Drei Einheiten hat Borussia Mönchengladbach mittlerweile im Trainingslager in Jerez de la Frontera absolviert. Und die Bedingungen unter der Sonne Spaniens sind optimal für die Borussen, denen es an nichts fehlt. Und das auch, weil Teammanager Christofer Heimeroth dafür im Vorfeld gesorgt hat. Die Nachmittageinheit am Sonntag musste Thorgan Hazard vorzeitig abbrechen.
Am gestrigen Samstag waren die Borussen in Jerez de la Frontera eingetroffen und hatten im noblen ‚Barceló Montecastillo Golf Resort’ ihr Quartier bezogen. Anders als zuletzt, als man sich vor zwei Jahren im etwa 170 Kilometer entfernten Marbella auf die Rückrunde vorbereitet hatte. Nun hat man sich für Jerez entschieden, das gut 90 Kilometer südlich von Sevilla liegt.
»Wir haben uns die Anlage im Vorfeld genau angeschaut und waren überzeugt, dass wir hier gutes Wetter und gute Plätze haben werden und gut trainieren können. Und dadurch, dass wir mit der U23 zusammenfahren wollten, mussten wir eine Infrastruktur haben, um beide Mannschaften unterzubringen«, erläutert Teammanager Christofer Heimeroth die Entscheidung für Jerez und fügt an: »Das ist hier mit den beiden nebeneinander liegenden Hotels ideal, so dass wir alle zusammen dieses Trainingslager absolvieren können. Deshalb haben wir uns für Jerez und nicht für Marbella entscheiden, wo wir das letzte Mal aber auch zufrieden waren.«
In dem Resort in Jerez fehlt es den Borussen unterdessen an nichts. Alle sind bisher glücklich, wie zu hören ist. Dass dem so ist, dafür hat auch Heimeroth gesorgt. Der ‚neue’ Teammanager hatte dazu im Vorfeld einiges zu organisieren. »Ein Wintertrainingslager ist nochmal was anderes. Hier muss man zum einen den Transfer organisieren. Der ist natürlich etwas schwieriger als das zum Beispiel der Fall ist, wenn wir an den Tegernsee reisen«, erklärt der 37-Jährige. »Welches Material kommt mit in den Flieger, welches ist vielleicht schon vor Ort oder muss vor Ort besorgt werden? Das sind alles Fragen, die es zu klären gilt.« Dafür führte Heimeroth im Vorfeld viele Telefonate und Gespräche, damit ein reibungsloser Ablauf garantiert ist.
»Die Bedingungen sind platztechnisch besser als im Borussia-Park«
Wenn man sich die Gegebenheiten rund um den schönen Golfplatz und dem ehemaligen Formel1-Kurs anschaut, wird schnell deutlich, dass man hier von optimalen Bedingungen sprechen kann. Gerade das grüne Geläuf, auf dem sowohl die Profis als auch die U23-Akteure täglich arbeiten, kann sich sehen lassen. Auch ein Grund, warum man sich in diesem Jahr für eine Reise ins Trainingslager entschieden hat. »Die Bedingungen sind platztechnisch besser als im Borussia-Park, weil es durch den Regen und die niedrigen Temperaturen kein Wachstum mehr gibt«, sagt Heimeroth.
In gewisser Weise wachsen sollen die Borussen auch in der einen Woche in Jerez – noch enger zusammenwachsen und zusammenrücken lautet das Motto. So ist in diesem Winter auch mal wieder die U23 mit den Profis zusammen ins Trainingslager gefahren. Denn im Gegensatz zu anderen Klubs hat der VfL die Zweitvertretung nicht abgeschafft – und wird das auch nicht, da die Nachwuchsmannschaft ein wichtiger Baustein der Klub-Philosophie ist.
U23 als wichtiger Baustein
»Das zeigt den Stellenwert, den unsere U23-Mannschaft bei uns hat. Dass sie nicht einfach nur eine Amateur-Mannschaft ist, die so nebenher läuft sondern es eine Mannschaft ist, die wir durchaus auch dazu nutzen wollen, um unsere vielen Talente, die wir haben, die nötige Spielpraxis zu geben und die die Möglichkeit haben, sich von unten nach oben hochzuarbeiten«, erklärt Heimeroth. Fast immer trainieren beide Teams parallel. Für Dieter Hecking und sein Trainerteam genügt ein kurzer Blick über die Schulter, um einen Eindruck von den Nachwuchstalenten zu bekommen.
»Deshalb ist es auch immer mal gut, wenn man mal eine Woche zusammen ist, nebeneinander trainiert und vielleicht auch mal dem einen oder anderen die Chance gibt, bei den Profis mitzutrainieren. Das praktizieren wir schon so in Deutschland und dann kann man das auch im Trainingslager machen«, so Heimeroth, der für alle als Ansprechpartner in Sachen Organisation gilt.
Apropos Trainingslager. In Jerez arbeiten die Borussen jeden Tag akribisch, um für den Rückrundenstart am 19. Januar bei Bayer Leverkusen top vorbereitet zu sein. Stand am Tag der Ankunft lediglich ein eher lockerer Aufgalopp auf dem Programm, so wurde es am Sonntag schon etwas intensiver. Vormittags ließ Hecking nach dem obligatorischen Aufwärmprogramm Spielaufbau und Spielzüge mit präzisem Passspiel üben, bei dem unter anderem Laufwege genauestens einstudiert wurden, ehe zum Abschluss ein Elf-gegen-Elf gespielt wurde. Da sorgte Florian Neuhaus für den Höhepunkt, als er einen Distanzschuss sehenswert im linken oberen Eck versenkte und dafür verdienten Applaus erntete.
Hazard muss Einheit vorzeitig abbrechen