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Frust nach Wolfsburg – »Dann fängt der Kopf an zu rattern«

Breel Embolo und die Fohlen verpassten den ersten Heimsieg. Foto: Dirk Päffgen, Fohlen-Hautnah.de

Wie schon gegen Union Berlin konnte Borussia Mönchengladbach im Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg eine Führung nicht über die Zeit bringen und kassierte noch den Ausgleich. Vor allem im zweiten Spielabschnitt kam von den Fohlen viel zu wenig, das sahen auch alle Beteiligten ein. Zudem schienen einige Spieler auch von der Physis noch nicht in der Saison angekommen zu sein. Frustrierte Reaktionen am Niederrhein. 

Borussia kann Führung erneut nicht über die Zeit retten 

Unmittelbar nach Schlusspfiff stellte sich Jonas Hofmann am Mikrofon von ‚DAZN‘ den Fragen von Alex Schlüter. Der Reporter wollte wissen, was man denn aus diesem Unentschieden trotzdem noch Gutes mitnehmen kann, woraufhin auch selbst der Torschütze zum 1:0 erstmal länger überlegen musste. »Wir haben nicht verloren, das ist vielleicht das einzige, was mir jetzt nach dem Spiel einfällt«, sagte Hofmann mit etwas Galgenhumor. 

Zuvor hatten er und seine Kollegen es zum zweiten Mal in dieser Saison nicht geschafft, eine Führung über die Zeit zu retten. Auch im ersten Heimspiel gegen Union Berlin machten es sich die Fohlen nach der Führung schon fast zu bequem und legten nicht nach. »Wenn man relativ spät mit 1:0 in Führung geht, dann wäre es mal ganz gut, diese auch über die Zeit zu retten, auch wenn die letzten Minuten dann nicht mehr schön aussehen«, merkte Hofmann an. 

Der 28-Jährige war ebenso wie Marco Rose angefressen, denn im Borussia-Park kommen die Fohlen noch nicht so richtig in Tritt. »Wir haben 1:0 geführt und dann müssen wir so ein enges und intensives Spiel auch mal nach Hause bringen«, monierte Borussias Trainer. Insgesamt war es für Rose aber ein »verdientes Unentschieden, weil wir in der ersten Halbzeit mehr Abschlüsse und vom mehr vom Spiel hatten, in der zweiten Halbzeit war es dann eben Wolfsburg«. 

»Dann fängt der Kopf an zu rattern«

Im zweiten Spielabschnitt war die Fohlenelf im Spiel nach vorne erschreckend harmlos, der verwandelte Elfmeter von Jonas Hofmann war der erste Schuss aufs Tor. Und dieser kam letztlich erst nach 78 Minuten, viel zu wenig für die eigenen Ambitionen. Ebenfalls auffällig: Viele verlorene Zweikämpfe und auch unnötige Ballverluste im Aufbauspiel, von der Spielweise aus der letzten Saison ist Borussia aktuell noch weit entfernt. 

»Vielleicht waren wir in der Halbzeit enttäuscht, dass es nur 0:0 steht. Der ein oder andere hat vielleicht auch gedacht, dass es so weiter läuft. Aber Wolfsburg ist eine Mannschaft, die körperlich gut dagegen hält. Da hat uns sicher in dem ein oder anderen Zweikampf die körperliche Präsenz gefehlt«, sprach Matthias Ginter die Fehler an. Auch Jonas Hofmann ging auf Erklärungssuche. 

»Ich glaube, es kommt vieles zusammen: Wenn der erste Fehlpass kommt, dann fängt der Kopf an zu rattern und der Kopf lässt nach, sodass man sich nicht mehr an die taktischen Vorgaben hält. Die paar Prozent fehlen dann einfach, man lässt sich dadurch hinten reindrängen. Wenn sich die verlorenen Zweikämpfe und Ballverluste vermehren, dann ist es oft eine Frage der Zeit, bis man sich ein Gegentor fängt«, so der neue Nationalspieler. 

Ebenfalls auffällig: Die Fohlen scheinen in der noch jungen Phase der Saison körperlich noch nicht ganz bei einhundert Prozent angekommen zu sein, viele Spieler plagten Krämpfe. Für Ginter darf das eigentlich nicht sein, denn »der Großteil hatte zwei Wochen Pause«. Auch Borussias Trainer sah bei seinen Spielern eine leichte Müdigkeit und stellte einige Fragen in den Raum. »Es geht nicht nur um die Fehlpässe heute. Es ist auch immer die Frage wie laufe ich mich frei, wie bewege ich mich ohne Ball.«

Thuram und Embolo »noch nicht bei einhundert Prozent«

Im Hinblick auf die Englischen Wochen sprach Marco Rose hingegen davon, dass Borussia nun »einen wichtigen Job hat und diesen auch angeht«. Die medizinische Abteilung hat viel Arbeit vor sich, auch weil sich Stefan Lainer am Samstagabend weh getan hat und deshalb vorzeitig in den Feierabend musste. »Wir müssen schauen was mit Stevie ist, er hat schon ein paar Spiele mehr und sich heute weh getan«, konnte Borussias Trainer noch keine genaue Diagnose abgeben. 

Zwar stand Alassane Pléa, wurde Freitagnacht Papa, nicht im Kader, doch mit Marcus Thuram und Breel Embolo war noch genügend Qualität in der Offensive vorhanden. Doch die brachte das Duo gegen Wolfsburg leider nicht auf den Platz, was auch auf mangelnde Physis zurückzuführen ist. »Bei ‚Tikus‘ und Breel sehen wir, dass sie noch nicht bei einhundert Prozent sind. ‚Tikus‘ hatte Krämpfe und Breel ist stetig müde geworden«, hatte Rose festgestellt. Deshalb ist es umso wichtiger, dass ein »hochmotivierter Pléa mit dem Babyglück im Gepäck«, am Mittwoch in der Champions League bei Inter Mailand wieder mit dabei ist. 

Viel Zeit um Trübsal zu blasen haben die Fohlen nun wirklich nicht. »Wir sind alle enttäuscht, dass wir den Dreier nicht gehalten haben. Aber ab morgen blicken wir dann nach Mailand«, gab Hofmann die Marschrichtung vor. Aber vielleicht sorgt ja ausgerechnet die Königsklasse dafür, dass der Knoten bei Borussia platzt und die noch junge Saison so richtig Fahrt aufnimmt… 

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