Borussia Mönchengladbach möchte gegen den SC Paderborn die kleine Negativ-Serie von zwei Niederlagen in Folge stoppen. Im letzten Heimspiel des Jahres muss Marco Rose voraussichtlich auf Stefan Lainer verzichten. Max Eberl sprach zudem über die Kaderplanung im Winter.
Köpfe frei bekommen
Marco Rose musste zuletzt bei seinen Spielern etwas Aufbauarbeit leisten: Sowohl in der Europa League, als auch in der Bundesliga verlor Borussia. Während die Fohlen in dieser Saison schon viele Spiele in der Nachspielzeit drehten, mussten sie nun selbst erfahren wie es ist, ein Spiel ab der 90. Minute noch herzuschenken. »Ich kann nicht sagen wie es bei jedem einzelnen Spieler aussieht, ich kann nicht in ihre Köpfe schauen«. sagte Marco Rose auf der Pressekonferenz.
Fakt ist aber, dass er mit der Mannschaft »über die letzten beiden Spiele gesprochen und versucht hat, alles sachlich aufzuarbeiten«. Das morgige Spiel kommt ihm dabei entgegen, denn so haben die Fohlen »die Möglichkeit zu reagieren und werden versuchen, mit aller Konsequenz ein positives Ergebnis zu bekommen«.
Herbstmeisterschaft ein Thema?
Beim Blick auf die Tabelle ergab sich nach dem letzten Spieltag auch ein ungewohntes Bild: Erstmals führen die Mönchengladbach seit dem 6. Spieltag nicht mehr die Tabelle an. Trotzdem hat Borussia noch die Chance sich die Herbstmeisterschaft zu sichern. Vor allem Leipzig und Dortmund nehmen sich heute Abend die Punkte gegenseitig weg. »Die Herbstmeisterschaft ist nur ein Thema, weil wir darauf angesprochen werden«, gab Borussias Trainer zu. So ganz kampflos möchte er den anderen Teams diesen „Titel“ aber dann doch nicht herschenken, denn »wenn wir das schaffen, nehmen wir wir es mit«. Gleichzeitig muss man »dafür aber auch Fussballspiele gewinnen«.
Rose nimmt Paderborn nicht auf die leichte Schulter
Hoffnung macht die Statistik: Borussia gewann die letzten sechs Bundesliga-Heimspiele in Folge und ist das heimstärkste Team in der Liga. Zudem gab es in vier Spielen gegen den Aufsteiger drei Siege und ein Unentschieden. Dennoch muss man vor den Paderbornern gewarnt sein, schließlich führten sie in Dortmund zur Halbzeit mit 3:0. Generell holten der SCP in den letzten beiden Auswärtsspielen vier Punkte. »Wenn man gegen Paderborn nicht aufmerksam in die Zweikämpfe geht, bekommt man immer ein Problem. Das haben schon viele Mannschaften gespürt«, warnte der 43-Jährige.
»Sie haben eine mutige Spielanlage. Sie verteidigen hoch und machen das auch mit fußballerischen Anlagen. Im Endeffekt versuchen sie immer Tempo ins Spiel zu bringen, vor allem durch ihr gutes Umschaltspiel. Die Jungs gehen jeden Spieltag raus und geben Vollgas und suchen ihre Chance. Ich habe noch kein Spiel erlebt, wo sie so richtig weggebrochen sind«, lobte Rose die Gäste aus Westfalen mit ihrem »Top Trainer«.
Welche Rolle spielen die Kräfte?
Vor allem in der Schlussphase in Wolfsburg machte es stark den Eindruck, dass die Mannschaft auf dem Zahnfleisch geht. Ein Indiz dafür ist auch Dauerbrenner Stefan Lainer: Laut Rose ist der Einsatz des Österreichers derzeit »mehr als fraglich«. Gleichzeitig geht es am Mittwochabend aber auch darum, das Pendel wieder in die andere Richtung schwingen zu lassen. »Wir wollen wieder positive Energie herstellen und das auf den Platz bringen, ansonsten wird es schwer. Um erfolgreich zu sein brauchen wir die letzte Konsequenz. Diese haben wir in den letzten beiden Spielen in der Endphase vermissen lassen«, so Rose.
Von einem Kräfteverschleiß möchte er aber »nichts hören« und blickt dabei auf die Ausgangslage vor einer Woche zurück, als die Fohlen gerade den Rekordmeister geschlagen haben. »Wir wollen die letzten beiden Spiele erfolgreich gestalten. Letzte Woche um diese Zeit sah die Welt noch komplett anders aus, da hätte die Winterpause für uns gar nicht stattfinden müssen. Sollten wir also morgen die richtigen Entscheidungen treffen, werden wir wahrscheinlich erfolgreich sein. Schaffen wir das nicht, wird es problematisch«, erklärte Rose die einfache Regel.
Eberl äußert sich über Kaderplanung im Winter
Nachdem für die Fohlen „nur“ noch die Bundesliga bleibt und die englischen Wochen für diese Saison vorbei sind, stellte sich bei allen die Frage, ob der Kader in dieser Größe bestehen bleibt. Schließlich rotierte Borussias Trainer bisher munter durch und gab allen Spielern die nötige Einsatzzeit. So entstand keine Unruhe im Kader und die Chemie stimmte in allen Bereichen.
»Es ändert sich nichts. Wir wollen größtmöglichen Erfolg haben und dafür brauchen wir alle Spieler. Niemand kann sich sicher sein einen Stammplatz zu haben, man muss sich im Training anbieten«, sagte Eberl auf der Pressekonferenz. Vielmehr wird das Personal auch »wegen Verletzungen, Sperrungen und Formschwankungen« gebraucht.
Zudem wüsste Borussias Sportdirektor nicht, »was heute anders sein soll als in zwei oder drei Wochen« und ergänzte: »Das hier ist kein Managerspiel wo ich mit einer Maustaste von a nach b schieben kann. Unser Kader ist gut aufgestellt«. Eberl warnte aber auch vor den Gefahren eines Wintertransfers, denn die zusätzliche Qualität kann auch »Unruhe in der Chemie bedeuten, dann bringt die Qualität nichts«. Die Worte sind also ziemlich deutlich, so könnte sich Borussia auf eine ruhige Winterpause einstellen…