Direkt neben den Trainingsplätzen und mit bestem Blick auf den Borussia-Park entsteht seit Mitte Oktober 2017 der neue Fohlenstall des VfL. Nachdem die Plätze im aktuellen Internat, das sich direkt im Stadion befindet, nicht mehr ausreichen, werden im Neubau insgesamt 24 Nachwuchstalente unterkommen.
»Wir hatten 12 Wohneinheiten und brauchen jetzt 24 Wohneinheiten, damit wir mit unseren Konkurrenten mithalten können«, verdeutlichte Roland Virkus, Direktor des Nachwuchsleistungszentrums, in der WDR Doku „Borussia Mönchengladbach – mehr als ein Mythos“ schon im vergangenen Jahr vor Baubeginn. Und tatsächlich sind diese zwölf Plätze längst kein Standard mehr in der Bundesliga. Der BVB bringt 25 Talente unter, RB Leipzig verfügt über 50 Einzelzimmer für die talentiertesten Spieler, beim FC Bayern sind es mittlerweile sogar 60.
Bei Borussia wird die vorherige Kapazität nun verdoppelt, trotzdem bleibt die Zahl überschaubar, das Umfeld dadurch familiär. Denn der VfL legt bei der Auswahl seiner Spieler keinen Wert auf die große Masse, denn die Talente sollen wie bisher sehr gezielt ausgewählt werden, auch wenn nun wesentlich mehr Plätze vorhanden sind. »Das ist ein Riesenschritt nach vorne. Dadurch sind wir deutlich variabler bei der Akquise von Nachwuchsspielern«, ist sich Virkus im aktuellen Mitgliedermagazin des „Fohlenecho“ zudem sicher. »Wir können dann auch mal einem Spieler, der ein Probetraining bei uns absolviert, ein Zimmer anbieten und ihn ein paar Tage im Alltagsleben kennenlernen«, führt Virkus weiter aus.
Das Scouting für die freien Zimmer, die durch den Neubau entstehen, läuft seit einigen Monaten auf Hochtouren und einige Plätze seien schon vergeben. Trotzdem soll es zu jeder Zeit mindestens ein freies Zimmer geben, »um auf dem Markt noch reagieren zu können«, sagt Virkus. Dadurch, dass es im jetzigen Internat in der Winterpause noch einen Platz gab, konnte zum Beispiel Justin Steinkötter für die U19 von Preußen Münster verpflichtet werden. Natürlich erhofft sich der VfL durch die zusätzliche Kapazität, dass es bald auch endlich mal wieder ein Akteur aus dem eigenen Fohlenstall schafft, sich dauerhaft bei den Profis zu etablieren. Mit Bénes, Cuisance, Villalba und Doucouré hat man zwar hochtalentierte Burschen in den eigenen Reihen, allerdings wurden diese bei anderen Vereinen ausgebildet. Der endgültige Durchbruch blieb hoffnungsvollen Jungs wie Marvin Schulz, Marlon Ritter, Nico Brandenburger oder aktuell auch Ba-Muaka Simakala bei Borussia verwehrt.
Die Fertigstellung ist für Dezember 2018 geplant. An den Kosten in Höhe von 3,5 Millionen Euro ist auch die Santander Bank beteiligt.