Borussia hat vier Spiele Zeit, um die Stimmungslage zu verbessern. Foto: Dirk Päffgen
Sportlich geht es für Borussia in den letzten vier Partien mutmaßlich um nichts mehr. Verlieren die Fohlen das Aufeinandertreffen mit den Bochumern, könnte es allerdings in Richtung Relegationsplatz nochmal ungemütlich werden. Dennoch geht es ab Samstag auch darum, wie die Mannschaft in der restlichen Saison auftritt. Die Stimmung rund um den Borussia-Park ist angespannt. Unser Vorbericht, präsentiert von der Schotes Firmengruppe.
Zwei Niederlagen kassierte Borussia Mönchengladbach zuletzt in Folge, aus den letzten neun Partien sprang sogar nur ein Sieg heraus. In diesen Tagen präsentiert sich die Fohlenelf wie ein Abstiegskandidat. Blickt man auf die Jahrestabelle, ist Borussia auch einer: Mit nur 14 Punkten in 2023 liegen die Gladbacher auf Relegationsplatz 16. Auf diesen hat die Elf vom Niederrhein in der ‚realen‘ Bundesliga-Tabelle noch acht Punkte Vorsprung. Verliert man das Spiel am Samstagnachmittag gegen den VfL Bochum, schrumpft das Polster auf fünf Punkte und es könnte nochmals äußerst ungemütlich werden.
»Jedes Bundesligaspiel ist wichtig. Am Samstag wird es darum gehen, eine Reaktion zu zeigen und Punkte einzufahren. Wir haben die Chance, uns etwas Selbstvertrauen zurückzuholen und die Fans und die Stimmung wieder auf unsere Seite zu ziehen. Wichtig ist, dass wir einen guten Abschluss dieser Saison schaffen und noch die bestmögliche Leistung aus dieser Mannschaft herausholen«, sagte Daniel Farke. Auch Roland Virkus sprach davon, »in den verbleibenden Spielen das Maximum herauszuholen und mit einem guten Gefühl in die neue Saison zu gehen«.
Virkus zeigt Verständnis für Kritik der Fans
Vor allem geht es aber auch darum, das zuletzt schlechte Stimmungsbild zu verbessern. Beim Auswärtsspiel in Stuttgart drehten Teile der Fans der Mannschaft zum Schluss, völlig berichtigt, den Rücken zu. Dafür zeigte Borussias Sportidrektor Virkus Verständnis: »Ich verstehe jeden Fan, der wütend und enttäuscht ist, wenn wir kein gutes Spiel machen. Da ist es auch verständlich, dass diese Emotionen dann erstmal raus müssen. Unsere Aufgabe als Klubverantwortliche ist es, Dinge zu versachlichen. Das war immer der Weg von Borussia. Wir haben auch schon viel schlechtere Zeiten hinter uns. Nichtsdestotrotz haben wir es auch damals geschafft, eine Mentalität des Miteinanders aufzubauen. Das ist auch die Forderung, die ich an die Mannschaft habe.«
Zuletzt wurde auch die Kritik an Farke immer lauter, doch das spielte Borussias Trainer auf der Pressekonferenz herunter. »Zunächst bin ich froh, dass sich die Kritik auf mich fokussiert und nicht auf meine Jungs«, sagte er und fügte hinzu: »Ich möchte die Wünsche und die Erwartungshaltung, die die Fans und Verantwortlichen haben, erfüllen und dem Verein eine positive Zukunft schenken. Aus der aktuellen Saison versuche ich mit der Mannschaft das bestmögliche Ergebnis herauszuholen. Darüber hinaus wissen wir, dass wir im Sommer einiges tun müssen und einen Umbau benötigen. Das haben wir so immer transparent kommuniziert. Es geht darum, den Verein für die Zukunft gut aufzustellen.«
Bevor es in die durchaus komplizierte Planung für die neue Saison geht, muss Borussia so etwas wie gegen den Angstgegner ran: In den letzten acht Liga-Heimspielen gegen die Gäste aus dem Ruhrpott sprang lediglich ein Sieg heraus. Hinzu kommt, dass die Bochumer die letzten drei Auswärtsspiele ungeschlagen sind. Die Fohlen haben mit Gegnern, die eine entsprechende Einstellung und Leidenschaft auf den Platz bringen, bekanntermaßen ihre Probleme.
Personallage entspannt sich
Personell muss Farke auf den rotgesperrten Ko Itakura verzichten. Jonas Omlin musste am Donnerstag im Training aussetzen, der Einsatz des Schweizers ist allerdings wohl nicht in Gefahr. »Dass Jonas heute mit dem Training ausgesetzt hat, war eine Vorsichtsmaßnahme. Momentan geht bei uns eine kleine Erkältungswelle rum, aber das ist nichts Dramatisches. Ich denke, dass er morgen beim Abschlusstraining wieder dabei sein wird«. Ramy Bensebaini und Manu Koné sind zurück im Training »und eine Option für den Kader«. Marcus Thuram befindet sich nach seinem Muskelfaserriss in den Adduktoren weiterhin im Aufbautraining.