Roland Virkus wartet auf die erste ‘große’ Transfereinnahme, um handeln zu können. Foto: Dirk Päffgen
Ein Umbruch steht bei Borussia Mönchengladbach bevor – nicht der erste in den letzten Jahren. Doch um das Team mit neuen Spielern zu verstärken, muss der Verein zuvor Transfereinnahmen erzielen. Warum der Verein nicht mehr allzu lange warten kann.
Handlungsbedarf wächst
Manche Spieler sind wechselwillig, andere sollen gehen, damit sich die Mannschaft neu aufstellen und in der kommenden Saison einen weiteren Schritt in der Entwicklung gehen kann. Von »Dominosteinen«, die jetzt fallen müssten, hat Roland Virkus zuletzt gesprochen.
Das Problem: Fällt der erste Stein nicht, fallen auch keine weiteren, das leuchtet auch ohne Erklärung ein. Dass in diesem Sommer kein Spieler Gladbach verlässt, ist nahezu ausgeschlossen. Bei Stefan Lainer ist ein Wechsel wohl nur noch eine Frage der Zeit; nur wird Lainer nicht die erhofften Einnahmen bringen, die der Verein benötigt, um sich qualitativ zu verstärken. Die Spieler, die der Mannschaft mit frischem Geld ein wirkliches „Update“ verschaffen würden, heißen Tomas Cvancara, Julian Weigl, Ko Itakura oder Luca Netz. Einer von ihnen könnte der erste Dominostein sein.
Doch fällt dieser in Gladbach später als andernorts, könnte es für den Zweiten schon zu spät sein. Es scheint, dass die Steine in Gladbach (noch) festgeklebt sind. Schließlich gilt besonders bei ablösefreien Spielern schneller Handlungsbedarf, beispielsweise bei Jordan Torunarigha, an dem neben Gladbach auch der 1. FC Köln Interesse haben soll. Innenverteidiger Bernardo ist vom VfL Bochum ablösefrei zur TSG Hoffenheim gewechselt – an ihm sollen Virkus und Co. zumindest im vergangenen Sommer Interesse gehabt haben. Und Bernd Hollerbach, der bei Borussia ebenfalls auf dem Zettel stand, hat sich bereits Mainz 05 angeschlossen.
Gladbach: Transfer-Budget bleibt überschaubar
Zwölf Millionen Euro soll Mainz für Hollerbach an Union Berlin überwiesen haben. Eine Summe, die Gladbach wohl nicht einmal mit vorher getätigten Verkäufen hätte zahlen können. Doch beweist der Hollerbach-Transfer auch, dass Spieler, die Borussia mit dem internationalen Geschäft hätte locken können, nun andere Klubs vorziehen. Zumindest können bei anderen Vereinen schon Transfers getätigt werden, die am linken Niederrhein noch auf sich warten lassen.
Noch besteht kein Grund zur Sorge. Der Transfer-Sommer hat noch nicht einmal begonnen, und letztlich weiß niemand zum aktuellen Zeitpunkt, welche Spieler Borussia verlassen und welche kommen werden. Interesse gibt es an vielen Spielern, die derzeit in Gladbach unter Vertrag stehen. Doch zwecks Planungssicherheit wäre es gut, wenn es nicht mehr lange dauert, bis der erste Stein umgestoßen wird. Sonst stehen Virkus und Co. am Ende wirklich vor einem Domino-Problem …