Im Spiel von Borussia Mönchengladbach gegen den FC Augsburg absolvierte Oscar Wendt sein 184. Bundesliga-Spiel im Borussen-Trikot. Der Schwede ist damit noch vor Filip Daems und Allan Simonsen ausländischer Rekordspieler. Dass er zudem noch einen Treffer erzielte, rundete den Nachmittag des 33-Jährigen ab.
Natürlich war Oscar Wendt nach dem Sieg gegen den FCA ein gefragter Mann in der Mixed-Zone des Borussia-Parks. Schließlich hatte der Schwede mit seinem ersten Saisontreffer den Weg geebnet zum 12. Heimsieg in Serie. Das dieser hätte nicht zählen dürfen, war dem 33-Jährigen selbstredend schnuppe.
Am Ende hatten die Borussen den nächsten Dreier im Sack und konnten sich auch über die Einstellung des Uralt-Rekords freuen. »Wir haben gewonnen, das ist immer das Wichtigste. Ich fand, dass wir über 90 Minuten die klar bessere Mannschaft auf dem Platz waren«, befand Wendt. »In der ersten Halbzeit haben wir leider nicht unsere Chancen genutzt. In der zweiten Halbzeit haben wir dran geglaubt, dass wir sie knacken können. Am Ende haben wir das gemacht und hochverdient gewonnen.«
»Das ist natürlich etwas Besonderes«
Gegen den FC Augsburg machte Dauerbrenner Wendt sein insgesamt 184. Bundesligaspiel für die Borussen und ist damit Rekord-Ausländer. Dass er zudem auch noch seinen ersten Saisontreffer erzielte, rundete den tollen Tag für den Schweden und die Borussen ab. Seinen bis dato letzten Treffer hatte Wendt übrigens auch gegen den FC Augsburg erzielt. Im August 2017 hatte der Linksverteidiger gegen den FCA getroffen.
»Das ist natürlich etwas Besonderes und es macht mich natürlich stolz, dass ich so viele Spiele für diesen Verein gemacht habe. Jeder, der mich persönlich kennt weiß, dass dieser Klub eine große Bedeutung für mich hat und ich mich zu 100 Prozent mit dem Verein identifiziere«, strahlte der Linksverteidiger. »Es ist geil, so viele Spiele gemacht zu haben. Das alles mit einem Tor und einem Sieg zu krönen, macht alles nur noch schöner.«
Oscar Wendt fühlt sich wohl am linken Niederrhein und wird aller Voraussicht nach auch noch über das Saisonende hinaus bei den Borussen bleiben. Eine Klausel soll besagen, dass sich der Vertrag bei einer bestimmten Anzahl von Spielen automatisch um ein weiteres Jahr verlängert. Darüber sprechen und/oder dies bestätigen wollte der Schwede auch nach dem Sieg gegen Augsburg nicht. »Ich fühle mich so wohl hier, auch meine beiden Kinder und meine Frau. Das ist für uns wie ein Zuhause«, hinterlässt Wendt keine Zweifel. »Ich kann mir vorstellen, noch ein paar Jahre hier zu spielen.«
Bisher auf links nahezu konkurrenzlos
Apropos spielen. Egal, wen der 33-Jährige vor die Nase gesetzt bekommt – er hat sie schlussendlich immer vorn. »Es gibt auf allen Positionen Konkurrenz. Das ist für die Mannschaft und die Einzelspieler gut, weil du dich jeden Tag pushen musst und immer das Richtige machen musst«,, weiß er. »Ich versuche mich jeden Tag zu verbessern und der Mannschaft zu verbessern. Ich weiß, dass alle guten Sachen irgendwann ein Ende finden, aber ich hoffe, dass dieser Moment noch sehr lange geht.«
Im Moment sieht es jedenfalls so aus. Denn einen wirklichen Konkurrenten, der dem Schweden seinen Platz kurzfristig streitig machen kann, haben die Borussen bisher noch nicht gefunden. »Dass Oscar bei uns auf der Linksverteidigerposition eine feste Größe ist, ist jeden klar. Dass wir es noch nicht geschafft haben, ihm reinen richtigen Konkurrenten zu geben, ist auch klar. Aber wenn er dann natürlich solche Leistungen bringt, wie er sie Moment bringt, dann ist das schon stabil«, weiß und lobt Max Eberl. »Er spielt alle Spiele über 90 Minuten und ist ein sehr guter Fußballer. Er hat immer wieder die Qualität, Tore zu schießen. Also er ist nicht nur ein Verteidiger. Und ich finde, das wir in ihm nach Filip Daems einen würdigen Nachfolger gefunden haben.«
Einen Nachfolger für Oscar Wendt ist indes eben noch nicht in Sicht. Andreas Poulsen beispielsweise benötigt noch Zeit, um mal in die Fußstapfen des Schweden tre5en zu können. So ‚muss’ und wird Wendt noch einige male die linke Seite beackern. Und Wendt tut viel dafür, dass sein Körper das auch im für einen Profi-Fußballer fortgeschrittenen Alter nach wie vor noch kann. »Ich muss ehrlich sagen, dass während des Spiels alles gut ist. Am nächsten Tag ist das dann ein bisschen anders als mit 22 Jahren. Aber das kriegt man hin«, sagt Wendt.
»Wir wollen dieses Jahr etwas Geiles schaffen«
So wird der 33-jährige auch, wenn er denn verletzungsfrei bleibt, auch die restlichen Spiele gesetzt sein und mit dabei helfen, dass die Borussen in der kommenden Spielzeit wieder auf internationalem Parket unterwegs sind. »Wir wollen dieses Jahr etwas Geiles schaffen. Die Möglichkeit ist auch da. Aber wir konzentrieren uns immer auf das nächste Training und das nächste Spiel. Das hat bis jetzt ziemlich gut funktioniert«, weiß Wendt. »Daher gehen wir unseren Weg weiter und dann sehen wir nach dem 34. Spieltag, wo wir stehen.«
Punkten die Borussen so weiter, ist gar die Königsklasse drin. »Nach zwei Spielen über Champions League oder Meisterschaft zu reden, ist Quatsch. Wir werden alles dafür tun, so viele Punkte wie möglich zu holen«, gibt Wendt die Marschrichtung vor. »Das ist das Größte, das man spielen kann. Für jeden von uns, der beim letzten Mal dabei war, ist es etwas ganz, ganz Besonderes. Da wollen wir alle hin. Aber wir wissen, dass wir bis zum letzten Spieltag noch viel Arbeit vor uns haben. Deswegen konzentrieren wir uns jetzt erstmal auf Schalke.«