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Grifo hofft auf Berufung in Squadra Azzurra

Erstmals seit 60 Jahren nimmt Italien nicht an einer Weltmeisterschaft teil. Das Ausscheiden in den Play-offs gegen Schweden war nicht zuletzt die Quittung für einen bis dato verpassten Umbruch. Der ist zwingend notwendig und muss jetzt eingeleitet werden. Womöglich mit einem Spieler von Borussia Mönchengladbach, Vincenzo Grifo. Der 24-Jährige hofft auf eine Berücksichtigung.

Italien nicht bei einer Fußball-WM ist wie Pizza ohne Käse. Im kommenden Jahr in Russland wird das der Fall sein. Wenn man sich im Sommer 2018 hierzulande als Fußballbegeisterter auf ein WM-Spiel vorbereitet und zuvor oder auch danach bei seinem Lieblings-Italiener eine Pizza bestellen möchte, muss man eines nicht tun – auf den Spielplan der italienischen Nationalmannschaft schauen. Denn die Squadra Azzurra wird in Russland nicht dabei sein und erstmals seit 60 (!) Jahren wieder eine WM verpassen.

Eigentlich ein Unding für eine Nation, die ebenso wie die Deutschen für den Fußball lebt. Doch das Ausscheiden in den Play-offs gegen Schweden kam nicht gänzlich überraschend. Zu überaltert ist die Truppe von Trainer Gian Piero Ventura, der gerade im Rückspiel mit seiner Aufstellung für viele Fragezeichen in Italien gesorgt hat. Die Squadra Azzurra war die bessere Mannschaft, ließ in der Offensive aber die nötige Kreativität und Kaltschnäuzigkeit vermissen.

Italien wird nun einen Neuaufbau der in Gang bringen – und müssen. Neue, frische, junge und hungrige Spieler braucht das Land. Ob Ventura den Neuaufbau einleiten darf, wird in Italien bezweifelt und bleibt abzuwarten. Der Verband jedenfalls hat für den heutigen Mittwoch eine Sitzung angekündigt. Dort sollen eine eingehende Analyse betrieben und Konsequenzen gezogen werden.

Grifo fühlt sich bereit und hofft auf Anruf aus Italien

Eine davon dürfte sicher sein, dass ein anderer Trainer den Auftrag bekommt, die Squadra Azzurra zur Europameisterschaft, die 2020 in dreizehn europäischen Ländern und Städten (unter anderem in Rom) stattfindet, zu führen. Neuer Trainer, neue Spieler. Und dann sieht man den neuen Coach oder einen seiner Co-Trainer hoffentlich auch einmal in der Bundesliga im Borussia-Park, um Vincenzo Grifo als Kandidaten unter die Lupe zu nehmen.

Denn der 24-jährige Borusse träumt davon und brennt darauf, das Trikot der Nationalmannschaft tragen zu dürfen. »Immer. Ich hoffe Gian Piero Ventura erinnert sich an mich. Ich fühle mich bereit und warte auf eine Anfrage«, so Grifo im Vorfeld des Play-off-Hinspiels von Italien gegen Schweden im Interview mit dem italienischen Portal ‚Tuttomercatoweb.com’. Dort fügte er an: »Von klein an habe ich das italienische Trikot getragen und hoffe, dass meine Leistungen mit Gladbach auch von den Beobachtern der Nationalmannschaft gesehen werden.«

Schenkt man den Spekulationen aus Italien Glauben, wird Ventura in Zukunft wohl nicht mehr am anderen Ende des Telefones sein, wenn er seine Spieler über die Nominierung informiert. Dennoch hofft Grifo, bald wieder seine Schuhe für Italien schnüren zu dürfen. Bisher tat er das in vier Spielen für die italienische U21-Nationalmannschaft (1 Tor, 2 Vorlagen).

Weil der Offensivmann bisher noch kein A-Länderspiel absolviert hat, könnte er auch für Deutschland spielen. Grifo wurde in Pforzheim geboren. Doch die DFB-Auswahl ist zumindest derzeit kein Thema. »Da denke ich im Moment nicht dran, ich warte auf Italien und hoffe, dass mich jemand auf dem Schirm hat«, sagt der 24-Jährige. »Ich hoffe zumindest mal auf eine Einladung, um meine Qualitäten zeigen zu können.«

Angebote aus Italien für Borussia abgelehnt

Qualitäten, die Grifo vor allem in seinem Startelfdebüt für die Borussen im Auswärtsspiel bei der TSG Hoffenheim gezeigt hat. Im Kraichgau untermauerte der 24-Jährige, warum ihn Max Eberl im Sommer vom SC Freiburg an den linken Niederrhein geholt hatte. Im Breisgau hat Grifo einige Schritte nach vorne gemacht.

Was auch Klubs aus Italien auf den Plan gebracht hat. »Es gab ein paar Möglichkeiten. Das hätte aber nicht viel Sinn gemacht. Ich wusste, dass ein großer Verein wie Gladbach mich wollte und da habe ich die Gelegenheit genutzt«, sagt Grifo und begründet: »Außerdem kenne ich die Bundesliga gut und Borussia kann mir auch die Möglichkeit bieten, Champions League zu spielen. In Zukunft wird man sehen, ich bin ja gerade mal 24 Jahre alt«.

Um an den Niederrhein zu gelangen, musste er den Breisgau verlassen. »Ein wenig hat es mir leid getan, aber als sich die Möglichkeit ergab für Borussia Mönchengladbach zu spielen, hab ich begriffen, dass ich dort spielen muss. Zudem sprechen wir von einer Mannschaft die in den letzten Jahren an der Champions League teilgenommen hat und die das Potenzial hat, dauerhaft in Europa zu spielen«, so Grifo weiter. »Schlussendlich habe ich eine bessere Möglichkeit, mich zu präsentieren. Das Verhältnis zu Freiburg war optimal, so dass sie verstanden haben, dass ich in den Jahren viel für sie geleistet habe und sie dem Transfer zugestimmt haben.«

In der Serie A ist Inter Mailand der Klub, dem Grifo seine Aufmerksamkeit schenkt. Der 18-malige Meister war aber nicht unter den Interessenten. »Nein, nein, Inter war nicht dabei«, stellt der Offensivmann klar. »In jedem Fall gefällt es mir sehr zu sehen, dass sie eine gute Saison spielen.«

Das will Grifo auch mit den Borussen. »Wir liegen innerhalb unserer Erwartungen und wenn wir Mainz geschlagen hätten, hätten wir einen großen Sprung nach vorne gemacht«, sagt Grifo. »Die Qualität ist jedenfalls sehr gut, es gibt sehr schnelle Spieler wie Thorgan Hazard oder Lars Stindl, der sich einen Platz in der deutschen Nationalmannschaft ergattert hat. Nicht zu vergessen die Basis mit Christoph Kramer oder Matthias Ginter. Ich kann davon nur profitieren mit solchen Spielern zu trainieren, so kann ich mich immer verbessern und das ist mein Ziel«.

Gelingt dem 24-Jährigen genau das und zeigt er nachhaltig gute bis sehr gute Leistungen wie in Hoffenheim, ist es durchaus im Bereich des Möglichen, dass auch der Traum von der italienischen Nationalmannschaft in Erfüllung geht.  Der Neuaufbau der Squadra Azzurra lässt bietet jedenfalls auch eine Chance für Grifo.

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