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Hecking: »Kader das erste Mal auf dem Prüfstand«

Es wurde viel diskutiert und geschrieben, die Vorbereitung war lang, die Testspielergebnisse durchwachsen, aber die Leistung zuletzt steigend. Das alles interessiert morgen Abend niemanden mehr, denn es geht gleich ans Eingemachte. In der ersten Runde des DFB-Pokals will Borussia Mönchengladbach bei Rot-Weiß Essen vor allem mit der »richtigen Einstellung« zu Werke gehen, wie Dieter Hecking bei der Pressekonferenz am heutigen Donnerstag verkündete.

Für die Gastgeber ist’s wie gemalt: Freitagabend, Flutlicht, kühle Temperaturen, vielleicht ein bisschen Regen und die Möglichkeit, einen Bundesligisten aus dem Pokal kegeln zu können. Für Borussia Mönchengladbach ist es allein aufgrund des Klassenunterschiedes eine Pflichtaufgabe, allerdings keine, die man im Vorbeigehen erledigt. Und von allen möglichen Gegnern sind die Essener definitiv ein schweres Los. Trotzdem und ohne Wenn und Aber muss unter dem Strich das Erreichen der nächsten Runde stehen.

Essen bereits im Rhythmus

An der Seitenlinie von RW Essen steht Sven Demandt, der in Mönchengladbach kein Unbekannter ist. Der 52-jährige Fußballlehrer verließ im Sommer 2015 als Trainer der U23 die Borussia, trainierte acht Monate den SV Wehen Wiesbaden und ist seit April 2016 Cheftrainer der Essener, die in der Regionalliga West an den Start gehen und bereits zwei Ligaspiele absolviert haben.

Trotz des Vorteils, dass die Heimelf bereits im Rhythmus ist, soll es keinen Zweifel geben, wer als Sieger vom Platz geht. Das bestätigte Ibo Traoré in der vergangenen Woche: »Das wird kein einfaches Spiel, da für sie die Liga schon begonnen hat. Sie wollen natürlich die Sensation schaffen. Aber für uns muss deutlich und klar sein, dass wir der Favorit sind. Wir wollen einfach weiterkommen«, gibt der Guineer die Marschrichtung vor.

Dem schloss sich Dieter Hecking an: »Bei allem Respekt vor dem Gegner, gehe ich davon aus, dass wir weiterkommen. Dazu benötigen wir die richtige Einstellung«. Es wird also vor allem auf die Grundtugenden wie Kampf und Siegeswillen ankommen, um für einen positiven Saisonstart zu sorgen, denn spielerisch ist man den Rot-Weißen in jedem Fall überlegen.

Eigene Qualitäten einbringen

Am letzten Wochenende vergeigte RW Essen die Heimpremiere gegen den Wuppertaler SV und verlor mit 1:3. In der Saisonvorbereitung konnte man allerdings Borussia Dortmund mit einem 3:2-Sieg ärgern, wenngleich der BVB zu diesem Zeitpunkt gerade erst wieder ins Training eingestiegen war. Trotzdem wird Demandt seine Jungs mit Sicherheit wieder an diese Leistung erinnern. Zusätzliche Motivation wird ohnehin nicht von Nöten sein, da man dem Aufeinandertreffen an der Hafenstraße schon einige Wochen entgegenfiebert. Davon geht auch Dieter Hecking aus: »Natürlich wird uns RWE einiges abverlangen, aber es liegt an uns, unsere Qualitäten einzubringen«. 

Tobias Strobl, Tony Jantschke, Timothée Kolodziejczak, Reece Oxford und Mamadou Doucouré werden der Mannschaft nicht helfen können. Aufgrund der Ausfälle in der Verteidigung ist zu erwarten, dass sich die Viererkette wie in Leicester aus Nico Elvedi, Jannik Vestergaard, Matthias Ginter und Oscar Wendt zusammensetzen wird. Gegenüber dem letzten Test sind auch im übrigen Team keine großen Änderungen zu erwarten. Der größte Konkurrenzkampf herrscht auf den Flügeln.

Dort kann Dieter Hecking je nach Gegnertyp und Spielausrichtung individuell entscheiden, welche Mischung die beste ist: »Bei uns ist eine große Konkurrenzsituation gegeben. Es ist egal, wer außen spielt oder im zentralen Mittelfeld. Wir haben viel Qualität. Die Schwierigkeit ist, für das Spiel die richtigen Typen zu finden«. Thorgan Hazard präsentierte sich in Leicester mit seinem Tor weiterhin in guter Form, daher stellt sich die Frage, ob Ibo Traoré, Patrick Herrmann, Vincenco Grifo oder Fabian Johnson morgen Abend die Gegenseite beackern dürfen.

»Kommt weit, damit ich auch noch spielen kann«

Etwa 5.000 Borussen werden sich in Essen einfinden, um das erste Pflichtspiel und hoffentlich auch den Einzug in die nächste Runde live mitzuerleben. Eine tolle Stimmung ist somit garantiert. »Ich bin gerne an der Hafenstraße, denn es ist immer schön, bei einem Traditionsklub zu spielen«, beschrieb Dieter Hecking seine Vorfreude.

Tobias Strobl, der Anfang der Woche bereits operiert wurde und am Donnerstagmorgen noch mit Hecking telefonierte, gab dem Coach noch folgende Botschaft mit auf den Weg: »Kommt weit, damit ich auch noch im DFB-Pokal spielen kann«. Dagegen, das ist sicher, hätte sicher niemand etwas.

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