
Borussia empfängt am Samstagabend die Namenscousine aus Dortmund und ist dabei erneut mächtig unter Zugzwang. Mit Jonas Hofmann hat Adi Hütter wieder eine Option mehr, generell könnten die Fohlen sich personell im Vergleich zur Niederlage in Augsburg verändern. Die Rückkehr von Ex-Trainer Marco Rose wird derweil mit Spannung erwartet.
»Was die Punktausbeute angeht, sind wir nicht zufrieden. Spielerisch fehlt uns die Dynamik. Viel Ballbesitz bedeutet leider nicht, dass man auch erfolgreich ist. Das schnelle Umschalten und die nötige Aggressivität müssen wir verbessern«, deutete Adi Hütter an, dass er nach den ersten fünf Bundesliga-Spielen alles andere als zufrieden ist. Die Fohlenelf kommt bisher absolut nicht in Tritt und kassierte bereits drei Niederlagen.
Hütter fordert seine Mannschaft
Lediglich das Auftaktspiel gegen die Bayern wusste zu gefallen, daran möchte Borussias Trainer auch anknüpfen. »Wenn unsere Leistung und unsere Qualität stimmt – so wie gegen Bayern München – werden wir auch positive Ergebnisse holen«, trat Hütter aber auch direkt wieder auf die Bremse und warnte: »Spielen wir aber wie in Leverkusen, wird es gegen jeden Gegner schwierig«.
Die Borussen zeigten auch in der noch jungen Spielzeit einmal mehr ihre zwei Gesichter und verpassten es bisher, die nötige Konstanz auf den Platz zu bringen. Da macht es der kommende Gegner definitiv nicht einfacher, denn die Dortmunder kommen vor allem mit geballter Offensiv-Power in den Borussia-Park. »Der BVB hat das Selbstvertrauen, das wir noch nicht haben. Deswegen müssen wir versuchen, uns mit anderen Mitteln zu wehren«, weiß der 51-Jährige um die Qualitäten des BVB.
Aktion statt Reaktion
Erwartungen hat der Österreicher dennoch an seine Fohlenelf: »Wir müssen miteinander fighten. Die Mannschaft will – sie muss am Samstag von der ersten Minute an zeigen, dass sie das Spiel gewinnen will. Wir müssen unangenehm sein, in die Zweikämpfe kommen und 90 Minuten lang marschieren. Das wird gerade gegen diese spielstarke Mannschaft vonnöten sein.«
Ein weiteres, probates Mittel könnte eben auch sein, dass die Fohlen »mutig und schnell nach vorne spielen und zu den richtigen Zeitpunkten anlaufen. Wir dürfen uns nicht hinten reindrücken lassen, sondern müssen sie selbst beschäftigen.« Genau das wird auch bitter nötig sein, schließlich ist die Bilanz der Fohlenelf gegen die Gäste alles andere als berauschend: Elf der letzten zwölf Bundesliga-Spiele konnte der BVB für sich entscheiden. Lediglich das letzte Aufeinandertreffen im Januar im Borussia-Park konnte die Fohlenelf noch für sich entscheiden.
Rückkehr des Ex-Trainers
Zu diesem Zeitpunkt saß mit Marco Rose noch ein anderer Trainer auf Seiten der einzig wahren Borussia, nun sind die Vorzeichen anders und der Ex-Trainer wird auf der Gästebank Platz nehmen. Schon im Vorfeld sorgt die Rückkehr nach dem eher unrühmlichen Abgang (Stichwort ‚einiges aufbauen‘) des 45-Jährigen für reichlich Zündstoff. Die Fans werden die Gelegenheit sicherlich dazu nutzen, um ihren Unmut kundzutun, schließlich ist dies die erste Gelegenheit seit dem Abgang.
»Am Wochenende spielt Borussia Mönchenglabdach gegen Borussia Dortmund – und nicht Borussia Mönchenglabdach gegen Marco Rose. Daher gilt, all unsere Kräfte in die Waagschale zu werfen, um diesen starken Gegner zu bezwingen. Natürlich werden die Fans ihren Unmut äußern, in Deutschland herrscht Meinungsfreiheit, das ist ihr gutes Recht. Trotzdem hoffe ich, dass sich das alles in einem kreativen Rahmen bewegen wird und persönliche Anfeindungen oder gar Bedrohungen ausbleiben werden«, äußerte sich Max Eberl zu dieser Thematik. Borussias Sportdirektor hofft außerdem, dass sich die »Fans nicht auf diesen Kleinkrieg konzentrieren, sondern sich vor allem darauf besinnen, hinter der Mannschaft zu stehen«.
Fragezeichen hinter Ramy Bensebaini
Während die Fans hinter der Mannschaft stehen, wird Jonas Hofmann gegen seinen ehemaligen Arbeitgeber möglicherweise wieder in der Mannschaft stehen. »Bei Jonas Hofmann sieht es hingegen gut aus. Beim intensiven Training gestern hat er keine Probleme mehr gehabt. Er ist zu 100 Prozent einsatzbereit«, kündigte Adi Hütter ein. Ein großes Fragezeichen steht aktuell noch hinter Ramy Bensebaini: »Ramy Bensebaini hat gestern leider einen Schlag abbekommen und konnte deswegen heute nicht trainieren. Es kann sein, dass er am Samstag weiter ausfällt«.
Beim FC Augsburg stand Manu Koné erstmals seit seinem Wechsel an den linken Niederrhein im Kader der Fohlenelf, gegen Dortmund könnte der Franzose sogar sein Debüt geben. »Breel Embolo, Manu Koné und auch Christoph Kramer sind ein Thema für die Startelf am Samstag, aber die Entscheidung ist noch nicht gefallen«, ließ sich Hütter noch nicht in die Karten schauen. Gut möglich also, dass die Fohlen nach der dritten Saisonniederlage personell ordentlich durchmischen, um dann auch hoffentlich die ungeliebte Namenscousine kräftig durchzuschütteln…