In drei Tagen geht es wieder los und für Borussia Mönchengladbach beginnt die Liga gleich mit dem Rheinduell gegen Bayer 04 Leverkusen. Christoph Kramer fiebert dem Start entgegen und erklärt den Gefühlsunterschied zwischen einem Testspiel und dem Bundesligastart an einem ganz simplen Beispiel: Bratwürstchen.
Endlich stimmen die Rahmenbedingungen wieder, wenn der Borussia-Park am Samstagabend grün erleuchtet und Bayer 04 Leverkusen zum Heimspiel empfangen wird. Etwa 50.000 Gladbachfans werden live dabei sein und sind gespannt darauf, wie sich die Fohlenelf am 1. Spieltag der neuen Saison präsentiert. Mit dem Weiterkommen im DFB-Pokal wurde eine gute Grundstimmung geschaffen, der die Vorfreude auf den Ligastart bei allen Beteiligten nochmal erhöht hat.
»Wir haben ein gutes Pflichtspiel-Debüt gehabt, auch wenn das natürlich keine große Aussagekraft hat. Aber jetzt freuen wir uns natürlich, dass es gegen Leverkusen direkt richtig losgeht«, so Christoph Kramer nach der ersten Trainingseinheit der Woche am Dienstag.
Gelassen trotz Nichtberücksichtigung
Dass es gegen seinen Ex-Klub geht, interessiert Kramer dabei nicht sonderlich. »Die Brisanz lässt jährlich nach. Natürlich habe ich dort noch viele, mit denen ich lange zusammen gespielt habe, aber auf dem Feld ist das jetzt nicht so wahnsinnig besonders«, sagt er. Fraglich ist, ob Kramer selbst denn überhaupt von Beginn an auflaufen darf. Im Pokal ließ Hecking ihn ebenso wie Denis Zakaria draußen. »Er hat mir vorher gesagt, dass ich nicht spiele«, erzählt Kramer, der aus seiner Nichtberücksichtigung auch mit Blick auf Samstag keine große Sache macht. »Ich würde mich aufstellen, aber ich bin nicht der Trainer«, grinst er und fährt fort: »Ich rege mich immer darüber auf, wenn andere deswegen beleidigt sind und daher ist es überhaupt kein Problem, wenn ich in der ersten Runde vom DFB-Pokal nicht spiele. Das ist vollkommen ok.«
»Ich rede sie nicht stark, weil ich sie stark reden will«
Natürlich hat Kramer selbst den Anspruch, zu spielen. Gleichwohl weiß er, dass die Aufstellung aus dem ersten Pflichtspiel nicht die Stammformation in den kommenden Spielen sein wird. Gegen einen spielstarken Gegner wie Leverkusen kann Hecking daher schon wieder auf eine ganz andere Besetzung des „Dreiecks“ vor der Abwehr setzen. »Ich lasse mich da auch mal überraschen«, so Kramer. Für den 27-jährigen gehört Leverkusen zu den Topfavoriten in der Liga. »Ich rede sie nicht stark, weil ich sie stark reden will, sondern, weil sie einfach eine gute Mannschaft haben. Sie hatten kaum Abgänge und haben den Kader punktuell erweitert. Ich glaube, dass die eigene Zielsetzung von Leverkusen sehr hoch sein wird – und das auch zurecht.« Doch hohe Ziele setzen sich die Verantwortlichen am Niederrhein ebenfalls, wenngleich es niemand so offensiv formulieren mag.
»Freuen uns, wenn es wieder nach Bundesliga riecht«
Daher ist es gut, dass es nach der wochenlangen Vorbereitung wieder richtig ernst wird. Denn es ist sowohl für die Fans als auch für die Akteure auf dem Rasen etwas komplett anderes, dieses Kribbeln und die Vorfreude auf ein Punktspiel wieder zu spüren. Kramer verdeutlicht das mit einem Schmunzeln am Beispiel der Bratwürstchen. »Vorbereitung ist Vorbereitung. Die Spiele kann man dann irgendwie auch nur so ernst nehmen, wie die Rahmenbedingungen es hergeben. Wenn du auf irgendein Dorf fährst und da riecht es nach Würstchen – da ist dann nicht die letzte Gier da. Von daher freuen wir uns dann, wenn es dann am Samstag wieder nach Bundesliga riecht«, blickt er voraus. Kramer kann sich dabei in den Katakomben dem Würstchengeruch leicht entziehen, die Fans dürften sich aber genau auf diesen Duft freuen, denn für viele bedeutet das vor allem eins: Die Bundesliga geht wieder los!