»Hatten gute Energie auf dem Platz und waren vorne eiskalt«

Glückliche Borussen nach dem verdienten 3:0-Sieg gegen Bochum. Foto: Dirk Päffgen

Nach dem 3:0-Heimsieg über den VfL Bochum herrschte Erleichterung im Borussia-Park. Robin Hack, Kevin Stöger und Rocco Reitz standen in der Mixed-Zone Rede und Antwort und lobten die geschlossene Mannschaftsleistung. Zudem äußerte sich Roland Virkus über Kevin Diks, der die Fohlenelf aller Voraussicht nach ab Sommer verstärken wird. 

Spieler sahen sich in der Pflicht 

»Wir können natürlich einordnen, wie die letzten drei Spiele waren«, erklärte Kevin Stöger nach dem Sieg gegen Bochum. Doch der Österreicher sah auch die positiven Aspekte der jüngsten Pleiten: »In Wolfsburg machen wir unser gefühlt bestes Auswärtsspiel und geraten trotzdem unter die Räder. Dann Bayern, Leverkusen, das ist natürlich nicht ganz so einfach.« Trotzdem setzten die Negativerlebnisse Borussia unter Zugzwang – weswegen Rocco Reitz im Nachgang auch von einem »Pflichtsieg« am gestrigen Samstag sprach. 

Der Torschütze des 1:0 ebnete den Weg zum Heimerfolg – und weil er in dieser Saison noch keinen Treffer erzielte, fiel dem 22-Jährigen durch sein Traumtor eine Last von den Schultern: »Wenn du letztes Jahr sechsmal triffst, willst du dieses Jahr natürlich nachlegen. Das hat ein bisschen an mir gezehrt, aber hat ja jetzt geklappt. Ich kriege den Ball selten beim Eckball, aber der Coach hat mir im Training noch gesagt: Lass dich einfach mal fallen in den Raum, da habe ich auch Glück gehabt, dass mir keiner gefolgt ist. Und dann einfach mal auf das Tor geschossen.« So kann es gehen. 

Verdienter Sieg nach Startschwierigkeiten

Über weite Teile des Spiels war die Fohlenelf spielbestimmend, doch gerade zu Beginn der Partie hatte Bochum gute Standardmöglichkeiten. »In der ersten halben Stunde haben wir Spieltempo, Geschwindigkeit und tiefe Läufe vermissen lassen«, kritisierte Roland Virkus, wobei er gleich eine Erklärung lieferte: »Aber wenn du mit drei heftigen Niederlagen kommst – auch wenn die gegen zwei Mannschaften waren, wo du nichts erwarten kannst – macht das was mit dir. Das hast du gemerkt, deswegen haben wir wenig Risiko genommen.«

Zu einem ähnlichen Urteil gelangte auch Robin Hack, dem zu Beginn die mangelnde Tiefe im Spiel der Fohlen missfiel. Insgesamt erlebte der Torschütze zum 2:0 jedoch eine überzeugende Mannschaftsleistung: »Wir hatten eine gute Energie auf dem Platz, haben gut gegen den Ball gearbeitet und waren vorne eiskalt.« Besonders zum Ende zog sich Borussia mehr in die eigene Hälfte zurück und lauerte auf Fehler der Gäste, wie Kevin Stöger verriet: »Wir haben uns auch nicht rauslocken lassen und teilweise in der zweiten Halbzeit tiefer verteidigt. Wir wollten Bochum den Ball geben, weil wir wissen, da sind sie nicht ganz so stark, da sie eher über das Umschaltspiel kommen.« Und dieser Plan ging auf. 

»Noch kann ich nichts vermelden«

Schon vor dem Spiel zog ein anderer Spieler die mediale Aufmerksamkeit auf sich. Kevin Diks, aktuell beim FC Kopenhagen unter Vertrag, absolvierte gestern seinen Medizincheck im Borussia-Park und wird, wenn alles glatt läuft, im Sommer ablösefrei zu Borussia wechseln. »Noch kann ich nichts vermelden, aber er (Kevin Diks, d. Red.) war im Stadion. Nicht beim Spiel, aber im Stadion zum Medizincheck und dann gucken wir mal, was passiert«, äußerte sich Virkus gegenüber der Presse. Weitere Transfers seien aber erst geplant, wenn ein Abgang aus der Kernmannschaft droht. 

Bis dahin muss der bestehende Kader die Voraussetzungen schaffen, damit Virkus auch zukünftig genügend Argumente für einen Wechsel an den Niederrhein sammeln kann – wozu beispielsweise das internationale Geschäft zählen würde. Doch Reitz möchte noch nichts von Saisonzielen wissen: »Wir haben drei Spiele verloren, gewinnen eins und reden direkt wieder über Europa. Das geht so schnell nach vorne und nach hinten. Ich finde, dass wir im Kopf ruhig und stabil bleiben sollten. Dann rechnet sich das am Ende selbst.«

Auch Virkus mahnte zur Geduld, wobei er einen Zeitpunkt für ein Zwischenfazit in Aussicht stellte: »Jetzt musst du durch die wichtigen Spiele kommen. Es sind schwere Spiele: In Stuttgart, zuhause gegen Frankfurt, dann bei Union Berlin und wenn ihr mich nach den drei Spielen fragt, kann ich euch sagen, wo wir hingucken wollen.« Die aktuelle Tabellensituation sei zu eng für eine Zielvorgabe, doch am Ende entscheide sich, »wer das größte Stehvermögen hat.« Bleibt zu hoffen, dass Borussia keine schwachen Beine bekommt. 

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