
Max Eberl und Borussia gaben eine Pressekonferenz, die nur schwer zu verdauen ist, denn eine Borussia ohne den 48-Jährigen kann man sich nur schwer vorstellen. Der Abschied des Sportdirektor ist aber verständlich und einfach nur menschlich, Eberl zeigt wahre Größe. Dennoch müssen sich die Fohlen nun mit der Suche nach einem Nachfolger beschäftigen, dieser soll aber nicht aus den eigenen Reihen kommen.
Großes Medienecho
Es war ein regelrechtes Beben, das vom linken Niederrhein in die komplette Fußball-Welt ging. Schaute man sich in den sozialen Medien, allen voran Twitter, um, zollten Sportgrößen, aber auch Vereine aus der Bundesliga und 2. Liga Max Eberl größten Respekt. Gesten, die bei all der Rivalität eben auch zeigen, dass die Menschlichkeit noch nicht vollkommen abhanden gekommen ist.
Eigenschaften, die Eberl dennoch in den letzten Wochen und Monaten vermisst hat und die ihn letztlich zwangen, das Hamsterrad Fußball zu verlassen. »Ich muss für mich einen Schlussstrich ziehen und ich muss raus. Ich habe alles in die Dienste des Vereins gestellt und habe mich wie um ein Kind gekümmert, mit all der Kraft die ich habe. Ich ertrage das jetzt nicht mehr«, so ein erschöpfter Max Eberl.
Zugegeben: Es tat weh den (ehemaligen) Sportdirektor nach all seinen Taten und Erfolgen für die Fohlen so zu sehen. Doch der 48-Jährige weiß eben auch, dass das knallharte Geschäft weitergehen muss und letztlich auch wird. Schließlich muss der Verein jetzt in der Lage sein einen Nachfolger für den freien Posten zu finden. Die Fußstapfen die Eberl am Borussia-Park hinterlässt könnten aber größer nicht sein, es ist das Ende einer Ära.
Lösung kommt nicht aus dem Verein
Der Abschied von Eberl stand noch gar nicht offiziell fest, da wurden in den Medien bereits potenzielle Nachfolger gesucht. Borussias neuer Sportdirektor kommt allerdings nicht aus den eigenen Reihen, auch wenn Steffen Korell (Leiter Scouting) sicherlich ein geeigneter Kandidat gewesen wäre.
»Die Möglichkeiten intern haben wir schon abgesteckt, wir werden uns extern umschauen. Wir sind vollkommen offen, Bundesliga-Erfahrung wäre gut. Der neue Kandidat soll sachlich und fachlich wunderbar zu uns passen, das steht für uns oben an«, so Rolf Königs, Borussias Präsident. Allzu lange wird es wohl nicht dauern, bis die Fohlen einen neuen Sportdirektor vorstellen möchten, die Gespräche laufen bereits.
Zwar wissen die Fohlen, laut Rainer Bonhof, »seit der Möglichkeit bereits seit Oktober, wollten Max Eberl aber überreden mit uns die Saison zu beenden. Es war aber ersichtlich, dass das der gesundheitliche Zustand von Max nicht zulässt«. Was einen Nachfolger angeht vertraut das Präsidium der Fohlen aber auch noch auf die Expertise von Eberl.
»Der Klub hat mich zur Meinung von Kandidaten gefragt und ist auf einem guten Weg einen Nachfolger zu finden. Viele Menschen kennen meine Abläufe und vielleicht ist irgendwann auch mal ein Punkt gekommen, dass man nicht mehr gehört hat was ich vermitteln wollte. Das meine ich völlig wertfrei«, so der 48-Jährige. Die Vereinsführung muss diesen harten Cut jetzt vielmehr als Chance sehen einen Neuanfang zu starten.
Kein neuer Stand bei den Transfers
Schließlich rutschte Borussia sportlich in den letzten Wochen bedrohlich ab und ist nur noch drei Punkte von Rang 16 entfernt. Zudem die Schlagzeilen um die Abgänge von Matthias Ginter und Denis Zakaria, die anhaltenden Gerüchte um einen Abschied von Marcus Thuram und Alassane Plea und weiteren Spielern. »Für den Klub ist das gar kein schlechter Zeitpunkt einen neuen Weg einzuschlagen und andere Ideen zu bekommen. Der Verein wurde sehr lange von mir getragen und ich habe diese Aufgabe mit Stolz gemacht. Ich bin mir sicher, dass es einen sehr guten Nachfolger geben wird«, drückt Max Eberl ‚seiner‘ Borussia auch sicherlich in Zukunft weiterhin die Daumen.
Die Geschicke leiten bis dahin wohl Rainer Bonhof und Steffen Korell, zumindest was Transferthemen angeht. »Wir treffen gemeinsam mit Steffen Korell eine Entscheidung wie es in der nahen Zukunft weitergeht. Bei den Transfers herrscht aktuell Ruhe und es gibt nichts zu berichten. Es gibt offene Fragen, aber keine Antworten. Wir haben bis Montag Zeit, aber aktuell gibt es nichts zu vermelden«, äußerte sich Bonhof. Klingt ganz so, als werden die Fohlen in dieser Transferperiode keine Einnahmen mehr generieren können. Stattdessen muss Borussia den Abschied einer ganz großen Vereinslegende verkraften…