Manu Koné verlässt den VfL nach drei Jahren in Richtung Rom. Foto: Dirk Päffgen
Bereits seit Wochen ist bekannt, dass Manu Koné Borussia Mönchengladbach gerne verlassen möchte. Roland Virkus hatte die Wechsel-Ambitionen des Franzosen öffentlich bestätigt. Nun wurde sein Wunsch Realität – die AS Rom schnappt sich Koné für 20 Millionen Euro plus möglicher Bonuszahlen von bis zu fünf Millionen Euro. Der 23-jährige unterschrieb in Italien allerdings zunächst einen Leihvertrag für eine Saison. Anschließend besitzen die Italiener eine Kaufpflicht.
Eine Win-Win-Situation
Dass Manu Koné die Borussen in diesem Sommer tatsächlich verlässt, ist an sich keine Überraschung. De Franzose hatte nach der Saison seinen Wechselwunsch bei den Borussen hinterlegt, wenn ein internationaler Top-Klub anklopft und der dazu die Bedingungen der Borussen für eine vorzeitige Vertragsauflösung erfüllt. Bis zum Deadline-Day, dem letzten Tag der Sommer-Transferperiode hatte es sich nun hingezogen, ehe das der Fall war.
Neben dem AC Mailand, der am Ende kein Geld für einen Zukauf hatte, hatte sich auch die AS Rom um die Dienste des Mittelfeldmanns bemüht. Ein erstes Angebot hatte man am linken Niederrhein für nicht ausreichend abgelehnt, der ‚Nachschlag’ war dann für alle Partien akzeptabel, so dass der Deal ‚kurz vor Toreschluss‘ über die Bühne gehen konnte. Dass die Borussen in Person von Roland Virkus da ‚hart‘ gelblieben und bei Vorstellungen geblieben sind, ist absolut richtig. Schließlich ist ein Gesamtpaket in Form von Koné, der zudem gerade erst in die französische A-Nationalmannschaft berufen wurde, äußerst interessant.
Der Franzose landete schließlich am Freitagnachmittag in Rom, um den Transfer mit dem medizinischen Untersuchungen abzuschließen. Anschließend unterschrieb der 23-Jährige bei den Gelb-Roten einen Vertrag. Entgegen anderslautenden Meldungen vom Tage aber nicht direkt bis Sommer 2029, sondern für zunächst ein Jahr auf Leihbasis. Anschließend besitzt Rom eine Kaufpflicht. Koné wird künftig das Trikot mit der Rückennummer 17 tragen. Die Borussen erhalten laut diversen Medien-Berichten eine Ablösesumme in Höhe von 20 Millionen Euro inklusive Leihgebühr plus Bonuszahlungen. Um kurz vor Mitternacht am 30.08.2024 machten beide Klubs den Wechsel offiziell.
Ein lukrativer Transfer
Für die Borussia hat sich das Kapitel Koné in jedem Fall gelohnt. Wieder wurde ein Talent für einen relativ niedrigen Millionenbetrag geholt – in Konés Fall immerhin neun Millionen – und dann nach der Leihe im kommenden Sommer mit einem satten Gewinn verkauft. Zudem hat der 23-jährige das Spiel der Borussia bereichert und mit seiner fußballerischen Klasse der Mannschaft geholfen. Zudem war das Verhältnis zwischen Spieler und Verein jederzeit professionell. Eine klassische Win-Win-Situation, die sich in Zukunft gerne wiederholen darf. Einziges Manko: Toulouse hat sich damals eine Wiederverkaufsbeteiligung gesichert, somit landet nicht die ganze Ablösesumme auf dem Konto der Fohlen.
2020 vom FC Toulouse an den Niederrhein gekommen, galt Koné als das nächste Talent in Borussias Zentrale. Vorbilder wie Granit Xhaka oder Denis Zakaria haben gezeigt, dass Mönchengladbach die richtige Adresse für den nächsten Karriereschritt ist. 79 Bundesligaspiele später steht fest: dieser Schritt hat sich auch für Koné gelohnt. Der Franzose konnte in der höchsten deutschen Spielklasse Erfahrungen sammeln und hat Begehrlichkeiten geweckt. Jetzt ist sein Wunschtransfer endlich über die Bühne gegangen. In Rom kann sich der olympische Silbermedaillen-Gewinner den Traum vom internationalen Fußball erfüllen. Die Römer spielen. In 2024/25 in der Europa League.
»Manu Koné hat nicht nur bei uns, sondern auch zuletzt bei den Olympischen Spielen gezeigt, was für ein herausragender Spieler er ist. Und auch wenn man solche Qualität natürlich nur ungern verliert, steht dieser Transfer sinnbildlich für unseren Weg«, kommentierte Roland Virkus, Borussias Geschäftsführer Sport, den Wechsel. »Wir bedanken uns bei Manu für seine Zeit am Niederrhein und wünschen ihm alles Gute für seine sportliche und private Zukunft.«.
Verstärkungen für die Defensive blieben aus
Mit dem nun zur Verfügung stehenden finanziellen Mitteln hätten die Borussen der Defensive zusätzliche Qualität verleihen können. Bernardo vom VfL Bochum, Max Wöber von Leeds United und nicht zuletzt Kevin Diks vom FC Kopenhagen galten hier als aussichtsreichste Kandidaten. Doch am Deadline-Day tat sich in Sachen Zugänge nichts mehr. Wohl auch deshalb, weil es für Koné zunächst eben “nur” eine Leihgebühr gab…