Mit drei Toren und einer Vorlage innerhalb einer Woche ist Patrick Herrmann ohne Zweifel der Mann der Stunde. Über 300 Pflichtspiele für Borussia Mönchengladbach hat er nun auf seinem Konto und blüht gerade wieder auf. Marco Rose hat daran einen großen Anteil und machte sich früh für „Flaco“ stark.
»Vielleicht sollte ich jetzt öfter einen Strauß Blumen bekommen«, scherzte Patrick Herrmann nach dem 5:1-Erfolg gegen den FC Augsburg in den Katakomben des Borussia-Park. Der 28-Jährige hat derzeit gut lachen, denn hinter „Flaco“ liegt eine sehr erfolgreiche Woche: Zuerst rettete er mit seinem Tor in Istanbul einen Punkt in der Europa League, anschließend trug er mit zwei Treffern und einer Vorlage zum vierten Bundesliga-Sieg in Folge bei. Dabei sah es lange Zeit nicht so aus, als würde er überhaupt am Niederrhein bleiben.
Rose hat großen Anteil an Vertragsverlängerung von Herrmann
Doch Marco Rose hat letztlich auch einen großen Anteil am Verbleib von Patrick Herrmann. Denn als der gebürtige Leipziger noch in den Diensten von Salzburg stand, führte Rose Gespräche mit Herrmann und Sportdirektor Max Eberl. »Ich war schon in die Gespräche involviert, als ich noch nicht Trainer war. Max hat mir klar gemacht, was „Flaco“ hier für eine Rolle spielt«, gestand Marco Rose am Sonntagnachmittag nach der Partie.
Neben Herrmann sind auch Tony Jantschke und Oscar Wendt echte Urgesteine, denn das Trio war schon im Verein, als Borussia letztmals Tabellenführer in der Bundesliga war (3. Spieltag Saison 2011/12). »Als neuer Trainer kann es einem helfen, wenn man solche Jungs im Rücken hat«, sprach Borussias Trainer die Bedeutung des Trios an. Vor allem die Fans wissen die Verdienste von Herrmann und Jantschke zu schätzen – beide sind absolute Lieblinge in der Nordkurve.
Für Herrmann war die Zeit – man kann es sich vorstellen – alles andere als einfach. »Es hat sich vieles seit dem Winter getan. Als Spieler ist es nicht schön, wenn man nicht weiß, wie es weitergeht. Aber es hat sich alles zum Guten gewandelt und ich wollte ja auch nie aus Mönchengladbach weg«, versichtert der 28-Jährige.
Flackern in den Augen
Dennoch spielte Herrmann in den ersten Bundesliga-Spielen der neuen Saison eine eher untergeordnete Rolle. Erst im Derby gegen Köln machte er nach seiner Einwechslung die ersten Spielminuten, das allerdings auch nicht ohne Grund. Im Vorfeld des großen Derbys hatte Rose »ein Flackern in den Augen bei ihm gesehen«, anschließend führten die beiden ein Gespräch. »Wir haben nach seinem ersten Einsatz darüber gesprochen, wieso er nicht jedes Spiel so heiß ist wie gegen Köln.»
Und der 28-Jährige hing sich anschließend noch mehr rein, machte gegen Düsseldorf sein erstes Spiel von Beginn an. In Hoffenheim und Istanbul folgten wieder Einwechslungen, am Sonntag durfte Herrmann dann nach seinem Jokertor in der Türkei wieder von Beginn an ran und bekam gleichzeitig ein großes Lob von seinem Trainer. »Es kann gerne so weitergehen, denn er hat ein gutes Spiel gemacht und unglaublich gut gegen den Ball gearbeitet», lautete das Fazit von Rose. Ergänzend stellte Rose fest, dass Herrmann »auch noch sehr torgefährlich ist».
Abschluss einer großen Woche
„Flaco“ stellte genau das in der vergangenen Woche eindrucksvoll unter Beweis, denn mit zwei Tore in der eindrucksvollen Anfangsphase legte er den Grundstein für den Sieg gegen den FCA. »Insgesamt war es ein sehr schöner Tag heute. Außerdem ist es ein schönes Gefühl, für über 300 Pflichtspiele für Borussia geehrt zu werden. Nach so einem Spiel kommt vieles zusammen«, freute sich der 28-jährige Flügelflitzer.
Als wären ein Strauß Blumen und die herausragende Leistung nicht schon genug, da wurde Patrick Herrmann dann auch noch nach dem Spiel zum Vorsänger ‚befördert‘. So gab „Flaco“ nach seiner starken Woche auch neben dem Platz den Takt vor…