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Personalanalyse: Borussia schlägt ein geschlossenes Buch wieder neu auf

Noch ist unklar, ob Matthias Ginter die Fohlen im Winter verlässt. Foto: Dirk Päffgen

Borussia wollte in den Personalentscheidungen von Matthias Ginter und Denis Zakaria vor der Rückrunde Ruhe reinbringen. Spätestens seit dem Spiel gegen Leverkusen und der Ausbootung von Ginter ist diese völlig verflogen, der Fall zieht große Kreise. Sicherlich hat Borussia auch gute Gründe für die Nicht-Berücksichtigung, sollte diese aber auch entsprechend moderieren. Gemeinsam mit der Schmitz | Lück Unternehmensgruppe GmbH schauen wir auf den Fall um Ginter. 
Mangelende Kommunikation beider Parteien 
Nach den Weihnachtstagen veröffentlichte Matthias Ginter via Instagram ein Statement, dass er auf eigenen Wunsch seinen Vertrag bei Borussia Mönchengladbach nicht über den Sommer hinaus verlängern möchte. Nur einen Tag später legten die Fohlen nach und Max Eberl wurde zitiert, dass er Ginter und seinem Berater mitgeteilt hat, das vorliegende Angebot zurückzuziehen. Bereits hier wurde klar: Zwischen den beiden Parteien stimmt etwas nicht. 
Das nächste Kapitel kam dann mit der Verpflichtung von Marvin Friedrich hinzu, denn damit sendeten die Fohlen ein deutliches Signal an Matthias Ginter. Am Samstagabend im Spiel gegen Bayer Leverkusen folgte dann aber der vorläufige Höhepunkt in der ‚Causa-Ginter‘, als Adi Hütter den Nationalspieler auf die Bank setzte und Neuzugang Friedrich vorzog. 
Den Fokus bereits auf die Zukunft gelegt 
Seit dem Sommer 2017 spielt der 27-Jährige nun am linken Niederrhein und sofern er im Kader stand, kam er auch immer zum Einsatz. Dass der Weltmeister von 2014 nun erstmals nicht berücksichtigt wurde und auch noch Jordan Beyer eingewechselt wurde, kann man durchaus als ‚Abfuhr‘ bezeichnen. Das Gesicht von Ginter nach dem Schlusspfiff sagte übrigens so ziemlich alles aus zu seiner Gefühlslage aus. 
»Wir haben uns vor dem Abschlusstraining am Freitag dazu entschieden, dass wir mit Marvin Friedrich ins Spiel gehen«, sagte Adi Hütter nach dem Spiel am Mikrofon bei ‚Sky‘. Pikant: Auch Tony Jantschke erhielt den Vorzug vor Ginter, Borussias Urgestein machte erst das dritte Spiel in dieser Saison. Hütter nannte aber noch weitere Gründe für die Ausbootung von Ginter. 
»Auf der einen Seite geht es um die Zukunft, auf der anderen Seite um Leistung. Seine Leistung war gegen Bayern München absolut in Ordnung. Ich habe mich nicht gegen ihn entschieden, sondern schlussendlich auch für die Zukunft und Marvin Friedrich«, begründete Borussias Trainer seine Entscheidung. Zudem führte der 51-Jährige auch noch sportliche Gründe auf, schließlich stand Ginter ja auch bei den vier Niederlagen und 17 Gegentoren auf dem Feld. Pikant: Auch Nico Elvedi war, zumindest in drei Spielen, über 90 Minuten an der Seite von Ginter und somit auch ‚mitverantwortlich‘ für die Niederlagen, wurde aber öffentlich von Hütter und Eberl nicht angezählt. 
Ausgang bei Ginter nach wie vor offen 
Ob Ginter den linken Niederrhein noch in diesem Monat verlässt, ist weiterhin offen. »Er hat einen Vertrag bei uns und bei uns wird kein Spieler weggeschickt. Wir werden sehen, was bis zum 31. Januar passiert«, so Max Eberl. Laut Borussias Sportdirektor gibt es aktuell noch kein Angebot für Ginter. Sicherlich betonte Eberl, dass die Fohlen keinen Spieler vom Hof jagen wollen, verhalten sich aktuell aber zumindest so. 
Dass die Borussen ‚angefressen‘ sind weil Ginter seinen Vertrag trotz, so heißt es in den Medien, stattlichen Angebotes in Zeiten von Corona nicht verlängern möchte, ist völlig legitim und verständlich. Auch, dass Adi Hütter schon jetzt auf Marvin Friedrich setzt ist ein gutes Zeichen, zumindest bildet er mit Nico Elvedi in Zukunft mutmaßlich das Herzstück der Verteidigung. Ein Zeichen, dass man gerne sieht, zumal Hütter dafür bekannt ist nach dem Leistungsprinzip aufzustellen. Das ist auch Borussias gutes Recht so zu handeln und den Spielern gewisse Grenzen aufzuzeigen, dass der Verein über allem steht. 
Ein hausgemachtes Problem? 
Trotzdem haben die Verantwortlichen am linken Niederrhein mit ihrem Verhalten wieder eine unnötige Schärfe in eine Diskussion reingebracht, die eigentlich schon zu Ende war. Zumindest öffentlich hat sich Ginter nichts zu schulden kommen lassen und auch in der Vergangenheit sind die Fohlen mit ‚verdienten‘ Spielern die ihren Vertrag nicht verlängern wollten anders umgegangen. Die Thematik Ginter nun als einziges Argument für das verlorene Spiel gegen Leverkusen aufzuführen wäre sicherlich vermessen, aber auch diese neu geschaffene Unruhe hat definitiv ihren Teil dazu beigetragen. Es ist Fakt, dass die Fohlen alle drei Spieler in dieser Saison verloren, in denen Ginter nicht auf dem Platz stand. 
Borussia hat ein eigentlich schon geschlossenes Buch wieder neu aufgeschlagen und somit die gelöschten Brände neu entfacht. Apropos: Sportlich gesehen sollten sich die Fohlen nun auch eingestehen, dass sie im Niemandsland in der Tabelle angekommen sind, denn der Vorsprung auf den Relegationsplatz 16 beträgt nur vier Punkte. Und die nächsten Aufgaben im DFB-Pokal in Hannover und das Heimspiel gegen Union Berlin werden alles andere als ein Selbstläufer… 

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