Gladbachs U17 kürt sich gegen Leipzig zur Meisterschaft

Erstmals nach 44 Jahren wieder Deutscher Meister: Borussias B-Junioren/U17. Foto: Dirk Päffgen

Nach einer herausragenden Saison hat sich die U17 von Borussia Mönchengladbach zum deutschen U17-Meister gekürt. In einer zwischenzeitlich engen Partie machte ein Joker den Unterschied. 

Frühe Gladbach-Führung durch Mohya

Trainer Mihai Enache ließ seine Startelf im Vergleich zum Halbfinalsieg gegen den FC Bayern uverändert. Und die Borussen begannen ebenso spielfreudig wie in der Vorwoche. Zunächst wurde ein Schuss von Mika van Lipzig im Strafraum geblockt, unmittelbar danach zog Wael Mohya nur knapp am langen Eck vorbei (5.). 

Doch knapp drei Minuten später belohnte sich Mohya mit einer herausragenden Einzelaktion: Der Flügelspieler tanzte im Strafraum seinen Gegenspieler aus, ehe er den Ball gekonnt unter die Latte schoss – 1:0 für Borussia (9.)! 

Gladbach bestimmte das Geschehen

Auch danach war Gladbach die spielbestimmende Mannschaft, erarbeitete sich weitere gute Chancen und ließ den Gästen aus Leipzig wenig Luft zum Durchatmen. Doch nach 25 Minuten spielte Leipzig offensiv besser; zum ersten Mal musste Trippel einen Ball parieren, doch stellte der Flachschuss den Torhüter nicht vor Probleme. Anders in der 33. Minute, als Trippel einen Schuss von der Strafraumkante noch knapp mit den Fingerspitzen an die Latte lenkte. Die anschließende Ecke faustete der Keeper in Bedrängnis aus dem Strafraum. 

Im Anschluss blieb Leipzig weiterhin aktiv, aber Borussia kam durch Konter zu Chancen. Kurz vor der Pause verzog Mohya dabei nur knapp über das Tor von RB. Im Gegenzug hatte Leipzig bei einer Ecke die Möglichkeit zum Ausgleich – wieder klärte Trippel, diesmal auf der Linie (43.). Mit 1:0 ging es schließlich in die Pause. 

RB nun am Drücker

Zu Beginn der zweiten Halbzeit hatte Borussia die Chance, auf 2:0 zu erhöhen. Yousef Joseph Bellahsen zog aus zwanzig Metern per Volley ab, sein Schuss knallte gegen den Pfosten (48.). 

Fünf Minuten später war RB wieder am Zug, Benno Kaltefleiter testete Trippel mit einem Flachschuss im Strafraum. Diesen konnte der Schlussmann noch abwehren, doch bei der anschließenden Ecke musste Trippel hinter sich greifen, nachdem der zur Halbzeit eingewechselte  Niko Tomasevic zum Ausgleich für die Gäste einnickte (52.). 

Und beinahe hätte RB auf 2:1 erhöht. Wieder war es Tomasevic, der das Tor nach halbhoher Hereingabe nur knapp verfehlte (58.). In der Folge beruhigte sich die Partie; viele Bälle wurden hin- und hergeschoben, ehe es zur nächsten guten Chance für die Gäste 20 Minuten später kam. Einen Schuss aus der Distanz wehrte Trippel zur Seite ab, im Nachzug grätschte Elias Vali Fard im letzten Moment dazwischen und verhinderte so den Rückstand. 

Güner wird zum Spieler des Spiels

Doch dann drehte sich das Spielgeschehen: Der kurz zuvor eingewechselte Armando Güner fasste sich ein Herz und zog aus der Distanz ab – sein Schuss fand den Weg vorbei an Ferdinand Hantschmann im Leipziger Tor. Die erneute Führung für Borussia, bei der die halbe Borussenbank jubelnd zum Torschützen rannte (81.). 

Und Güner hatte noch nicht genug. Nur vier Minuten später setzte er der Partie den Deckel auf, als er auf der Linie zum 3:1 einschob und den Borussia-Park endgültig in Ekstase versetzte. „Deutscher Meister wird nur der VfL“, tönte es von den Rängen.

Fünf Minuten Nachspielzeit musste der Borussen-Nachwuchs überstehen, dann durfte er sich vor über 10.800 Zuschauern zum Meister küren lassen. Und sich für eine herausragende Saison mit dem Titel belohnen. Glückwunsch, Jungs!

Die Kurzstatistik zum Spiel:

Borussia Mönchengladbach: Trippel – Bellahsen, Vali Fard, Schiffer, Muradian – Spahic, Horvat (87. Fleer), Nguefack, Ahlberg (80. Güner), Mohya – Van Lipzig (66. Peret)

RB Leipzig: Hantschmann – Remus (87. Reschke), Mpasi, Müller, Kutscher – Bröcker (46. Tomasevic), Kaltefleiter, Langsteiner (C) – Naumann (83. Franke), Al Khalaf, Sakar (83. Ngatcheu)

Tore: 1:0 Mohya (9.), 1:1 Tomasevic (52.), 2:1 Güner (81.), 3:1 Güner (85.)

Gelbe Karten: Spahic / Sakar, Kutscher

Schiedsrichter: Raphael Salzberger (Buchbach)

Zuschauer: 10.834 (Borussia-Park)

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