
Borussia erlebte gestern Abend beim Spiel in Bremen eine Nullnummer. Zwar nahmen die Fohlen das durchaus intensive Spiel an, doch vor allem mit dem Ball fand die Mannschaft von Marco Rose oftmals zu wenig Lösungen. Auch wenn Borussia in Bremen eine Premiere feierte, am Ende war das alles zu wenig.
Bremen der erwartet schwere Gegner
»Sie werden wieder um ihr Leben kämpfen«, sagte Marco Rose vor dem Spiel über den gestrigen Gegner Werder Bremen. Und er sollte recht behalten, denn die Hausherren stemmten sich am Dienstagabend mit allen Mitteln gegen den drohenden Abstieg. Allen voran nach dem Sieg in Freiburg merkte man dem Team von Florian Kohfeldt an, dass wieder Leben in der Bude ist.
So wundert es nicht, dass die Bremer über 2 km mehr als die Fohlenelf abspulten. »Uns war klar, dass die Bremer nach dem Spiel in Freiburg dort anschließen wollen. Sie sind tatsächlich um ihr Leben gelaufen«, stellte Marco Rose nach intensiven 90 Minuten an der Weser fest. Zwar waren die Fohlen in fast allen Belangen, zumindest statistisch, überlegen, konnten aber daraus kein Kapital schlagen. »Es geht darum, dass man sich gegen so eine aggressive Mannschaft mit Ball gut bewegt. Das haben wir nicht ganz so gut hinbekommen in einigen Situation, deshalb sind wir nicht in die Räume gekommen, in die wir wollten«, so der 43-Jährige.
In der Tat ging nach vorne ziemlich wenig, das lag vor allem an aufopferungsvoll kämpfenden Bremern, die sich immer wieder in die Zweikämpfe schmissen und gegen das Tor von Borussia stemmten. Die Räume waren eng und laut Christoph Kramer hatte Borussia am gestrigen Abend »zu wenig Tiefe über die Flügel gehabt, am Ende haben wir es ein bisschen schlecht aufgelöst«.
Keine Lösungen gefunden
Deshalb waren auf Seiten der Fohlen Distanzschüsse durchaus ein probates Mittel, Florian Neuhaus hatte vor allem im ersten Spielabschnitt einige gefährliche Versuche abgegeben. »Ich wollte unbedingt, dass wir das Spiel gewinnen. Schade das kein Ball reingegangen ist. Ich hätte gerne ein Tor gemacht. Ich möchte weiter an meiner Schusstechnik arbeiten, damit auch mal so ein Ding reingeht«, zeigte sich Neuhaus selbstkritisch. Mit sechs Torschüssen feuerte der 23-Jährige bei Borussia die meisten Schüsse ab, insgesamt kam das Team auf neun Versuche.
Auch wenn Neuhaus gestern Abend eine Art Antreiber war und immer wieder den Weg nach vorne suchte, fahren die Fohlen »mit keinem guten Gefühl nach Hause und sind nicht ganz zufrieden«. Denn auch Borussias Nummer 32 musste feststellen, dass »im letzten Drittel die Durchschlagskraft und der Punch gefehlt haben«. Auch Marco Rose legte nach dem Spiel den Finger in die Wunde und zeigte auf, was seine Mannschaft noch besser machen muss.
Erstmals in diesem Jahr ohne Gegentor
»Wir wussten, dass Bremen unglaublich viel investieren wird. Um da Lösungen zu finden braucht man viel Bewegung ohne Ball, das haben wir leider nicht so gut hinbekommen. Auch technisch waren wir nicht immer ganz so sauber, das hat dazu geführt, dass wir nicht mehr Richtung gegnerisches Tor gekommen sind. Mit dem 0:0 bin ich semi zufrieden«, äußerte sich Borussia Trainer nach dem Schlusspfiff. Dennoch nimmt der 43-Jährige auch positive Aspekte mit an den Niederrhein: »Trotzdem kann ich meiner Mannschaft wenig Vorwürfe haben weil sie die Intensität aufgenommen hat und gegen eine starke Bremer Mannschaft kämpferisch ans Limit gegangen ist.«
Zwar gelang Borussia erstmals in diesem Jahr ein Spiel ohne Gegentor, doch »davon können wir uns nicht viel kaufen«, meinte Florian Neuhaus. Dass hinten die Null stand lag allen voran am überragenden Yann Sommer, der in der Schlussphase des Spiels nochmal ordentlich zu tun bekommen hatte. Ebenfalls nicht unerheblich: Ein möglicher Elfmeter blieb den Bremern verwehrt.
Glück auf Seiten von Borussia
Denn Christoph Kramer brachte in der ersten Halbzeit Davy Klaassen an der Strafraumgrenze etwas unglücklich zu Fall, Schiedsrichter Manuel Gräfe bekam vom Video-Assistenten allerdings keinen weiteren Hinweis. »Er fällt schlecht, weil er den Elfmeter unbedingt haben will. Wenn ich es jetzt sehe, dann berühre ich ihn schon«, analysierte Christoph Kramer die Szene. Die Fohlen hätten sich in der Tat nicht beschweren dürfen, hätte Gräfe in dieser Situation auf den Punkt gezeigt.
Durch den Ausrutscher von Leverkusen, die im eigenen Stadion gegen Wolfsburg mit 1:4 unter die Räder kamen, rückten die Fohlen wieder auf den vierten Platz. »Wir können alle die Tabelle lesen. Wir haben uns in eine herausragende Situation gespielt und wollen uns von Spiel zu Spiel dafür belohnen«, blickte Christoph Kramer auf die finalen Wochen in der Bundesliga. Allerdings sagte er auch, dass man »die Punkte nicht mal eben so im Spaziergang mitnehmen kann«…