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Ginter wächst und reift

Am Freitag feierte er seinen 24. Geburtstag, am Samstag bescherte er sich selbst zwei nachträgliche Geschenke. Zunächst köpfte er die Kugel in der zehnten Minute unhaltbar in die Maschen, später leitet er mit seiner Balleroberung und dem schnellen Pass auf Hazard das 2:0 ein.

Zwischen diesen beiden Aktionen lagen am Samstagnachmittag 80 Minuten. Nur 38 Ballkontakte genügten dem Verteidiger, um gleich an zwei Toren beteiligt zu sein. Seine persönliche Statistik schraubte er auf nun insgesamt vier Treffer und zwei Assists hoch. Bemerkenswert ist die Tatsache, dass er beim BVB in 102 Spielen die gleiche Anzahl an Toren schoss.

Standards als gefährliche Waffe

Am Niederrhein ist der Nationalspieler gesetzt. Er spürt das Vertrauen, wird nicht zwischen den Defensivpositionen hin- und hergeschoben, sondern hat seinen Stammplatz in der Innenverteidigung. Bei Standards rückt er mit nach vorne und sorgt zusammen mit Vestergaard für ordentlich Lufthoheit im gegnerischen Strafraum. »Wenn die Standards kommen, sind wir in der Mitte immer für eine gefährliche Aktion gut«, unterstreicht Ginter nach dem Spiel. Für Borussia war es schon das zwölfte Saisontor nach einer Standardsituation. »Es wird auch immer wichtiger, wenn man sich die Anzahl der Tore in der Bundesliga anschaut. Jedes zweite oder dritte Tor fällt nach einem Standard. Das kann immer ein Dosenöffner sein«, erklärt Ginter, der nach dem scharf getretenen Eckball von Hazard für Borussia das fünfte Tor nach einer Ecke erzielte.

Durch Leistung auffallen

Matthias Ginter nimmt sich selbst in die Pflicht, tritt nicht als großer Redner auf, sondern will nach seinem Wechsel vom BVB vor allem auf dem Rasen überzeugen: »Ich wollte den nächsten Schritt machen, deshalb fühle ich mich hier super wohl. Ich genieße volles Vertrauen und ich habe, glaube ich, auch die nächsten Schritte gemacht.« Zu Beginn der Saison dauerte es einige Zeit, bis die Abstimmung mit seinen Nebenleuten funktionierte. Die zwei großen Klatschen waren Tiefpunkte, doch Ginter traf nach beiden Spielen jeweils eine Woche später. Im Dezember gelang ihm dann in Mittelstürmer-Manier sogar ein Tor gegen den FC Bayern München. »Das Wichtigste ist mit Leistung auf dem Platz. Man kann noch der tollste Führungsspieler in der Kabine sein, wenn man dann nicht abliefert, bringt es glaube ich nicht so viel«, erläutert er.

Sechstes Turnier für in Folge?

Verantwortung ist das Wort, das im Rahmen seiner Verpflichtung im letzten Sommer oft fiel. Er wollte wachsen und nicht weiter der „Lückenfüller“ in Dortmund sein. Lobende Worte fand auch Sportdirektor Max Eberl nach dem Sieg gegen den FC Augsburg in den Katakomben: »Wenn ich diesen Zweikampf zum 2:0 nehme – das ist ein Innenverteidiger in der 90. Minute, wie du ihn brauchst. Das sind jetzt Schritte, die er weiter festigen muss, dann glaube ich, dass wir da auch einen WM-Teilnehmer haben werden.« Was sollte Ginter denn auch sonst im Sommer tun? Schließlich kennt er die lange Pause nur aus den Urlaubs-Anekdoten der Kollegen. Denn 2018 könnte das sechste (!) Jahr in Folge sein, an dem der gebürtige Freiburger an einem großen Turnier teilnimmt.

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