Kein Sieger im Test: Borussia und Nijmegen trennen sich 2:2

Tomáš Čvančara traf gegen Nijmegen zum 1:0, am Ende stand es 2:2. Foto: Dirk Päffgen

Zum Auftakt in das neue Jahr 2025 trennten sich Borussia Mönchengladbach und der niederländische Erstligisten NEC Nijmegen mit 2:2-Unentschieden. In beiden Hälften hatten die Fohlen einige Startschwierigkeiten, kämpften sich jeweils jedoch unter schwierigen Platzverhältnissen zurück. Tomáš Čvančara und Alassane Plea erzielten die Treffer für Fohlenelf in einem leistungsgerechten Unentschieden.

Am regnerischen Sonntagmittag fand die Begegnung auf dem FohlenPlatz neben dem Borussia-Park unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Für beide Mannschaften diente die Partie als Vorbereitung für die kommende Woche, in der sowohl die Bundesliga als auch die Eredivisie den Spielbetrieb wiederaufnehmen. Borussia misst sich im Topspiel am Samstagabend (11.01.2025, 18:30 Uhr) mit dem FC Bayern, die NEC empfängt ebenfalls am Samstagabend (20 Uhr) PEC Zwolle. 

Gerardo Seoane stand der gesamte Profikader zur Verfügung – lediglich Nathan Ngoumou fehlte bei den Feldspielern, da sich der Franzose noch im Aufbautraining nach muskulären Problemen befindet. Zudem pausierte Ersatztorhüter Tobias Sippel unter der Woche aus persönlichen Gründen und wird heute nicht zum Einsatz kommen. In der ersten Halbzeit startete folgende Elf: Im Tor begann Moritz Nicolas, vor ihm verteidigten Stefan Lainer, Kou Itakura, Nico Elvedi und Lukas Ullrich, auf der Doppelsechs spielten Kapitän Julian Weigl und Rocco Reitz. Im Offensivbereich begannen Tomas Cvancara, Kevin Stöger und Robin Hack hinter Sturmspitze Tim Kleindienst. 

Abtasten zu Beginn

Unter nasskalten Bedingungen startete die Partie mit vielen Ballbesitzwechseln und Zweikämpfen. Beide Mannschaften mussten mit feuchten Platzverhältnissen klarkommen, die das Kombinationsspiel erschwerten – entsprechend selten kamen die Teams zu Offensivaktionen. 

In der zehnten Minute gelangen die Gäste zu ihrem ersten gefährlichen Abschluss: Pereira lief über rechts in den Strafraum und legte in die Mitte ab, dort zog Mees Hoedemakers nach Klärungsversuch von Itakura nur knapp links am Tor vorbei. 

NEC gehört die Anfangsphase

Offensiv sorgten die Gäste für mehr Gefahr.  Nach Ballverlust von Hack im Mittelfeld schalteten die Niederländer in den Konter und holten eine Ecke heraus. Diese erreichte Ivan Marquez in der Mitte, doch der Spanier bekam nicht genügend Druck hinter den Ball und konnte Nicolas nicht in Bedrängnis bringen (17.). 

Immer wieder kam Nijmegen durch gefährliche Eckbälle zu Torchancen, lediglich die Konsequenz im Abschluss ließ der Tabellenzwölfte der Eredivisie vermissen. Bei Borussia versuchte sich Ullrich aus der Distanz, doch der Ball verfehlte das Tor von Robin Roefs deutlich. 

Cvancara per Elfmeter zur Führung

Etwas glücklich kamen die Fohlen zur Führung: Nach einem tiefen Pass von Kleindienst auf Stöger wurde der Österreicher im Strafraum gefoult – der Elfmeterpfiff ertönte sofort. Čvančara schnappte sich den Ball und verwandelte souverän ins linke Eck (24.). Roefs ahnte zwar die Ecke, doch der Niederländer konnte den wuchtigen Schuss nicht parieren. 1:0 für Borussia! 

Jetzt fand das Team von Gerardo Seoane besser in die Partie. Reitz versuchte sich von der Strafraumgrenze, doch auch dieser Versuch verschwand im rechten Tor-Aus (29.). 

Nur eine Minute später häuften sich die Gelegenheiten: Nach Zuspiel von Reitz lief Čvančara über rechts in den Strafraum und zog aus spitzem Winkel auf das Tor. Roefs musste den Ball zur Ecke klären, die jedoch aufgrund einer Abseitsposition nicht gefährlich wurde. 

Die Fohlen fuhren im Anschluss einen Gang zurück und ließen Gegner und Ball wieder mehr laufen. Dennoch war die Intensität in den Zweikämpfen hoch, trotz Testspiel wollte keine der beiden Mannschaften Geschenke verteilen. 

Fazit erste Halbzeit: Gladbach nach Anlaufproblemen die bessere Mannschaft

Ohne weitere Großchancen erfolgte wenig später der Pausenpfiff. Nijmegen gehörte die Anfangsphase. Die Fohlen benötigten in der ersten Hälfte rund 20 Minuten Anlaufzeit, doch dann kam die Mannschaft besser ins Spiel und gelangte nach der Elfmeter-Führung zu weiteren Chancen. 

Veränderte Elf zur zweiten Halbzeit 

Wie erwartet schickte Seoane in der zweiten Hälfte eine neue Elf aufs Feld: Im Tor begann nun Neu-Kapitän Jonas Omlin, vor ihm standen Joe Scally, Marvin Friedrich, Fabio Chiarodia und Luca Netz. Die Doppelsechs bildeten Niklas Swider und Philipp Sander, auf den Flügeln spielten Franck Honorat und Yvandro Borges-Sanches und im Sturm Alassane Plea und Shio Fukuda. Auch Nijmegen wechselte zur Halbzeit durch.

Ausgleich zur zweiten Halbzeit

Die neue Fohlenelf musste zum Beginn der zweiten Halbzeit das Gegentor schlucken: Nach einem Konter der Gäste hatte Borussias Abwehr das Nachsehen – der eingewechselte Basar Önal verwandelte nach Hereingabe ins rechte untere Eck zum 1:1 Ausgleich (50.). Wie schon zu Beginn in Halbzeit eins fehlte es den Borussen an Wachsamkeit.  

Nach einer Stunde Spielzeit kam Gladbach wieder besser ins Spiel. Durch einen Distanzschuss von Honorat und einen Kopfball von Fukuda kam zumindest etwas Offensivgefahr auf, zwingend wurde es jedoch lange Zeit nicht. 

Mit einem mutigen Dribbling arbeitete sich Fukuda bis an den Strafraum der Niederländer vor. Dort wurde der Japaner gefoult – den Freistoß aus 18 Metern durfte Netz ausführen, verzog jedoch zwei Meter über das Tor. 

Nijmegen per Freistoß zum 1:2 

Jetzt gerieten die Fohlen in Rückstand: In der 69. Minute führte Lasse Schöne einen Freistoß von der linken Seite aus. Der Däne zog den Ball direkt auf das Tor, der seinen Weg ins lange Eck hinter Omlin fand – die 1:2 Führung war nicht unverdient.

Nach einer ruhigeren Phase kam Sander in der 74. Minute zu seinem ersten Abschluss aus 20 Metern, doch der eingewechselte Stijn van Gassel im Tor der Gäste konnte zur Ecke klären. Diese blieb aber ohne Gefahr. 

Plea mit dem Ausgleich

In der Gladbacher Drangphase fiel der Ausgleich zum 2:2: Sander spielte Plea an der linken Strafraumkante frei, der Franzose umkurvte van Gassel mit dem Ball und schob souverän zum Ausgleich ein (78.). 

Da beide Mannschaften zur Halbzeit durchwechselten, blieben die Zweikämpfe intensiv. Auch Nijmegen ließ nicht nach und kam in der 82. Minute beinahe wieder zur Führung, doch klärte Friedrich einen Stockfehler von Borges Sanches vor dem Tor. Hier konnte sich der Innenverteidiger bei den matschigen Platzverhältnissen bedanken, die das Spiel ansonsten zunehmend erschwerten. 

Beinahe gelang den Fohlen durch Honorat sogar die Führung. Nach gutem Zuspiel von Netz zog der Franzose halblinks im Strafraum ab und verfehlte das Tor nur knapp (89.). 

Gerechtes Unentschieden nach schwierigem Beginn 

Anlass für eine Nachspielzeit gibt es nicht, sodass die Partie pünktlich abgepfiffen wurde. Mit einem leistungsgerechten Unentschieden ging es für beide Mannschaften in den Pflichtspielstart. Borussia hatte auch in Halbzeit zwei Startschwierigkeiten, erkämpfte sich jedoch gerecht das Unentschieden zurück. Lediglich Ranos und Neuhaus blieben über 90 Minuten ohne Einsatz. Am kommenden Samstag wird Borussia allerdings von Anfang an wachsam sein müssen, um gegen den Rekordmeister nicht unter die Räder zu geraten. Bis dahin bleiben Seoane und Co. noch genug Zeit, um die Eindrücke aus dem Testspiel zu verarbeiten. 

Die Kurzstatistik zum Spiel:

Borussia Mönchengladbach, 1. Halbzeit: Nicolas – Lainer, Itakura, Elvedi, Ullrich – Weigl, Reitz – Čvančara, Stöger, Hack – Kleindienst

Borussia Mönchengladbach, 2. Halbzeit: Omlin – Scally, Chiarodia, Friedrich, Netz – Sander, Swider – Honorat, Plea, Borges Sanches – Fukuda 

Ersatzbank: Neuhaus, Ranos

NEC Nijmegen, 1. Halbzeit: Roefs – Pereira, Márquez, Verdonk, Ouwejan – Proper, Van Crooij, Hoedemakers – Ouaissa, Ogawa, Sano

NEC Nijmegen, 2. Halbzeit: Van Gassel – Lyratzis, Sandler, Nuytinck, Sbai – Schöne, Olden Larsen, Darelas – Rober, Kento, Önal

Tore: 1:0 Čvančara (24.), 1:1 Önal (50.), 1:2 Schöne (71.), 2:2 Plea (78.)

Gelbe Karten: Keine

Bes. Vorkommnisse: Keine

Zuschauer: Keine (Spiel unter Ausschluss der Öffentlichkeit)

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