Ab sofort nicht mehr ein Team: Nils Schmadtke und Roland Virkus. Foto: Dirk Päffgen.
Borussia Mönchengladbach hat kurz vor Beginn der Vorbereitung auf die neue Spielzeit Veränderungen in der sportlichen Leitung vorgenommen. So trennen sich die Wege von Nils Schmadtke und Borussia einvernehmlich nach nur einem Jahr wieder. Als Nachfolger des 35-Jährigen präsentierte der Klub David Zibung, der vom FC Luzern kommt. Beide Personalien sind alles andere als große Überraschungen.
Unmittelbar nach Ende der Spielzeit, die alles andere als erfolgreich verlief, hatte man sich am linken Niederrhein zur branchenüblichen Generalanalyse zusammengesetzt. Lange Zeit gab es darüber kein Ergebnis. Jetzt steht fest, dass sich die Wege des Klubs und Nils Schmadtke bereits nach einem Jahr wieder trennen. Großartig überraschend kommt das nicht. Denn es hatte bereits in der Endphase der Saison Gerüchte über Differenzen in der Zusammenarbeit mit Borussias Geschäftsführer Sport gegeben.
Allzu weit hergeholt schien das nicht gewesen zu sein, denn nun erfolgte die Trennung. »Wir haben uns nach der Saison zusammengesetzt und sind nach intensiven Gesprächen gemeinsam zu dem Schluss gekommen, die Zusammenarbeit zu beenden«, sagt Roland Virkus, Borussias Geschäftsführer Sport. »Wir gehen aber im Guten auseinander. Wir bedanken uns bei Nils für seinen Einsatz und die geleistete Arbeit und wünschen ihm für seine berufliche und private Zukunft alles Gute.«
»Ich war nun schon zum dritten Mal bei Borussia und möchte keine dieser Erfahrungen missen. Unter dem Strich muss man aber festhalten, dass es in dieser Konstellation für beide Seiten nicht zu 100 Prozent gepasst hat. Daher ist eine Trennung die beste Entscheidung für alle«, ließ sich Schmadtke zitieren.
Eine Entscheidung, die also nachvollziehbar zu sein scheint. So richtig in Erscheinung getreten war der 35-Jährige jedenfalls nie. Ob und was er hintrer den Kulissen getan und/oder bewegt hat, kann man nur spekulieren. Jedenfalls war es bei Personalentscheidungen stets Ronald Virkus als Geschäftsführer Sport, der das Wort ergriff und der generell in der Öffentlichkeit auftrat. Unter dem Strich scheint es so, dass Schmadtke sich nicht so wie gewollt hat einbringen können. Somit ist die Trennung eine logische Konsequenz.
David Zibung und Gerardo Seoane kennen sich gut
Als Nachfolger haben die Borussen nun David Zibung präsentiert, der vom FC Luzern an den linken Niederrhein wechselt und zukünftig als Sportkoordinator Lizenz arbeiten wird. Auch diese Entscheidung ist insofern keine große Überraschung, weil der 40-Jährige Chef-Trainer Gerardo Seoane genau kennt. Borussias Trainer und Zibung waren einerseits Mitspieler und andererseits trainierte Seoane Zibung beim FC Luzern ein halbes Jahr lang. Seoane hat nun also einen engen Vertrauten. Was auch bedeutet, dass der Schweizer einerseits fest im Sattel sitzen dürfte und dass sein Wort im Verein Gewicht hat.
In Luzern arbeitete der ehemalige Torhüter zuletzt als Scout. Zumindest kommt in Zibung ein Mann, der den Klub noch nicht in- und auswendig kennt und so frische Impulse und neue Ideen von außen reinbringen kann. Man darf gespannt sein, in wie weit genau das vonstatten geht und gelingen wird. Die Kaderplanung als solche dürfte unterdessen federführend bei Roland Virkus liegen…