2:2 nach 0:2 – Borussia Mönchengladbach hat im Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg Moral bewiesen und sich zurückgekämpft. Der Punkt am Ende war gleichermaßen verdient und ging in Ordnung für beide Seiten. Im Borussen-Lager zeigte man sich in der Nachbetrachtung zufrieden.
Es war keine einfache Woche und Vorbereitung für Borussia Mönchengladbach auf das wichtige Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg. Gerade der Unfalltot von Jordi Bongard hatte dem ganzen Klub zugesetzt und tut es auch immer noch. Umso erfreulicher ist es, dass man am Ende dieser Woche über ein positives Ergebnis sprechen kann.
Gegen die Wölfe ergatterten die Fohlen nach Doppel-Rückstand und 20-minütiger Überzahl zum Schuss noch Remis. Eines, das gerade mit Blick auf die Moral guttut und Zuversicht für die ebenso kommenden wichtigen Spiele gegen Mitkonkurrenten ausstrahlen lässt.
»Die beiden Gegentore gehen nicht«
Die Borussen haben sich nicht aufgegeben nach zwei ohne Zweifel vermeidbaren und unnötigen Gegentoren, bei denen die Defensivschwäche der letzten Wochen erneut zum Tragen kam. Spielerisch war das gefällig, was die Borussen anboten, hinten zeigte man sich aber weiterhin anfällig. »Die beiden Gegentore gehen nicht, das müssen wir besser verteidigen«, brachte es Adi Hütter hinterher auf den Punkt.
Zudem wusste Borussias Trainer, dass man kurz vor der Pause erneut geschlafen und großes Glück hatte, dass Maximilian Philipp freistehend vor Sommer in Rücklage die Kugel nicht in den Maschen unterbringen konnte. »Vor der Pause hatten wir noch Riesenglück, als Wolfsburg das 3:1 hätte machen müssen«, sagte Hütter.
In der Tat Riesenglück für die Borussen, die so lediglich ‚nur‘ noch einem Tor hinterherlaufen mussten. Das taten die Borussen nach der Pause mit Einsatzwillen und ergatterten dann mit Moral noch einen Punkt. Sogar ein Sieg wäre möglich gewesen, doch der VAR erstickte die Ekstase im Borussia-Park, als Matthias Ginter in der Nachspielzeit das 3:2 erzielte. »Klar, man hätte das Spiel auch gerne gewonnen, aber muss auch eingestehen, dass dem 3:2 ein Foul vor der Entstehung vorausging«, bewertete Roland Virkus den Zweikampf zwischen Patrick Herrmann und Jérôme Roussillon zuvor im Mittelfeld.
»Nach dem Rückstand haben sich die Jungs gewehrt«
Davon ab hätte es auch einen Elfter gegen die Borussen geben können, als Manu Koné Max Kruse im Strafraum zu Fall gebraucht hatte. Hier hätte der VAR durchaus mal nachsehen können.
Unter dem Strich fighteten sich die Borussen nach einem 0:2 zurück und holten in Überzahl am Ende einen Punkt, mit dem sich die Beteiligten einverstanden zeigten. »Nach dem Rückstand haben sich die Jungs gewehrt, gefightet und richtig gut Fußball gespielt«, befand Hütter. »In Überzahl hätten wir das Spiel für uns entscheiden müssen, das ist uns leider nicht gelungen.«
Wenngleich es nach vorne das ein und andere Mal noch stockte und es zu wenig war, um das Wolfsrudel gänzlich zufallen zu lassen. Besonders eben die Herangehensweise nach dem Rückstand hat gefallen und muss genauso sein. »In der zweiten Hälfte haben wir alles probiert, die Rote Karte hat uns natürlich auch geholfen. Aber wir hatten einen guten Teamspirit, viel Power und haben uns den Ausgleich redlich verdient«, zeigte sich Yann Sommer zufrieden.
»Wir haben uns heute reingeworfen, sind viel gelaufen und haben guten Kombinationsfußball gespielt. Am Ende wäre es sicherlich verdient gewesen, wenn wir das 3:2 machen. Den Punkt haben wir uns in jedem Fall verdient, die Mannschaft hat nach dem 0:2 eine gute Reaktion und einen großen Willen gezeigt«, war Jonas Hofmann gleicher Meinung. »Natürlich hätten wir das Spiel lieber gewonnen, aber letztlich ist jeder Punkt wichtig. Leider hat heute das letzte Quäntchen Glück gefehlt.«
Und eben das eine und andere Mal nach vorne auch die nötige Durchschlagskraft. »Trotzdem hat die Mannschaft ein leidenschaftliches und emotionales Spiel gezeigt«, resümierte Hütter und fügte an: »Die Art und Weise, wie sie sich den Punkt verdient hat, macht mir Mut für die kommenden Aufgaben.« Zuversichtlich darf man sein. Dennoch muss es Defensiv gehörig besser und konstanter werden, damit man nicht immer „gezwungen“ ist, viele Tore schießen zu „müssen“, um einen Sieg einfahren zu können.