Torlos trennte sich Borussia Mönchengladbach am Ostersonntag vom 1. FSV Mainz 05 und liegt so nun fünf Punkte entfernt vom siebten Tabellenplatz, der möglicherweise zur Qualifikation für die Europa League berechtigt. Besonders offensiv fehlte den Borussen in Mainz vor allem auch die nötige Durchschlagskraft und Ideenreichtum.
Borussias Trainer Dieter Hecking konnte bei den Rheinhessen wieder auf Jannik Vestergaard, Christoph Kramer sowie auf Raffael zurückgreifen und nahm im Vergleich zum Remis gegen Hoffenheim drei Änderungen in der Startelf vor: Vestergaard ersetzte den an einem grippalen Infekts erkrankten Tony Jantschke, Kramer agierte wieder im defensiven Mittelfeld und verdrängte von dort Jonas Hofmann, während Raffael den Vorzug vor Raúl Bobadilla, der aufgrund einer Muskelverletzung im Kader stand, bekam. Unterdessen stand László Béneserstmals nach fast sieben Monaten wieder in einem Bundesliga-Aufgebot.
Raffael mit der besten Chance in Durchgang eins
Bei toller Atmosphäre hatte die Partie einen ruhigen Beginn. Beide Mannschaften ließen es ruhig angehen und die Kugel durch die Reihen laufen. Dabei hatten die Borussen mehr Ballbesitz, während Mainz auf Konter lauerte. Der erste gute Abschluss gehörte dann den Borussen. Nach Zuspiel von Herrmann war es Raffael, der die Kugel nur knapp neben den linken Pfosten setzte (10.).
In der Folgezeit passierte nicht viel in den Gefahrenzonen. Die Fohlenelf hatte weiter mehr Ballbesitz und bestimmte das Spielgeschehen, ging aber wenig Risiko. Auf der anderen Seite agierte Mainz sehr abwartend. Das ändere sich auch nicht im weiteren Verlauf der ersten Halbzeit, so dass es folgerichtig torlos in die Kabinen ging. Die Partie spielte sich überwiegend im Mittelfeld ab, offensiv ging gerade auch bei den Borussen gegen konzentriert und kompakt verteidigende Gastgeber zu wenig. Für die Freunde der Statistik: Für die Borussen war es das achte Auswärtsspiel in Serie, in dem ihnen vor der Pause kein Treffer gelang.
Mainz mit Schwung aus der Kabine, Borussia offensiv blass
Nach dem Seitenwechsel gehörte den Gastgebern die erste gute Chance. De Blasis zog beherzt ab, Sommer konnte die Kugel nicht festhalten, so dass es im Anschluss gleich zwei Eckstöße für Mainz gab, die aber ohne Folgen blieben (48., 50.). Zwei Minuten später brachte die dritte Ecke nichts ein (52.). Mainz kam schwungvoll aus de Kabine und bestimmte die ersten Minuten nach Wiederanpfiff, die Fohlenelf hatte zunächst Probleme, sich aus der Umklammerung zu befreien.
Das blieb auch in den weiteren Minuten, in denen die Rheinhessen dran waren und die Borussen mit dem Schwung der Gastgeber noch nicht umgehen konnten, so. Dann brachte Gbamin einen Freistoß aus 30 Metern aufs Tor, Sommer konnte die Kugel im Nachfassen sichern (58.).
Sommer hält mit einem starken Reflex die Null
Auf der Gegenseite blieben die Borussen offensiv weiterhin sehr blass. Dieter Hecking reagierte nach etwas über einer Stunde und brachte Josip Drmić für Raffael, dem die fehlende Spielpraxis anzumerken war (63.). Vier Minuten später war Sommer mit einer Glanztat zur Stelle. Nach einem wuchtigen Kopfball von Hack lenkte der Schlussmann die Kugel an die Unterkante der Latte, um sie dann anschließend am Boden liegend genau auf der Torlinie unter sich begrub (67.).
Elvedi muss raus, Meyer mit Bundesliga-Debüt
Kurze Zeit später musste Hecking wie in den letzten Wochen so oft, verletzungsbedingt wechseln. Elvedi hatte sich bei der Großchance von Mainz eine Kopfverletzung zugezogen und konnte nicht mehr weitermachen, U23-Spieler Florian Meyer kam für den Schweizer und feierte sein Debüt in der Eliteklasse (71.).
Unterdessen blieb es ein spannendes Spiel, dass irgendwie auf des Messers Schneide stand. Beide Teams waren dran am ersten Treffer. So wie die Borussen, bei denen Hazard zunächst an Adler scheiterte, ehe der Schlussmann auch gegen Stindl Sieger blieb (72.).
Lucky Punch bleibt aus
Apropos Sieger. Es lag einer in der Luft, weil beide Mannschaften in der Schlussviertelstunde mit offenem Visier spielten, Auch die Borussen warfen jetzt alles rein und wollten den Lucky Punch. Doch der gelang weder den Borussen, noch den Gastgebern, so dass es am Ende beim torlosen Remis blieb. Ein unter dem Strich in Ordnung gehendes, das den Borussen mit Blick auf Platz sieben nicht wirklich weiterhilft. Es ist bei aktuell fünf Punkten Rückstand auf Platz sieben vermehrt davon auszugehen, dass es wohl auch in der neuen Spielzeit keinen internationalen Fußball am linken Niederrhein geben wird.
Die Kurzstatistik zum Spiel:
1. FSV Mainz 05: Adler – Hack, Gbamin, Bell – Donati, Latza, Serdar (85. Holtmann), Brosinski – Öztunali (76. Quaison), De Blasis – Berggreen (90.+2 Ujah)
Weiter im Kader: Müller (ETW), Balogun, de Jong, Maxim
Borussia Mönchengladbach: Sommer – Elvedi (71. Meyer), Ginter, Vestergaard – Wendt, Kramer, Cuisance (86. Hofmann), Herrmann – Hazard, Stindl, Raffael (63. Drmić)
Weiter im Kader: Sippel (ETW), Egbo, Bénes
Tore: Fehlanzeige
Gelbe Karten: – / Kramer
Bes. Vorkommnisse: Keine
Schiedsrichter: Manuel Gräfe (Berlin)
Zuschauer: 30.173 (Opel Arena)