Daniel Farke geht mit voller Vorfreude ins ersten Pflichtspiel. Foto: Dirk Päffgen.
Am Sonntagnachmittag steht für Borussia Mönchengladbach im DFB-Pokal beim SV Oberachern das erste Pflichtspiel der neuen Saison auf dem Programm. Beim Oberligisten ist die Fohlenelf klarer Favorit, ein Sieg und der Einzug in die nächste Runde sind also Pflicht. Auf der Torhüterposition könnte sich eine Überraschung anbahnen, denn Moritz Nicolas steht vor seinem ersten Spiel für die Fohlen.
Nicolas mit Chancen auf Einsatz
Normalerweise gibt es bei Daniel Farke in der Torwart-Frage im Pokal »keine generelle Regelung. Jeder Torhüter kann grundsätzlich zum Zug kommen, denn wir werden immer mit der bestmöglichen Mannschaft spielen«. Allerdings ist die Situation etwas verzwickt, denn Borussias Nummer eins Yann Sommer ist aktuell angeschlagen. »Bei ihm ist es keine große Geschichte, er hat eine leichte Verspannung im Oberschenkel gemerkt. Aber es besteht noch die Chance, dass er im Tor stehen wird«, gab Borussias Trainer bekannt.
Und wenn nicht, dann steht Nicolas vor seinem ersten Pflichtspiel bei den Profis. Tobias Sippel befindet sich derzeit in häuslicher Isolation, da es in seinem privaten Umfeld einen Corona-Fall gab. Also stehen die Chancen nicht schlecht, dass der 24-Jährige im Kasten steht. »Da Yann Sommer fraglich ist und Tobias Sippel definitiv nicht zur Verfügung steht, wird Moritz Nicolas gute Chancen haben, am Sonntag im Tor zu stehen. Wir haben volles Vertrauen in ihn, er ist ein super Junge. Erstmal warten wir aber ab, ob Yann wirklich nicht zur Verfügung steht«, sagte Farke auf der Pressekonferenz am Freitagnachmittag.
Defensiv-Akteure fehlen
Ansonsten muss der 45-Jährige noch weitere Ausfälle für das Spiel am Sonntagnachmittag beklagen: »Manu Koné ist teilintegriert, aber konnte bislang noch kein komplettes Mannschaftstraining absolvieren, da wird es definitiv noch zu früh sein. Marvin Friedrich und Hannes Wolf werden für dieses Spiel ebenso nicht zur Verfügung stehen.« Nach einer kürzeren Trainingspause ist Patrick Herrmann wieder ins Training eingestiegen und steht für das Pokal-Spiel ebenso wie Alassane Plea zur Verfügung. Lediglich Jordan Beyer ist noch fraglich, »bei ihm könnte das Spiel noch etwas zu früh kommen«.
Borussia Mönchengladbach steht nicht nur vor dem Auftakt in eine neue Spielzeit, sondern hoffentlich auch vor dem Beginn einer längeren Zusammenarbeit mit Farke. Der ehemalige Trainer von Norwich City gibt im Dreisamstadion seine Pflichtspiel-Premiere für die Fohlen. »Ich freue mich, dass es jetzt losgeht. In der Vorbereitung haben wir einige Testspiele absolviert, in denen wir ungeschlagen geblieben sind. Jetzt sind wir hochmotiviert, das auch im Pokalspiel fortzusetzen. Natürlich ist die Konzentration und Anspannung vor einem Pflichtspiel etwas größer. Aber natürlich verspüre ich auch eine große Vorfreude, mit meinen Jungs in einem Pflichtspiel das Borussia-Shirt zu verteidigen.«
Fohlen nehmen Favoritenrolle an, aber Gegner nicht auf die leichte Schulter
Auch wenn die Borussen die klaren Favoriten sind, nimmt Farke die Partie definitiv nicht auf die leichte Schulter. »Für mich ist dieses Duell kein Vorbereitungsspiel für die kommenden Aufgaben, es ist unser erstes Pflichtspiel. Nun steht das erste Spiel an, in dem es wirklich zählt und in dem es auf das Ergebnis ankommt. Deswegen gehen wir das Spiel komplett fokussiert und konzentriert an. Es wird nichts mehr ausprobiert oder getestet. In diesem ersten Pflichtspiel müssen wir abliefern«, betonte der neue Übungsleiter am linken Niederrhein.
Klare Statements und eine klare Vision, denn es soll endlich wieder nach vorne gehen. Schließlich ist auch in dieser Saison der DFB-Pokal die ‚einfachste‘ Möglichkeit einen Titel zu gewinnen. »Der DFB-Pokal hat für mich eine hohe Wertigkeit. Wir wollen in beiden Wettbewerben – der Bundesliga und dem DFB-Pokal – das Maximum herausholen und so erfolgreich wie möglich sein«, so Farke. Auch Roland Virkus betonte nochmals die Bedeutung des Pokals: »Der Pokal hat einen hohen Stellenwert, weil man in diesem Wettbewerb in relativ wenigen Spielen viel erreichen kann. Es ist auch der kürzeste Weg, um in Europa dabei zu sein. Trotzdem wissen wir, dass man jedes Spiel hochfokussiert angehen und in jedem Spiel 100 Prozent geben muss. Wir nehmen den Pokal daher genauso ernst wie die Meisterschaft.«
Nichts neues bei den auslaufenden Verträgen
In Sachen Vertragsverlängerungen oder zumindest Vertragsgesprächen gab es seitens von Borussias Sportdirektor noch keine neue Meldung. Allerdings machte Virkus klar, dass die Lage eben nicht immer ganz so einfach ist, wie sie von außen scheint: »Man muss immer abwägen und schauen, was Sinn ergibt und was nicht. Bestenfalls verlängert ein Spieler seinen Vertrag vor Ende der Vertragslaufzeit. Man muss aber logischerweise immer den Spieler mit im Boot haben und schauen, was er will und was der Verein will. Ist das geklärt, gilt es, die bestmögliche Entscheidung für den Klub zu finden.«
Und so scheint es, dass mögliche Verlängerungen, wie schon in der vergangenen Saison, zu einem regelrechten Geduldsspiel werden. Inwiefern das Spiel in Freiburg am Sonntag eine Bewährungsprobe für Borussia wird, zeigt sich dann ab 15.30 Uhr…