Enttäuschte Gesichter bei den Borussen nach der Niederlage. Foto: picture alliance / Eibner-Pressefoto | Michael Bermel
Borussia scheiterte im DFB-Pokal an Darmstadt, somit ist für die Fohlen bereits nach der zweiten Runde wieder Schluss. Vor allem in der ersten Halbzeit blieben die Borussen deutlich hinter ihren Möglichkeiten. Außerdem haderte Daniel Farke nach der Partie mit dem nicht gegebenen Elfmeter.
Immer wieder SV Darmstadt: Bereits 2013 warfen die ‚Lilien‘ Borussia Mönchengladbach im Elfmeterschießen aus dem Pokal. Zwar mussten die Fohlen am Dienstagabend nicht nachsitzen, allerdings war nun bereits nach 90 Minuten Schluss. Während in der vorherigen Saison noch im Achtelfinale die Reise vorbei war (0:3 in Hannover), mussten sich die Fohlen nun bereits in der zweiten Runde geschlagen geben.
Der Abend hätte bitterer nicht starten können, denn Yann Sommer musste das Feld vorzeitig verlassen. Ohne Fremdeinwirkung knickte der Schweizer nach einem Sprung unglücklich um und nahm nach ein paar weiteren Minuten auf dem Feld auf der Bank Platz. Dass ausgerechnet sein Vertreter Tobias Sippel mit einem Fehlpass das entscheidende 2:1 für die Darmstädter einleitete, passte zum Auftritt der Fohlen.
Borussia verpennt mal wieder die Anfangsphase
»Wir sind sehr enttäuscht. Wir wollten unbedingt in die nächste Pokal-Runde einziehen und haben es nicht geschafft. In den ersten 20 Minuten war Darmstadt sehr aggressiv in der Offensive, wir selbst waren nicht schnell im Kopf und haben zu viele Defensiv-Zweikämpfe verloren. Dadurch hat der SV Darmstadt das Spiel auf seine Seite gezogen und ist in dieser Phase auch verdient in Führung gegangen«, sagte Farke.
Zu allem Übel kam dann auch noch die Verletzung von Jonas Hofmann, der sich nach einem Zweikampf die Schulter hielt und zur Halbzeit in der Kabine blieb. Dennoch zeigten die Gäste vom linken Niederrhein nach der Pause eine Reaktion und fanden besser ins Spiel. »Mit der Reaktion meiner Mannschaft war ich absolut einverstanden. Sie ist bei sich geblieben und hat sich mehrere gute Chancen herausgearbeitet. Nach der Pause sind wir geduldig geblieben und haben den Ausgleich erzielt«, sagte Borussias Trainer.
Schiedsrichter entschuldigte sich bei Farke
Allerdings haderte er mit einer Spielszene: In der 52. Minute wurde Thuram am Fünfmeterraum von Gegenspieler Jannik Müller erst am Trikot gezogen, anschließend noch abgegrätscht. Der Pfiff blieb aus, der VAR sitzt erst ab dem Achtelfinale vor dem Bildschirm. »Wir hätten einen klaren Elfmeter bekommen können in dieser Phase. Dann wäre das Spiel ganz bestimmt in unsere Richtung gekippt«, war sich Farke sicher. Pikant: Schiedsrichter Robert Schröder kam nach dem Spiel noch in die Gladbacher Kabine. »Der Schiedsrichter war bei uns in der Kabine und hat sich entschuldigt, dass er einen Fehler gemacht hat. Das sagt schon viel aus«, erklärte Farke.
Gepaart mit unglücklichen Entscheidungen des Referees und fehlender Konsequenz auf Seiten der Fohlen stand am Ende eben eine 1:2-Niederlage auf der Anzeigetafel. Farke: »Darmstadt hat einen Fehler in unserer Spieleröffnung zum 2:1 genutzt – und war letztlich spielentscheidend. Wir haben in der Schlussphase nochmal alles versucht, unser Gegner hat aber mit Leidenschaft verteidigt und die Führung über die Zeit gebracht. Wir müssen diese Niederlage akzeptieren.«
Schnell wieder in die Spur finden
Auch Luca Netz fand, dass die Hausherren »unter dem Strich verdient gewonnen« haben. Der 19-Jährige feierte am Dienstagabend sein Tor-Debüt im Trikot der Fohlen und brachte die Gäste zumindest zeitweise wieder ins Spiel. Alles in allem also ein mehr als gebrauchter Abend für Borussia, mit dem Pokal-Aus und zwei verletzten Stammspielern. Vor dem Liga-Spiel gegen Eintracht Frankfurt müssen die Verantwortlichen die Niederlage schnellstmöglich aus den Köpfen bekommen, denn die Hessen kommen mit ordentlich Rückenwind aus den letzten Partien in den Borussia-Park…