Katastrophaler Auftritt in Mainz – »Gibt wenig Positives, das wir mitnehmen können«

Leere Gesichter nach einem blutleeren Auftritt von Borussia. Foto: picture alliance / HMB Media/Claus | HMB Media/Claus

Borussia bot mit dem 0:4 in Mainz die nächste peinliche Vorstellung. Nach dem Sieg gegen die Bayern bestanden die Fohlen den Charaktertest nicht und ergaben sich wehrlos ihrem Schicksal. Die Stimmen der Verantwortlichen in unserem Nachbericht, präsentiert von der Schotes Firmengruppe. 

Es war durchaus mit Spannung zu erwarten, wie Borussia Mönchengladbach beim FSV Mainz 05 am Freitagabend auftrat. Im Spiel gegen Bayern München zeigten die Fohlen mal wieder eine andere Seite und ließen ihr Potenzial aufblitzen. Doch schon nach rund 30 Minuten deutete sich an: Das wird wieder ein gebrauchter Abend. Die Fohlen rannten mal erneut einem Rückstand hinterher und Torwart Jonas Omlin musste verletzt den Platz verlassen. Am heutigen Samstag soll eine genauere Untersuchung Aufschluss über die Verletzung geben.

»Es gibt wenig Positives, das wir aus dem Spiel mitnehmen können«, fasste es Christoph Kramer treffend zusammen. »Nach dem ersten Gegentor hätten wir aber anders reagieren und besser aus der Pause kommen müssen. Auch nach dem 0:2 hatten wir noch gute Chancen, wieder zurück ins Spiel zu finden. Mit dem dritten Gegentreffer war das Spiel entschieden, und wir sind nur noch hinterhergelaufen«, sprach Kramer die großen Laufunterschiede an.

Borussia lässt Grundtugenden vermissen 

Es zeigte sich auch mal wieder, dass der viel zitierte Ballbesitzfußball derzeit nicht der Schlüssel zum Erfolg ist. Die Mannschaft von Daniel Farke konnte in Mainz aus 61 Prozent Ballbesitz keinen Profit schlagen, das Spiel nach vorne war viel zu statisch. Woche für Woche arbeitet Farke zudem vor den Spielen auf den Pressekonferenzen die Stärken des Gegners heraus, um dann auf dem Platz kläglich zu versagen. So spulten die Mainzer ganze neun Kilometer mehr ab und machten fast 200 (!) intensive Läufe mehr.

»Auf einmal stand es 3:0. Das darf uns nicht passieren und tut mir extrem leid für unsere Fans, die uns wieder super unterstützt haben. Wir waren auf Augenhöhe, haben aber hintenraus viel zu leicht die Gegentore bekommen«, sagte Stefan Lainer. Borussias Trainer forderte hingegen, »dass wir nach einer 0:4-Niederlage selbstkritisch sein müssen.« Farke führte weiter aus, weshalb seine Mannschaft das Spiel verlor: »Fußball ist ein Fehlerspiel und heute haben wir zu viele Fehler gemacht. Uns hat auch die Bereitschaft gefehlt, nach einem Ballverlust sofort ins Gegenpressing zu gehen und ein Zeichen zu setzen, mit einer guten Körpersprache nachzusetzen. Diese Qualität lassen wir auf Strecke vermissen.«

Katastrophale Auwärtsbilanz 

Die Auswärtsschwäche ist nur schwer zu begreifen und so kann man in dieser Liga einfach nicht bestehen. Aus mittlerweile elf Spielen in fremden Stadien holte Borussia magere sieben Punkte und kassierte dabei 24 Gegentore. Zu viel, das weiß auch Roland Virkus. »Wir müssen uns an die eigene Nase packen und das abstellen, was uns in den Auswärtsspielen passiert, denn es ist relativ einfach, gegen uns Tore zu schießen. In einem Spiel wie heute ist es immer die erste Aufgabe, defensiv gut zu verteidigen und da muss es darum gehen, die Null zu halten. Das ist uns erneut nicht gelungen und deshalb kann man mit den Auswärtsspielen in dieser Saison nicht zufrieden sein«, erklärte Borussias Sportdirektor. 

Die Fohlen sind auf besten Wege, den vorhandenen Kredit mal wieder zu verspielen. Dass ein neues Projekt rund um Farke Zeit braucht, ist logisch. Allerdings ist von den Spielern kein Bemühen und Engagement auf dem Platz zu sehen, sie nehmen Gegentore und peinliche Auftritte einfach wehrlos hin. Diese Auftritte lassen einen Fan oftmals sprachlos zurück…

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