Borussia Mönchengladbach hat nach Andreas Christensen (zurück zum FC Chelsea) und Mo Dahoud (zum BVB) den nächsten Abgang zu verzeichnen. So verlässt Julian Korb den linken Niederrhein und wechselt an die Leine zu Hannover 96. Dies gab der Bundesliga-Aufsteiger am Mittwoch auf seiner Homepage bekannt.
Was sich in den letzten Tagen verdichtete, ist nun Fakt: Julian Korb verlässt Borussia Mönchengladbach nach elf Jahren Vereinszugehörigkeit und wechselt zu Hannover 96. Beim Bundesliga-Aufsteiger wird Borussias Eigengewächs nach der Rückkehr aus dem USA-Urlaub und nach erfolgreichem Absolvieren der noch durchzuführenden medizinischen Untersuchungen einen Dreijahresvertrag unterzeichnen. Dem Vernehmen nach überweisen die Niedersachsen rund 3 Millionen Euro nach Mönchengladbach.
Dass sich der 25-Jährige für einen Tapetenwechsel entschieden hat, ist nicht allzu überraschend und liegt auf der Hand. Denn gerade die jüngst abgelaufene Spielzeit verlief für den Abwehrmann alles andere als nach Wunsch. Zählte er zumindest unter André Schubert in der Hinrunde noch zum Stammpersonal (7 Startelfeinsätze über die volle Distanz), kam er unter Neu-Coach Dieter Hecking überhaupt nicht mehr zum Zuge. Der 52-Jährige setzte auf der rechten Abwehrseite auf Tony Jantschke und Nico Elvedi, für Julian Korb war da kein Platz.
Kaum Chance auf regelmäßige Spielpraxis
Und spätestens, als Hecking am letzten Spieltag gegen Darmstadt Fabian Johnson auf der rechten Seite anstatt Korb für den verletzten Elvedi von Beginn an auflaufen ließ, war die Sache für den 25-Jährigen so gut wie klar: Bei den Borussen wird es in Zukunft sehr schwer, regelmäßige Spielpraxis zu bekommen.
Ein Fakt, den dann auch Max Eberl im Interview mit Radio 90,1 untermauerte. »Julian ist ein fantastischer Junge und ein Eigengewächs, das schon über 100 Pflichtspiele für Borussia gemacht hat. Aber er darf nicht in die Saison gehen und erwarten, dass er jetzt Stammspieler ist«, so der Sportdirektor. »Er darf in die Saison gehen mit der realistischen Chance, dass er drum kämpfen kann. Stammspieler zu werden wird aber wahrscheinlich schwierig«.
»Den nächsten Schritt in der Bundesliga gehen«
Eine klare Aussage, mit der man dem Eigengewächs, das bei den Borussen noch bis Sommer 2018 unter Vertrag stand, keine Steine in den Weg legen würde. Nun also Hannover 96. »Die Ziele von Hannover 96 stimmen sehr gut mit einen überein. Ich will dabei helfen, mit dem Verein den nächsten Schritt in der Bundesliga zu gehen, wo er meiner Meinung nach absolut hingehört«, so Korb auf der Homepage von 96. »Bei 96 möchte ich mich auch persönlich weiterentwickeln und bin bereit, Verantwortung zu übernehmen«.
Zu all dem ist der 25-Jährige, der bereits über eine gute Erfahrung sowohl in der Bundesliga als auch auf internationalem Parkett (76 bzw. 18 Europacup-Einsätze) verfügt, durchaus in der Lage. Allerdings wird und muss er noch dazulernen. Gerade auch im Spiel nach vorne besitzt der Rechtsverteidiger noch Defizite, die abgestellt werden müssen. Man darf gespannt sein, ob und in wie weit ihm das an der Leine gelingt.