zu eher weniger Spielanteilen gekommen waren oder die nach Verletzungen zu ersten Spielbelastungen kommen sollten. So wie zum Beispiel Mamadou Doucouré, der vor rund einem Monat im Test gegen Bochum sein Debüt im Borussen-Dress gab und nun erstmals von Beginn an auflief.
Dazu durften sich Tobias Levels und Eugen Polanski für neue Aufgaben empfehlen. Das Duo ist seit Sommer vereinslos und hält sich derzeit überwiegend bei der U23 der Borussen fit. Für Jordan Beyer (Schambeinentzündung) und Raffael (Muskelverletzung) kam ein Einsatz jedoch noch zu früh.
Zunächst lief in Wien folgende Startformation auf: Vor Torhüter Tobias Sippel bildeten Tobias Levels, Tony Jantschke, Mamadou Doucouré und Oscar Wendt die Viererkette, während Tobias Strobl im defensiven Mittelfeld agierte. Im Mittelfeld liefen Patrick Herrmann (rechts) und Jonas Hofmann (links) auf und in der Offensive begannen Lars Stindl, Fabian Johnson und Julio Villalba.
Fohlenelf mit Blitzstart
Der österreichische Drittligist ging die Sache zwar gut an, musste aber bereits nach vier Minuten den ersten Gegentreffer hinnehmen. Nach Zuspiel von Stindl und Doucouré, der sich im Dribbling durchsetzte, war es schlussendlich Villalba, der im Strafraum zum 1:0 einschob. Die Borussen ließen nicht locker und legten schnell nach. Nach Ballgewinn in der eigenen hälfte schalteten die Fohlen blitzschnell um. Hofmann kam schlussendlich an die Kugel, umkurvte den Wiener-Torhüter und schob locker zum 2:0 ein (10.)
Mit dem Doppel-Vorsprung im Rücken ließen es die Fohlen etwas ruhiger angehen, blieben aber jederzeit ‚natürlich’ Herr der Lage. Der Wiener Sport-Club unterdessen bemühte sich zwar, konnte die Borussen aber nicht in Gefahr bringen. Dann fast das 3:0 für die Borussen, aber Hofmann verfehlte das Ziel mit seinem Distanzschuss nur knapp (21.).
Borussia bestraft Wiener Fehler eiskalt
Unterdessen führten die Borussen nach einer halben Stunde verdient gegen Gastgeber Wiener Sport-Club, der sich aber nicht aufgab sondern gut dagegen hielt. Dann aber unterlief dem Wiener-Torhüter Kniezanrek ein folgenschwerer Fehler, den Herrmann eiskalt ausnutzte und die Kugel zum 3:0 in den Maschen versenkte (29.). Nach etwas über einer halben Stunde dann die erste Ecke für den Sport-Club, die aber nichts einbrachte. Zwei Minuten vor der Pause konnte sich dann Sippel erstmals auszeichnen, als er den guten Schuss von Hirschhöfer entschärfte (43.). So ging es aus Sicht der Borussen mit einem verdienten 3:0-Vorspung in die Kabinen.
Joker Drmić trifft
Zur zweiten Hälfte nahm Dieter Hecking drei Wechsel vor: Christoph Kramer, Eugen Polanski und Josip Drmić kamen in die Partie. Und der Schweizer hatte gleich die erste Gelegenheit des zweiten Durchgangs, verzog aber knapp. Beim zweiten Mal machte es der Angreifer dann besser und hämmerte die Kugel aus kurzer Distanz zum 4:0 zwischen die Pfosten (52.). In der Folgezeit zogen die Fohlen die Zügel an und galoppierten weiter nach vorne. Nach einem Eckball setzte Stindl seinen Kopfball aber zu hoch an (54.). Dann konnte Stindl die Kugel nach einem Freistoß nicht aufs Tor bringen (55.).
Auch Joker Bennetts sticht, Johnson macht das halbe Dutzend voll
Dann wechselte Hecking in Keanan Bennetts den nächsten Torschützen ein. Der ebenso eingewechselte Mandela Egbo spielte den Ball in die Mitte, wo Bennetts lauerte. Und der Engländer zögerte nicht lange und vollendete zum 5:0 (63.). Dann machte Johnson ein paar Minuten später das halbe Dutzend voll. Der US-Boy fackelte aus elf Metern nicht lange und setzte seinen Drehschuss zum 6:0 ins lange Eck (72.).
In der Schlussphase passierte dann nicht mehr allzu viel, sodass es am Ende beim 6:0-Sieg der Borussen blieb. Und der Sieg war auch in der Höhe verdient. Die Borussen zeigten sich in Torlaune und nutzten ihre Chancen gegen einen kämpfenden Wiener Sport-Club eiskalt aus.
Unter dem Strich war es ein natürlich nicht allzu hoch zu hängender, aber ordentlicher Test, gerade für die Spieler, die zuletzt zu kurz gekommen waren. Dieter Hecking wird seine Eindrücke gewonnen und Rückschlüsse gezogen haben, ob sich der eine oder andere auf den Zettel geschrieben hat. So richtig aufgedrängt hat sich allerdings keiner. Dennoch war es eine geschlossene Mannschaftsleistung und ein sinniger Test für die Stammspieler, um im Rhythmus zu bleiben.
Die Kurzstatistik zum Spiel:
Borussia Mönchengladbach: Sippel (73. Nissen) – Levels, Jantschke, Doucouré (46. Kramer), Wendt – Stindl (70. Plea), Strobl, Hofmann (46. Polanski) – Herrmann, Villalba (46. Drmić), Johnson
Tore: 0:1 Villalba (4.), Hofmann (11.), 0:3 Herrmann (29.), 0:4 Drmić (52.), 0:5 Bennetts (63.), 0:6 Johnson (72.)
Gelbe Karten: Keine
Bes. Vorkommnisse: Keine
Schiedsrichter: Dr. Safak Barmaksiz (Wien)
Zuschauer: 2.470 (Sportanlage in Dornbach)