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»Natürlich haben wir einen sportlichen Nachteil«

Für Borussia Mönchengladbach wird das 90. rheinische Bundesliga Derby ein Novum. Erstmals müssen sowohl die Fohlen als auch die Gäste aus Köln in einem Ligaspiel ohne Fanunterstützung auskommen. Aufgrund der aktuellen Lage rund um den Corona-Virus findest das Spiel ohne Zuschauer statt. Für Marco Rose zwar keine unbekannte Situation. Ungeachtet der ganzen Tatsachen wollen die Borussen das Derby gewinnen und wieder auf Platz vier klettern.

Am Ende war es keine Überraschung mehr, dass das 90. Bundesliga-Derby zwischen Borussia Mönchengladbach und dem 1. FC Köln ohne Zuschauer ausgetragen wird. Zu eindeutig waren die Weisungen von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn, keine Großveranstaltungen mit mehr als 1000 Zuschauern mehr zuzulassen, an denen sich auch Landesgesundheitsminister Karl-Josef Laumann halten wollte.

Und da sich auch ein erneuter Ausweichtermin als schwierig beziehungsweise als unmöglich gestaltete, entschied man sich seitens der Stadt Mönchengladbach mit Blick auf den Erlass des Gesundheitsministeriums vom Dienstag für eine Austragung ohne Zuschauer. »Wir bedauern es sehr, dass es zu dieser Entwicklung gekommen ist, folgen aber selbstverständlich den Vorgaben des Landes, das sich diese Entscheidung sicher nicht leicht gemacht hat«, sagte Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners in der veröffentlichten Pressemitteilung. »Ich bin froh, dass es jetzt wenigstens eine NRW-weit einheitliche Regelung gibt, kann aber auch die Enttäuschung der Fans verstehen, dass das traditionelle Derby ohne Zuschauer stattfinden wird«, ergänzt er.

Circa zwei Millionen Euro netto Verlust für den Klub, Fans erhalten ihr Geld zurück

»Es tritt nun ein, was wir uns nicht gewünscht haben: Wir werden morgen das Derby gegen den 1. FC Köln hier in Mönchengladbach ohne Zuschauer austragen. Das trifft in erster Linie die Zuschauer beider Fanlager, aber auch uns als Verein bis ins Mark. Diese Entscheidung hat für uns natürlich finanzielle Auswirkungen«, sagte Geschäftsführer Stephan Schippers.

Ein Heimspiel spült den Borussen circa zwei Millionen Euro netto in die Kasse, wie Schippers vorrechnete. Schon ein heftiger Ausfall für den Klub, mit dem es nun umzugehen gilt. Fakt ist, dass man gegen solche Fälle nicht versichert ist. »Das tut weh«, brachte es Schippers auf den Punkt.

Finanziellen Verlust haben derweil nicht die Ticket-Inhaber. »Unsere Fans, die Tickets für das Spiel erworben haben, haben natürlich ein Recht darauf, den Kaufpreis erstattet zu bekommen. Das werden wir auch umsetzen«, gab Schippers bekannt.

Aller Voraussicht nach folgen weitere „Geisterspiele“

Dass das Spiel gegen den 1. FC Köln das einzige ohne Zuschauer bleibt, darf bezweifelt werden. Schließlich hatte NRW-Gesundheitsminister Laumann am Dienstag erlassen, dass alle Veranstaltungen mit mehr als 1.000 Menschen in NRW von den örtlichen Behörden abgesagt werden müssen. Wahlweise können Veranstaltungen ohne Publikum stattfinden. Das dürfte dann auch das kommende Heimspiel gegen Bayer Leverkusen betreffen. Am kommenden Montag treffen sich Vertreter aller Klubs bei der DFL in Frankfurt, um die Situation zusammen zu besprechen.

Dennoch wird am morgigen Mittwoch Fußball gespielt. Unter diesen Umständen eine völlig neue Situation für die Borussen, mit der es umzugehen gilt. Eine gewisse Erfahrung dahingehend hat aber Marco Rose. Der 43-Jährige spielte 2018 als Trainer von Red Bull Salzburg bei Roter Stern Belgrad ohne Zuschauer und weiß also mit so einer Situation in Sachen Spielvorbereitung ein Stück weit umzugehen.

»Man kann sich auch nur sehr schwierig darauf vorbereiten. Wir werden heute ins Stadion gehen und dort unser Abschlusstraining machen, um ein Gefühl dafür zu bekommen«, sagte Rose. »Wir müssen es so nehmen wie es ist und müssen das Beste daraus machen. Unsere Fans haben wir nicht im Rücken, trotzdem müssen wir das Spiel hochmotiviert angehen und die Spannung hochhalten.«

»Es fehlt morgen das Salz in der Suppe«

Schließlich geht es nun diesem Spiel um wichtige drei Punkte, mit denen man sich wieder vor Bayer Leverkusen auf Platz vier schieben würde. Doch die derzeit gut aufgelegten Geißböcke werden etwas dagegen haben. »Der FC ist momentan richtig gut drauf. Die Kölner haben eine tolle Entwicklung genommen, spielen unglaublich intensiven und aggressiven Fußball«, weiß Rose. »Über die positiven Ergebnisse, die sie gezogen haben, haben sie auch ihr Spiel mit dem Ball entwickelt. Sie werden immer mutiger und trauen sich immer mehr zu. Es wird daher eine schwierige Aufgabe für uns, der wir uns sehr gerne stellen.«

Das alles eben ohne Unterstützung der Fans. »Natürlich haben wir einen sportlichen Nachteil, ein besonderes Heimspiel ohne Zuschauer bestreiten zu müssen, aber es gibt eben wichtigere Dinge als den Fußball. Fußball ist die schönste Nebensache der Welt, aber die Gesellschaft steht über dem Sport«, so Max Eberl. »Wir sind alle keine Gesundheitsexperten, aber wir alle verstehen, dass die Ausbreitung des Corona-Virus verhindert werden soll. Wir können uns hinreichend darüber ärgern, aber es ist, wie es ist. Wir haben eine Verantwortung. Und daher spielen wir morgen Abend ohne Zuschauer.«

»Es fehlt morgen das Salz in der Suppe. Es wird sicher keine einfache Situation für alle Beteiligten, aber trotzdem findet das Spiel statt und wir werden alles dafür tun, um es zu gewinnen«, gab Rose die Marschrichtung vor. Und das unter „anderen“ Bedingungen, die den Borussen hoffentlich wenig bis gar nichts ausmachen werden…

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