Trotz Schneetreiben gut gelaunt: Jonas Omlin beim ersten Training. Foto: Dirk Päffgen
Mit Jonas Omlin hat Borussia den Wunsch-Nachfolger von Yann Sommer gefunden. Nach seiner Ankunft am Donnerstag, verbunden mit den medizinischen Checks, stand er am Freitag mit den Fohlen erstmals auf dem Trainingsplatz. Ob der Schweizer bereits für das Spiel gegen Leverkusen eine Option ist, ließ Daniel Farke noch offen.
Kaum ist der Sommer weg, bricht über Nordrhein-Westfalen der Winter ein. Noch am Mittwochabend verabschiedete sich der 34-Jährige am Borussia-Park und trat die Reise zu seinem neuen Arbeitgeber Bayern München an. Nur einen Tag später traf sein Nachfolger am linken Niederrhein ein. Mit Omlin verpflichtete Borussia Mönchengladbach zeitnah den Wunschkandidaten.
Virkus: »Yann hat sich professionell verhalten«
»Die letzten Tagen waren sehr stressig«, gestand Roland Virkus mit Blick auf die beiden Transfers. »Yann ist auf uns zugekommen mit dem Wunsch, gerne die Challenge bei Bayern anzunehmen. Sowohl Yann, als auch Bayern haben wir die Bedingungen für einen Transfer mitgeteilt. Am Mittwoch hat Bayern, das ist inzwischen bekannt, die Bedingungen für den Wechsel erfüllt«, führte Borussias Sportdirektor weiter aus.
Achteinhalb Jahre hütete Sommer, in überragender Manier, das Tor der Borussen und prägte eine kleine Ära. »Yann hat sich in der Zeit der ganzen Verhandlungen perfekt und total professionell verhalten. Das ist mir unheimlich wichtig und zeigt, was für ein Mensch er ist. Wir wünschen Yann alles Gute und hoffen, dass er mit Bayern seine gesteckten Ziele erreicht«, sagte Virkus.
Auf einen direkten Vergleich der beiden Keeper wollte sich Virkus allerdings nicht einlassen, denn »Yann gehört zu den beste Torhütern der Bundesliga, das ist für mich erstmal nicht zu vergleichen«. Dennoch versuchte der 56-Jährige, Unterschiede zwischen den beiden auszumachen: »In erster Linie ist Jonas ein bisschen größer als Yann, was dazu führt, dass er bei Flanken etwas offensiver zu Werke geht. Fußballerisch ist Yann das Maß und es ist schwer, das zu vergleichen.«
In erster Linie fordert er Geduld und die volle Unterstützung für Borussias neue Nummer eins. »Jonas soll die Zeit bekommen, denn er muss sich an eine neue Liga adaptieren. Er bekommt von uns die absolute Unterstützung und es ist wichtig, dass er diese auch am Sonntag beim Spiel spürt«, gab Virkus einen kleinen Ausblick. Doch steht Omlin beim Duell gegen Bayer Leverkusen wirklich schon im Kasten?
Farke legt sich noch nicht fest
Darauf wollte sich Daniel Farke jedoch noch nicht ganz festlegen. »Es ist auch für ihn eine stressige Zeit, denn neben den ganzen Untersuchungen gab es viel zu tun. Er wird etwas brauchen, um sich zu adaptieren. Bis er mit allen Details, vor allem die der Spieleröffnung, vertraut ist, wird es noch ein bisschen dauern«, merkte Borussias Trainer an. Da Omlin allerdings durch seine Partien in der französischen Liga im Rhythmus ist, spricht »relativ wenig dagegen, ihn spielen zu lassen«.
Seine erste Einheit absolvierte Omlin am Freitag im Schneetreiben mit der Fohlenelf. Für seinen neuen Keeper hat Farke nur positive Worte übrig: »Er ist ein super positiver Typ, zudem sehr intelligent und fokussiert. Er bricht auch nicht direkt zusammen, wenn ein bisschen Druck auf ihn einprasselt. Für mich stellt Jonas eine Persönlichkeit dar. Heute hat er gemeinsam mit den Jungs zum ersten Mal trainiert. Wir freuen uns, mit ihm die Zukunft zu gestalten«. Ob die Zukunft bereits gegen Leverkusen beginnt oder Jan Olschowsky nochmal eine Chance erhält, wird sich am Sonntag gegen 16.30 Uhr entscheiden. Rund eine Stunde vor Spielbeginn werden die Aufstellungen präsentiert und dann wird sich auch zeigen, ob der Sommer in Mönchengladbach schnell vergessen ist…