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Nach spätem Remis auf Schalke: Farke »trotzdem total zufrieden mit seiner Mannschaft«

Auch Daniel Farke und Christoph Kramer waren vor allem mit der Leistung einverstanden. Foto: Dirk Päffgen.

Borussia Mönchengladbach war nah dran am zweiten Sieg in Folge. In buchstäblich letzter Sekunde ‚klaute‘ der FC Schalke 04 den Borussen nach einem durch Patrick Herrmann verursachten Handelfmeter noch einen Punkt. Dass man sich vor allem aber über die Entscheidung davor im VfL-Lager ärgerte, ist nachvollziehbar. Gleichzeitig war man aber auch damit zufrieden, dass man nach dem Rückstand nochmal zurückkam und insgesamt eine gute Leistung zeigte.

So richtig wussten die Borussen nicht, ob sie sich freuen nach dem Remis auf Schalke freuen oder grämen sollten. »Der Trainer hat uns nach dem Spiel zwar für unsere Leistung und unsere Moral gelobt, aber ich muss trotzdem sagen, ich bin enttäuscht über dieses Unentschieden«, sagte Jonas Hofmann. In der Nachspielzeit hatte Schalke den Borussen durch einen von Marius Bülter verwandelten Handelfmeter noch zwei Punkte ‚geklaut‘. Der eingewechselte Patrick Herrmann hatte seinem Kopfball-Abwehrversuch die Kugel auch mit der Hand gespielt.

Keinen Vorwurf an Herrmann – »Das war ein Freistoß für uns«

Der VAR gab wenige Sekunden später den Hinweis, Schiedsrichter Sven Jablonski schaute sich die Szene selbst auch nochmal an und entschied dann auf Elfmeter. Dass man den geben kann, steht außer Frage. Herrmann wird das auch wissen und sich selbst darüber geärgert haben. An den Pranger stellen muss, soll und darf man ‚Falco‘ aber natürlich nicht. »Das ist eine Situation, die passieren kann. Der Elfmeter geht wohl auch in Ordnung, aber ich bin sicher, dass die Schalker anders nicht mehr getroffen hätten«, meinte Christoph Kramer und Hofmann stimmte zu: »Dass Patrick in der Nachspielzeit der Ball an die Hand springt, ärgert ihn am meisten. Aber das passiert im Fußball.«

In die gleiche Kerbe schlug auch Daniel Farke. Was Borussias Trainer ärgerte, war vielmehr die Szene davor, die überhaupt zum Handelfmeter geführt hat. Da gab es einen Zweikampf zwischen Alassane Plea und Marius Bülter Jablonski entschied auf Foul von Plea und Freistoß für Schalke. »Ich glaube, dass war kein Freistoß für Schalke«, sagte der 45-Jährige im ZDF Sportstudio und begründete: »Man sieht, dass Lasso Plea ganz klar weggedrückt wird von Bülter, dadurch das Gleichgewicht verliert und deswegen den Fuß zu hoch hat. Also das war ein Freistoß für uns und dadurch hätten wir die drei Punkte eingefahren.«

Auch das Foul an Hofmann hätte anders entscheiden werden können

»Aber das ist Fußball. Da passieren Fehler und das müssen wir heute akzeptieren«, so Farke weiter. Einen weiterer Fehler oder zumindest eine grenzwertige Entscheidung gab Jablonski auch kurz vor der Pause, als Thomas Ouwejan Hofmann bei einem Konter kurz vor dem Strafraum zu Fall brachte und dafür nur die Gelbe Karte sah. »Ich glaube, dass das sehr nah an der Roten karte war und ich hätte mir da auch gewünscht, dass sich der Schiedsrichter da einfach mehr zeit nimmt für seine Entscheidung«, haderte Farke. »Gefühlt war der Pfiff noch gar nicht erklungen und da hatte er schon die Gelbe Karte in der Hand. Da hätte ich mir gewünscht, ein bisschen mehr zu warten und mit dem Assistenten in Interaktion zu treten. Das ist nicht passiert. Aber wir sind alle Menschen und müssen das heute so nehmen. Es geht weiter.«

Mit dem Punkt können die Borussen nach einer Nacht schlafen wohl dennoch gut leben. Immerhin haben sie auch Moral gezeigt und zum zweiten Mal in der noch jungen Spielzeit einen Rückstand gedreht – und das zum Ende des Spiels. Innerhalb von sechs Minuten hatten Jonas Hofmann und Marcus Thuram mit ihren Treffen ein 0:1 in eine Führung gedreht. Was eigentlich zunächst gar nicht so ausgesehen hatte, weil die dominierende Fohlenelf zwar viel Ballbesitz hatte, lange Zeit draus aber kein Kapital schlagen konnte. »Schalke hat es gut gemacht. Sie standen gut, haben die Zweikämpfe gut geführt und viele lange Bälle geschlagen. Da ist es nicht einfach für ein Team, das Fußball spielt. Dann sind wir gut ins Spiel gekommen und haben uns zwei, drei richtig gute Möglichkeiten erarbeitet«, sagte Yann Sommer im ZDF.

»Wir haben heute unfassbar dominant gespielt«

Die dann eben zu zwei schönen Toren führten. »Wir haben uns die Schalker mehr und mehr zurechtgelegt. Hinten heraus haben wir wirklich ein sehr gutes Auswärtsspiel abgeliefert, und das in keiner leichten Atmosphäre«, befand Kramer.

»Wir haben heute unfassbar dominant gespielt, hatten viel Ballbesitz. Das ist auch das, was unsere Mannschaft braucht. Wenn wir uns die Räume erarbeiten und in guten Positionen stehen, haben wir schon gute Qualitäten«, sagte Hofmann.

Am Ende gab es also einen Punkt auf Schalke. Wenngleich es durchaus hätten sechs werden können, so steht man vier Punkten aus den ersten beiden Spielen ordentlich da. In den letzten beiden Spielzeiten standen da lediglich ein Punkt zu Buche. Nach drei Pflichtspielen ist man so immer noch ungeschlagen. Was sicherlich guttut.

»Dennoch haben die Jungs eine tolle Leistung gebracht«

»Ich glaube, man merkt schon, dass gerade eine Euphorie durch den Verein geht. Die nehmen wir auch gerne mit. Mit drei Punkten heute wären wir geteilter Erster in der Tabelle gewesen. Das wäre schön gewesen, gerade vor dem Heimspiel am kommenden Freitagabend gegen Hertha BSC«, sagte Hofmann.

»Es ist enttäuschend, wenn man fast in der letzten Sekunde noch den Ausgleich kassiert, aber so ist der Fußball. Man kann sich kein Ergebnis backen, man kann nur Leistung vollbringen – und ich muss sagen, dass ich trotzdem total zufrieden mit meiner Mannschaft bin«, zog Farke ein positives Fazit. »Wir haben weite Strecken der Partie dominiert, das Spiel nach einem Rückstand in einer hitzigen Atmosphäre hochverdient gedreht. Am Ende haben wir dann noch in einer sehr unglücklichen Situation den Ausgleich hinnehmen müssen. Dennoch haben die Jungs eine tolle Leistung gebracht.«

Und genau auf diese kann man auch aufbauen. Luft nach oben gibt es natürlich dennoch weiterhin. Vor allem gegen solch spielende Mannschaften wie Schalke muss man mit dem Ball dann doch noch mehr Ideen, Tempo entwicklen und über die Außen spielen, um sie uzt knacken. Am nächsten Freitag im Heimspiel gegen Berlin dürfte genau das wieder von Nöten sein.

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